Politica | Shalom – Salam? ... Von Grenzen und Übergängen

Eine Reise nach Israel Teil 4

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Der Markt von Hebron  ist wenig besucht, wenige Geschäfte sind offen. Einfache Leute bieten ihre Ware an, Nomaden, Gemüsehändler. Freundliches Lachen auf dem Gesicht der Menscher erreicht unser Herz. Es beginnt uns zu dämmern, warum hier nur sehr wenige Menschen die einfachen aber authentischen Waren dieser Händler kaufen kommen. In uns beginnt sich etwas zu verändern. Die in uns aufgebauten Bilder, Meinungen, (Vor)Urteile machen nun Platz, es bildet sich langsam ein Bereich, in dem wir die Bilder unserer eigenen Erfahrung einbringen. Es entsteht das Gefühl, bisher etwas nicht gesehen zu haben und dass durch dieses Erleben sich nun wie die andere Seite einer Waagschale bildet.

Wer will den hierher zu wohnen kommen? Unser Führer sagt, die Regierung betreibe eine klare Kolonisationspolitik. Jeder Israeli, der interessiert wäre bekommt freies Wohnen hier, finanzielle Unterstützung für seine Umsiedelung in diese Gebiete und zudem noch finanziellen Ausgleich für sein Bleiben.

Wie beim Zusammenbauen eines Puzzlespieles arbeitet es in uns. Die Touristen, die in die Märkte kommen wollen werden durch militärische Straßensperren und durch warnende Aussagen  jüdischer Soldaten entmutigt die Stadt zu besuchen. So werden die Märkte zu wenig besucht und lösen sich auf, die Besiedelung der Grenzgebiete übt Druck auf die Bewohner aus. Über ihren Köpfen werden Menschen angesiedelt, zu denen kein menschlicher, sozialer  und kultureller Kontakt besteht, zu denen eine grundsätzliche Verschiedenheit besteht. Daß ein solcher Druck manchmal explodieren kann wird für uns nachvollziehbar.

Sind diese beiden Völker wirklich so verschieden?