Politica | Verkehr

Raser werden eingebremst

Die Südtiroler Berg- und Passstraßen sind keine Rennstrecken. Wer das nicht einsieht, muss mit Strafen rechnen.
Motorrad Passstrasse.jpeg
Foto: Sergio Cerrato/pixabay
Vor Kurzem machte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider im Rahmen einer Pressekonferenz auf die Unsitten einiger Auto- und Motorradfahrer aufmerksam, die Südtirols Berg- und Passstraßen als Rennstrecken benutzen. „Das wollen wir nicht mehr!“, stellte Alfreider damals klar und erklärte die Strategie, mit welcher man die Raser einbremsen möchte: verstärkte Polizeipräsenz und Verkehrskontrollen auf den Passtraßen. Bei Geschwindigkeitsübertretungen oder gefährlichem Verhalten werden satte Strafen ausgestellt.
 
Das wollen wir nicht mehr!
 
Bei einer Sitzung des Provinzkomitees für öffentliche Ordnung und Sicherheit Ende Juni wurde nun Bilanz über die Anfang Juni eingeleiteten Verkehrskontrollen gezogen und die Ergebnisse vorgestellt. Am Treffen haben neben Mobilitätslandesrat Alfreider, Vertreter der Polizeikräfte, einschließlich der Verkehrs- und Postpolizei, der Koordinator der Südtiroler Ortspolizei und der Präsident des Tourismusverbands Alta Badia teilgenommen. Festgestellt wurde dabei, dass der Einsatz der Polizeikräfte offenbar Wirkung hinsichtlich eines größeren Bewusstseins für die Verkehrssicherheit zeigt. Gemeinsames Ziel dieser Kontrollen ist nämlich die Gewährleistung der Verkehrssicherheit für Lenker und Mitfahrer sowie das Unterbinden aller Arten von Fehlverhalten im Straßenverkehr. Dadurch soll die Zahl der Verkehrsunfälle gesenkt werden. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Geschwindigkeitsmessungen, Alkoholkontrollen und Kontrollen auf ein etwaiges gefährliches und verkehrswidriges Verhalten. Die Bilanz der 23 Tage, an denen bisher diese Verkehrskontrollen durchgeführt wurden, ist beachtlich: 186 Motorräder, 41 Pkw und 241 Personen wurden kontrolliert, wobei 176 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung festgestellt wurden, davon 71 Geschwindigkeitsübertretungen.
 
 

Straßen-Gaudi-Veranstaltungen

 

Auch das Thema der nicht genehmigten Motorrad- und Autotreffen wurde diskutiert. Diese belasten sowohl die Lebensqualität in den Südtiroler Ortschaften als auch die Umwelt erheblich. Deshalb wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Polizeikräfte über solche Zusammenkünfte zu informieren, damit umgehend Kontrollen eingeleitet werden können. Zudem soll den sozialen Netzwerken erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit verstärkt werden, um rechtzeitig Informationen über bevorstehende Aktionen zu erhalten. Den Polizeikräften werden weiters spezielle Schallpegelmessgeräte zur Verfügung gestellt, um Verstöße gegen die Lärmschutzrichtlinien ahnden und zur Anzeige bringen zu können. Der Einsatz dieser Messgeräte wird von der Verkehrspolizeisektion mit der Unterstützung der örtlichen Gemeindepolizeikommandos festgelegt. In Absprache mit dem Regierungskommissär von Trient und den Präfekten von Belluno und Sondrio sind in den jeweils betroffenen Provinzen zusätzliche gemeinsame Verkehrskontrollen geplant.

 

Bild
Profile picture for user M A
M A Mar, 07/05/2022 - 11:12

Die Bilanz ist wirklich beachtlich:
186 Motorräder in 23 Tagen, das sind sage und schreiben 8 Motorräder pro Tag...
Sehr beachtlich!
Machen die Polizisten immer nur 10 Minuten Dienst?

Mar, 07/05/2022 - 11:12 Collegamento permanente