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alles allen

Fotografien, Skulpturen, Videoarbeiten, Installationen, Performances und Malerei: Über 50 Künstler*innen zeigen ihre Werke in der Festung Franzensfeste.
SOLANGE
Foto: Hannes Egger

Die als Biennale konzipierte Ausstellung 50x50x50 ist 2021 Teil des Euregio Museumsjahres zum Thema Mobilität, Transit und Transfer und wird erstmals in einen überregionalen Kontext gestellt.
Die Festung Franzensfeste selbst ist ein Knotenpunkt zwischen Nord und Süd sowie West und Ost: sie wird von zwei Bahnlinien, der Hauptstraße und der Autobahn durchquert. Somit ist nicht nur der Verkehr in all seinen Formen omnipräsent, sondern auch die Bewegung im weitesten Sinne des Wortes: Bewegung ermöglicht Austausch, Austausch zwischen den Kulturen, zwischen Menschen verschiedener Sprachen und Herkunft, von Ideen und Wissen und lässt Beziehungen und Zusammenhalt entstehen.

 

In diesem Sinne sind erstmals Künstler*innen der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino eingeladen, sich mit ihrem künstlerischen Werk an der sechsten Auflage der Ausstellung zu beteiligen. Die zeitgenössische Kunst ist in all ihren Gattungen vertreten: Gezeigt werden Fotografien, Skulpturen, Videoarbeiten, Installationen und Performances. Doch auch zur Malerei kehren viele der Künstlerinnen und Künstler zurück. Einige Beispiele: Das Künstlerinnenduo Drifters thematisiert das Geld, als Tauschmittel, als Ware, es schafft neue Grenzen und Ungleichheiten. Der Schriftzug NONSENSE, den sie im Innenhof der Festung platzieren, besteht aus Währungssymbolen.
Markus Keim und Beate Hecher setzen sich in ihrer Arbeit realities mit dem Ausloten der Realität auseinander; das geschieht in Form eines Spazierganges durch den Wald, der als Selbstfindungsort empfunden wird. Und Katharina Cibulkas solange Nr. 18: „as long as it takes balls to get to the top, I will be a feminist“ verhüllt eine gut sichtbare Fassade der Franzensfeste. Was könnte an einem mit so viel männlicher Energie aufgeladenen Ort, wie einer Festung, passender sein, als dieser Satz?


Alle Arbeiten werden in den Kontext des diesjährigen Mottos allen alles gestellt. Hartwig Thaler, der künstlerische Leiter der Biennale griff das Thema des Euregio-Museumsjahres Mobilität, Transit und Transfer auf, nahm es auseinander und formulierte es wie folgt: „Kunst gibt allen alles. Was sie war, ist und sein wird. Alles ist für alle gedacht. Für Schwarze und Weiße, Gelbe und Rote, Normale und Nichtnormale, Passende und Unpassende, Arme und Reiche, Lachende und Weinende. Für alle in gleichem Maß. Die Sprache der Kunst ist universell, von allen verstanden, an alle gerichtet, niemand ausgeschlossen. In der Tiefe aber unbegrenzt, Territorien durchdringend, in umfassender, kapillarer Mobilität, gibt die Kunst immer allen alles, was sie war, ist und sein wird.“


Die sechste Ausgabe der Ausstellung ist wieder vom Landemuseum Festung Franzensfeste und dem Verein Oppidum organisiert und ist von Samstag 5. Juni bis 3. Oktober 2021 in der Festung Franzensfeste zu sehen. 
Es stellen aus: Gino Alberti, AliPaloma, Leonhard Angerer, Silvia Barbolini, Klaus Bartl, Elisa Bergmann, Matteo Boato, Katrin Böge, Italo Bressan, Hanna Burckardt, Wolfgang Capellari, Katharina Cibulka, Luciano Civettini, Luca Coser, Josefh Delleg, Drifters (Valentina Miorandi + Sandrine Nicoletta), Experimental Setup, Alda Failoni. Elisabeth Frei, Astrid Gamper, Markus Gasser, Annamaria Gelmi, Elisa Grezzani, Orlando Rojas Gutiérrez, Ingrid Heiss, Christoph Hinterhuber, Sonya Hofer, Andreas Holzknecht, Johannes Inderst, Markus Keim & Beate Hecher, Adama Keita, Federico Lanaro, Tomaso Marcolla, Angelo Demitri Morandini, Doris Moser. Elisabeth Moser. Raphael Mur. Helmut Nindl, Gerald Kurdoğlu Nitsche. Ismaele Nones. Laurina Paperina, Dalia Parisi Stix, Hans Peter Ploner, Martin Pöll, Anuschka Prossliner, Paula Prugger, Peter Raneburger, Simon Rauter, Sylvie Riant, Rottenart Productions, Matthias Schönweger, Maria Stockner, Georg Tappeiner, Rolando Tessadri, Hartwig Thaler, Martina Tscherni, Peter Verwunderlich, Maria Walcher, Heidrun Widmoser, Benjamin Zanon und Michael Ziegler.