Società | Pestizidfreie Gemeinde Mals

Zivilcourage-Preis geht an das Malser Promotorenkomitee für Pestizidfreiheit

Dem 72-köpfigen Promotorenkomitee für eine pestizidfreie Gemeinde Mals, in dem auch Bioland Bauern vertreten sind, ist am 24. Mai der Ilse Waldthaler Preis 2014 verliehen worden. Die „Stiftung für Zivilcourage und soziale Verantwortung“ unterstützt Gruppen und Einzelpersonen mit zivilem Mut, die sich für mehr Bürgerbeteiligung, offene Meinungsbildung, mehr Mitverantwortung und Entscheidungsrechte einsetzen. Die Voksabstimmung in der Gemeinde Mals zum Pestizid-Einsatz wird ab dem 18. Juli abgehalten.
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Der alle zwei Jahre verliehene Zivilcourage-Preis stand 2014 unter dem Schwerpunkt “Zivilcourage in Zeiten wirtschaftlicher und sozialer Krise“ und wurde in Bozen in feierlichem Rahmen vom Sprecher des Promotorenkomitees für eine pestizidfreie Gemeinde Mals, Dr. Johannes Fragner-Unterpertinger, entgegengenommen. „Einer unserer Leitsätze lautet 'Menschenschutz steht vor Pflanzenschutz'. Und dafür setzen wir uns ein“, so Vizeobmann von Bioland Südtirol, Günther Wallnöfer, der sich ebenfalls im Promotorenkomitee engagiert. Der Vollerwerbs-Biobauer aus Mals macht seit Jahren auf die Rückstandsproblematik aufmerksam, für die weder die Landesversuchsanstalt Laimburg, noch der Südtiroler Beratungsring, noch der Südtiroler Bauernbund bisher eine praktikable Lösung gebracht haben. Es stellt ein existenzielles Problem dar, wenn das eigene, biologisch produzierte Gras oder Heu nicht an die Kühe verfüttert werden kann, da es mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln aus dem konventionellen Obstbau der Umgebung verunreinigt ist. „In Anbetracht der Tatsache, dass der Obstanbau im Oberen Vinschgau zunimmt, dass durch den Vinschger Wind eine Ausbringung von Spritzmitteln ohne Abdrift kaum möglich ist, und allein die Wahl der richtigen Pflanzenschutzmittel ein friedliches Nebeneinander verschiedener landwirtschaftlicher Kulturen erlaubt, hoffen wir, dass die biologische Landwirtschaft als Lösung des Abdrift-Problems anerkannt wird“, so Günther Wallnöfer. Die Malser Gemeindebürger haben ab dem 18. Juli zwei Wochen lang Zeit sich zu entscheiden, ob in der Gemeinde-Satzungder Einsatz sehr giftiger, giftiger, gesundheitsschädlicher und umweltschädlicher chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel und Herbizide auf dem Gemeindegebiet verboten wird.“