Società | Interview mit Frau Honglin in der Neuen Südtiroler Tageszeitung

Die "beispielhafte" Integration der Chinesen

Frau Yang Honglin spricht in einem Interview in der Samstagsausgabe der NSTZ über ihre Erfahrung in Südtirol und die Integration der Chinesen bei uns.
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Ich hatte das Glück vor Jahren einen netten Chinesen kennen zu lernen und später auch sein Frau. Ich lernte einige seiner Freunde kennen und wurde auch zu ihrem Neujahrsfest eingeladen. Ich wurde als „Freund“ auch um Hilfe gebeten und habe auch erfahren, dass Chinesen sehr wohl auch Beiträge in Anspruch nehmen, z. B. Mietbeitrag (im Unterschied zur Aussage von Honglin). Kann sein, dass Chinesen sich nicht in Vereinen organisieren möchten, sie sind aber gut untereinander vernetzt und helfen sich gegenseitig weiter. Sie rücken in ihrer Wohnung zusammen, um Neuankömmlinge aufzunehmen.
Die ich kennen gelernt habe, sind stolz auf ihre Tradition, Kultur und ihr Land. Sind auch eher unkritisch gegenüber der Politik in ihrem Land. Über ethnische und religiöse Minderheiten (Tibeter, Uiguren, usw.) in ihrem Land wissen sie meistens nichts  oder finden die Befreiung Tibets durch China von einem mittelalterlichen Feudalsystem durch die Mönche und Lamas gut.
Ich habe erlebt, dass sie auch hier sehr viel Wert darauf legen, dass ihre Kinder gute Schüler sind. In den Sommermonaten werden sie zum Teil nach China zu ihren Verwandten geschickt, damit sie dort ihre Sprache, Schrift und Kultur erlernen. Mein Freund hat sogar überlegt, seinen kleinen Sohn schon im Vorschulalter für längere Zeit zu den Verwandten nach China zu schicken.
Ich finde es ein gutes Beispiel von Integration  – im Unterschied zu Inklusion und Assimilierung – , so wie es die Chinesen machen,  dass sie sich im Beruflichen und Geschäftlichen anpassen, aber weiterhin ihre Sprache und Kultur pflegen ohne den Rest der Gesellschaft damit zu stören oder belästigen.
Meiner Meinung nach tun sich Menschen, die aus Ländern mit einer alten hochentwickelten Kultur stammenen , aus einem Land mit einem guten Bildungssystem, und Menschen aus  (Hafen-)-Städten, leichter sich anzupassen, sich zu integrieren. Der Stolz auf ihre Kultur gibt ihnen Kraft und Sicherheit. Ein gutes Beispiel findest sich auch auf der letzten FF - Interview mit einen persischen Arzt, der im Bozner Krankenhaus eine leitende Stelle hat.