Wenn die Menschen nicht ins Kino kommen dürfen bzw. wollen, dann kommt das Kino eben zu den Menschen. Ob im Schulhof oder auf einer Mega-Leinwand auf einem Parkplatz – Film- und Kinoliebhaber sollen trotz “Corona-Sommer” nicht auf dem Trockenen bleiben. Auch nicht in St. Ulrich. Dort ging am Samstag die erste Drive-In-Filmvorführung über die Bühne. Am Fuße der Seiser Alm, auf dem Parkplatz “Setil” wurde Roman Polanskis “Tanz der Vampire” auf eine zehn Meter breite Leinwand projiziert.

Der Film des polnisch-französischen Regisseurs wurde vor 54 Jahren auf der Seiser Alm gedreht und “fand somit zurück zu seinem Drehort”, freut sich Lukas Pitscheider. Der Grödner Filmemacher und Leiter des Festivals DOLOMITALE hat das Autokino in St. Ulrich am Samstag organisiert. Vor der Filmvorführung spielte die Grödner Band “The Pëufla” ihr erstes Konzert nach Corona.

“Noch wenige Tage vor der Veranstaltung war noch nicht sicher, ob wir alle Auflagen erfüllen würden. Daher wurde das Event erst sehr kurzfristig über Facebook und Radio beworben”, berichtet Pitscheider. Am Ende fanden sich dennoch 26 Autos auf dem Parkplatz ein.

Der Film konnte über eine eigene Radiofrequenz im Auto hören. “Möglich gemacht hat das eine Maßnahme des Wirtschaftsministeriums, das die Vergabe von temporären Funklizenzen für Autokinos vorsieht”, erklärt Pitscheider. Das Autokino sieht er als “positives Signal an die Bevölkerung und die Außenwelt”. Und es sollen weitere Veranstaltungen folgen: Geplant sind Filmvorführungen, Konzerte, Oldtimer-Treffen und andere Events, mit denen die Veranstalter des DOLOMITALE DRIVE-IN den Grödnern und Gästen einen Kultursommer ermöglichen wollen.