Società | Südtirol Rafting

Auf den Strömen der Passer

Der Südtirol Rafting Expeditions begeistert Touristen und Einheimische mit Abenteuer des Wildwasserraftings in Saltaus an der Passer.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale del partner e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
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Foto: Südtirol Rafting Expeditions
 

Josef Kössler ist Mitarbeiter der Genossenschaft Südtirol Rafting Expeditions. Er erklärt wie die Sporart Rafting langsam aber stetig zu einer beliebten Beschäftigung für Erwachsene, die das Abenteuer suchen, wird. Ein Interview das Einblick in eine abenteuerliche Welt gibt. 

Herr Kössler, auf welchen Fluss schlängelt sich Südtirol Rafting Expeditions mit Sitz in Meran herab? Wieso wurde genau dieser Fluss ausgewählt und hat ihr vor in Zukunft auf das gesamte Südtiroler Gebiet auszuweiten?

Die Rafting-Schule von Südtirol Rafting Expeditions befindet sich in Saltaus in Passeiertal. Der Fluss auf den wir unsere Touren veranstalten ist dementsprechen die Passer, ein für den Rafting-Sport perfekt-geeigneter Fluss, da er schön in die Natur integriert ist und keinen allzu große Herausforderungen an die Teilnehmer setzt. In der Umgebung von Saltaus befinden sich zwei Campingplätze und es werde alle mögliche Arten von Outdoor-Aktivitäten angeboten wie Paragleiten, Bogenschießen oder Touren mit dem Mountainbike. So integriert sich auch das Rafting als perfekter Outdoor-Sport für Abenteuerlustige. Der Wunsch nach Outdoor-Aktivitäten wird immer größer und der Trend geht definitiv zu Gunsten solcher Einrichtungen wie die unseren. Momentan fühlen wir uns hier an der Passer einfach wohl und haben in nächster Zeit nicht vor uns irgendwo anders hinzuverlegen. 

Wie schaut so eine Tour im Wildwasser aus?

Nach der Einschreibung bekommen die Teilnehmer als erstes Neoprenanzüge, Schwimmweste und Paddel. Anschließend werden die Teilnehmer durch ein Briefing des Bootsführers auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht und es wird ihnen die korrekte Paddeltechnik und Verhalten im Wasser gezeigt. Dann geht es endlich los, mit den Kleinbussen werden alle zum Ausgangspunkt ans Ufer der Passer gebracht. Von dort aus wird das Abenteuer in Angriff genommen. Abhängig von der Art der Tour dauert ein Aufenthalt im Wasser von 1,5 bis 3,5 Stunden. Dementsprechend ist die Gesamtdauer der Tour durch Briefing, An- und Abreise länger.

Woher kommen hauptsächlich die Teilnehmer an ihren Kursen? Wann ist Rafting-Zeit in Südtirol?

Die Teilnehmer an unseren Exkursionen sind größtenteils Touristen, wobei in diesem Jahr eine erstaunliche Zahl an einheimischen Teilnehmer zu verzeichnen war. Der größte Teil der Gäste kommt hauptsächlich aus Deutschland, gefolgt von den Niederlanden, Italien und Belgien.
Generell hängt die Rafting-Saison stark von den Wetterbedingungen ab. Eine durchschnittliche Rafting-Saison mit normalen Wasserstand beginnt Mitte Mai und endet Mitte September, wobei nach meiner Meinung die schönsten Rafting Monate Mai und Juni sind, weil dort der Wildwasserstand durch die Schneeschmelze am Höchsten ist. Die starken Strömungen bieten die attraktivsten Bedingungen für abenteuerlustige Menschen, können aber auch die gefährlichsten Monate darstellen. Deshalb empfehlen wir Familien mit Kindern die späteren Monate auszuwählen.

Wie ist die heurige Saison gelaufen? Seit ihr mit den Wasserbedingungen der Passer zufrieden gewesen?

Der diesjährige Sommer war ein durchschnittlich bis sehr guter Sommer, sei es vom Wasserstand als auch von den Gästezahlen. Im Vergleich zum letzten Jahr, das ein sehr trockenes Jahr war, konnten wir Mai bis Juni eine spektakuläre Passer bezwingen. Wir können jedes Jahr ein kleines Wachstum verzeichnen. Im Schnitt wächst die Besucherzahl um 5-10%, was uns ziemlich zufrieden stimmt. Unser Ziel ist es nicht eine große Rafting -Schule zu werden sondern Qualität und Spaß zu vermitteln. Wir sind im Besitz von 8 Booten und im Schnitt arbeiten 3 fixe Mitarbeiter und 7 externe Mitarbeiter bei uns.
Wir tätigen auch jedes Jahr nur kleine Investitionen um unsere Kapazitäten nicht zu überstrapazieren. In diesem Jahr haben wir ein neues Boot und ein neuen Bus erworben.

Gibt es irgendwelche Voraussetzung die erfüllt werden sollen? Wie sicher ist Rafting eigentlich?

Generell sind neben guter Laune und Freude am Wasser keine besonderen technischen Fähigkeiten gefragt. Die einzige Voraussetzung ist, dass man schwimmen kann und über eine durchschnittlich gute Kondition verfügt und etwas Gleichgewichtgefühl im Fluss hat. Da die Touren durchschnittlich ein paar Stunden dauert sollte die körperliche Anstrengung nicht außer Augen gelassen werden. Des Weiteren werden die Teilnehmer am Anfang einer jeden Tour über Sicherheitsmaßnahmen, Paddeltechniken und sonstige Informationen mit Hilfe eines Briefings durch einer unserer Bootsführer aufgeklärt.

Rafting ist im Großen und Ganzen eine relativ sichere Sportart. Wir hatten in den letzten Jahren nie größere Unfälle zu verzeichnen. Es kann aber durchaus passieren, dass ein Teilnehmer aus dem Boot in den Fluss fällt oder sogar ein ganzes Boot kentert, was meistens kein Problem darstellt da die Teilnehmer alle schwimmen können und mit sicheren Schwimmwesten ausgerüstet sind. Des Weiteren wird jedes Boot von einem erstklassig- ausgebildeten Bootsführer begleitet, welcher mit den höchsten Sicherheitsstandards (5. Grad) ausgebildet ist und der auch in schwierigen Situationen die Ruhe bewahrt und dementsprechende Sicherheitsmaßnahmen einweist, falls nötig.

Rafting ist nur in den Sommermonaten möglich? Wie sieht der Winter für die Mitarbeiter In der Rafting-Schule aus?

Erfahrungsgemäß wird Mitte September die Schule geschlossen und das Rafting-Material wird abtransportiert und in ein Lager deponiert. Spätestens dort geht jeder unabhängig seinen Tätigkeiten nach. Zum Beispiel ist einer der Bootsführer ist im Winter Snowboardlehrer, ein anderer ist Mitglied in einer Theatergruppe, also komplett unterschiedliche Tätigkeiten. Ab März treffen wir uns alle wieder zusammen und bereiten uns auf die kommende Saison vor.

Wie lange gibt es die Südtirol Rafting Expeditions?

Der Verein Südtirol Rafting Expeditions entstand im Jahr 2013 aus unserem Bedürfnis heraus, Interessierten den Spaß am Wildwasser und der Natur näherzubringen und ihnen einen neuen Blick auf Südtirols Landschaft zu ermöglichen. Seit 2016 sind wir eine Genossenschaft mit 3 fix Angestellten als Kerngruppe und 10 Mitarbeitern in der Hochsaison, davon sind 8 Bootsführer, 1 Sekretärin und 1 Busfahrer. Seit 2 Jahren haben wir eine super Truppe zusammengestellt mit externen Bootsführern aus Südamerika. Sie zeichnen sich als sehr freundliche, professionelle Begleiter aus die für den Fluss „leben“.  Da in Südamerika zu dieser Zeit Winter ist profitieren sie vom europäischen Sommer.