Ambiente | Welttag des Bodens

Grüne Mahnung

Südtirols Grüne fordern im neuen Koalitionsprogramm ein klares Bekenntnis zum sparsamen Umgang mit Grund und Boden.
Boden
Foto: Suedtirol Foto/Othmar Seehauser
Zum aktuellen Zeitpunkt, in dem das neue Koalitions- und Regierungsprogramm behandelt wird, verdienen Bodenschutz und sparsamer Umgang mit den Bodenreserven erste Priorität unter den Zielen der künftigen Regierung“, schreiben Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler in einer Aussendung. Die Südtiroler Grünen fordern, dass die Mehrheit, solche Ziele nicht nur rhetorisch formuliert, sondern sie den Menschen vermittelt und vor allem umsetzt.
Die Grünen nehmen den internationalen „Welttag des Bodens“ am 5. Dezember zum Anlass, auf den Umgang mit Grund und Boden in Südtirol hinzuweisen. „In wenigen anderen Alpenregionen ist er so hoch geschätzt, aber auch so gefährdet wie in unserem Land. Seine Qualität leidet unter fortschreitender Verbauung, er wird zunehmend versiegelt durch Straßen und Infrastrukturen und belastet durch Rückstände, Schwermetalle und Pestizide. Seine Funktionen und Lebenskraft werden zunehmend eingeengt“, resümiert die Ökopartei.
Vor allem die Klimaveränderung rückt seine Schutzfunktion mehr denn je in den Mittelpunkt: Nur gesunder, aufnahmefähiger Boden könne große Niederschlagsmengen bewältigen und entsprechend absorbieren, sodass sich die Gefahr von Erosion und Erdrutschen deutlich vermindere. Hinzu komme seine Bedeutung für die Vegetation, seine Rolle als Lebensraum für Mikroorganismen und Bodenkulturen.
 
In Südtirol ist sparsamer Umgang mit Boden längst dringend geboten und wird seit 40 Jahren gebetsmühlenartig verkündet“ meinen die Grünen. Obwohl das neue Landesgesetz „Raum und Landschaft“ eine Senkung des Bodenverbrauchs zu einem Hauptziel der Raumordnung erhebt, läuft die Gefährdung trotzdem auf Hochtouren weiter.
Das zeige sich auch jetzt in den laufenden Koalitionsverhandlungen. Für die Grünen ist die Besetzung der für die Agenden Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft eingesetzte Arbeitsgruppe mit starker Lobbyvertretung - vor allem des Bauernbundes - ein Grund zur ernsthaften Besorgnis. „Wenn Fragen der Bodennutzung überwiegend unter Gesichtspunkten der kurzfristigen Verwertung betrachtet werden, dann ist es mit dem Bodenschutz bald zu Ende“, so Foppa, Dello Sbarba und Staffler.
Gleichzeitig kündigt die Oppositionspartei an, dass der Bodenschutz und die Strategien der Einsparung und Aufwertung eine wichtige Rolle in ihrer politischen Arbeit im Landtag spielen werde.