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Shanti Powa zurück auf der Bühne

Richtig weg waren sie – dank Internet – ja nie, aber am diesen Donnerstag stehen sie in voller Formation endlich wieder auf einer Bühne, mit den Songs aus „Dreamer”.
Shanti Powa Live 2021
Foto: rhd
Shanti Powa Live 2021
Werden sich vollzählig dem Publikum stellen ... Shanti Powa 2021 (v.l.n.r.): Alessandro Tarabelli (Turntables), Fabian Pichler (Gitarre, Keyboards), Lukas Pichler (Bass), Florian Gamper (Schlagzeug), Bertrand „Berise” Rise (Stimme), Thomas Maniacco (Trompete), Jonas Tutzer (Sax), Markus Cappello (Tenor Sax), Andreas Galante (Posaune), Sir Gulliver J. Klauser (Didgeridoo) und Peter Burchia (Gitarre). Foto: rhd

 

Shanti Powa gehören zu jenen Bands, die wirklich Pech hatten in den letzten zwei Jahren. Das heißt, Corona hat sie viel gekostet: Der Tour-Sommer 2020 ist ins Wasser gefallen, ein Auftritt in Südkorea Ende letzten Jahres anlässlich der Internationalen Anti-Korruptions-Konferenz (I.A.C.C.) und immer wieder musste der Release-Plan geändert und verschoben werden, obwohl die Band jede Menge Material in der Hinterhand hatte.

Ihr viertes Album haben sie dann dennoch herausgebracht. „Dreamer” ist am 7. Mai 2021 erschienen und Ende Juli haben sie die Songs für das Projekt „Perfas Music Sessions” live (und für die Videokameras) eingespielt. Ein erster Song aus dieser Session – „Out Of Reach” (siehe unten) – ist vor Kurzem bereits erschienen. Der Rest sollte noch folgen. Die Band wird das Album am kommenden Donnerstag, 4. November 2021, in Sinich, innerhalb des Festivals „RicaricArt” erstmals live – und in kompletter Besetzung – auf die Bühne bringen.

Aus diesem Grunde haben wir uns noch einmal mit dem Album „Dreamer” beschäftigt und es durchgehört.

 

„Dreamer” Cover
„Dreamer”, das neue Album von Shanti Powa: Die Bozner Reggae-Band bringt es an diesem Donnerstag in Sinich erstmals auf die Bühne. Grafik: Sir Gulliver J. Klauser

 

„Dreamer” ist ein Producer-Album. Shanti Powa hatten 2019 auf einem Festival den aus Italien stammenden und von London aus operierenden Reggae-Produzenten Gaudi kennengelernt und in der Folge mit ihm an den Stücken gearbeitet. Das heißt, die Songs sind im Prinzip nicht im Proberaum von Shanti Powa, sondern im Studio von Gaudi in London entstanden.

Das ist wohl der Grund, warum den Songs der „Ethno-Flair” der ersten beiden Alben fehlt, aber dafür ist „Dreamer” ein sehr sauber produziertes, durchdachtes und tolles Reggae-Album geworden.

Gaudi hat nicht nur die sechs Songs des Albums produziert, sondern auch jeweils Dub-Versionen der einzelnen Songs beigesteuert, die das Original mitunter sogar schlagen.

 

Shanti Powa haben immer schon gute Musik gemacht, „Dreamer” bestätigt das erneut, in jeder Hinsicht.

 

Das gesamte Album ist von einem eher langsamen Reggae-Groove durchzogen, zeigt sich durch die Arrangements, die vielen Gäste und die Vielfalt an Instrumenten die eingesetzt wurden, von einer ausgesprochen kurzweiligen Seite.

Toll sind einige der erwähnten Dub-Versionen („Keep The Dub Burning”), sehr cool, weil einfach und einprägsam, ist die Basslinie von „Out Of Reach” und der Song „Uncertain Smile“, das allererste Cover, das Shanti Powa je eingespielt haben. „Uncertain Smile” stammt von Matt Johnson und seiner Band The The aus den frühen Achtzigern. Bertrand Risè macht auf diesem Song die mitunter beste Figur auf dem gesamten Album.

Shanti Powa gibt es seit über zehn Jahren und wenn man von diesem Album ausgeht, dann sind sie definitiv erwachsen geworden. Und: Shanti Powa haben immer schon gute Musik gemacht, „Dreamer” bestätigt das erneut, in jeder Hinsicht.

 

Links:

Facebook-Event „RicaricArt”: https://www.facebook.com/events/304713691474633

Shanti Powa: http://shantipowa.com

Shanti Powa Records: https://shantipowarecords.bandcamp.com

 

Shanti Powa: „Out Of Reach” (PERFAS Music Sessions 2021). Video: PERFAS - Performing Artists South Tyrol