When Evil Comes To Town

salto.music | Pörnbacher/Dorigatti

When Evil Comes To Town

Wie setzt man einen Song über Einsamkeit und Ungewissheit in einem illustrierten Musikvideo um? Sara Pörnbacher über „When Evil Comes To Town“ von Hubert Dorigatti.

di Eva Reichegger
27.08.2021

Foto: Sara Pörnbacher

salto.music: Sara, du bist Werbedesignerin. Erzähl uns doch zunächst kurz welche Wege du in deiner beruflichen Laufbahn bisher so eingeschlagen hast.

Sara Pörnbacher: Für mich war immer schon klar, dass ich etwas Kreatives machen möchte. Und so habe ich zuerst die Grafik-Oberschule in Brixen und dann die Wer-be-Design-Akademie in Innsbruck besucht. Nach einem Master-Studiengang in Marketing arbeitete ich in Agenturen in Innsbruck und Südtirol. Jetzt nach mehr als zehn Jahren Agenturerfahrung habe ich mich 2019 selbstständig gemacht. Wobei ein Einzelbüro für mich nie in Frage gekommen wäre, dafür mag ich den Austausch und Input mit und von Leuten viel zu gerne.

Ich sitze jetzt, gemeinsam mit sechs kreativen Köpfen aus den Bereichen Grafik, Illustration, Fotografie und Programmierung zusammen im Coworkingspace „Potzblitz - kreativ Kartell“. Wir sind alle selbstständig und je nach Projektanforderung kann das Team individuell zusammengestellt werden. In der sehr lockeren und ungezwungenen Atmosphäre lässt es sich am Besten arbeiten.

Wir fanden beide, dass der Stil gut passen könnte.

salto.music: Eins deiner bislang aufwändigsten Projekte ist die Illustration und Animation des neuen Videoclips zum Song „When Evil Comes To Town“ von Hubert Dorigatti. Wie kam es zu dieser spannenden Zusammenarbeit?

Sara Pörnbacher: Im Bereich Illustration war das Projekt tatsächlich eines der herausforderndsten Projekte, die ich bislang machen durfte. Hubert kannte ich schon von einigen seiner Konzerte. Ins Gespräch kamen wir dann aber auf einer Almhütte, wo ich ihn zufällig getroffen habe. Er erzählte mir von seiner Idee des illustrierten Musikvideos und ich habe ihm das gezeichnete Video gezeigt, das ich damals für das Weiße Kreuz Bozen gemacht habe. Wir fanden beide, dass der Stil gut passen könnte.

Der Songtext handelt von der Einsamkeit und Unsicherheit vor dem was noch kommen mag.

salto.music: Wozu hat dich Dorigatti’s Song „When Evil Comes To Town“ und vor allem der dazugehörige Liedtext inspiriert? Hattest du gleich ein fixes Bild vor Augen oder entwickelte sich die Grundidee zum Clip langsam und schrittweise?

Sara Pörnbacher: Der Songtext handelt von der Einsamkeit und Unsicherheit vor dem was noch kommen mag. Ein Thema das in diesen Zeiten mehr als passend ist. Dazu hatte ich gleich eine Idee im Kopf und nach einigen Skizzen konnte ich Hubi das Storyboard vorstellen. Er war sofort damit einverstanden. Die anschließende Produktion entstand dann komplett im Lockdown, was die Stimmung und Anmutung des Videos zusätzlich beeinflusste.

salto.music: Das vollständig gezeichnete Musikvideo entstand dann gemeinsam mit Stefanie Aichner, die sich mit ihren Arbeiten in der lokalen Musikszene bereits einen Namen machen konnte. Habt ihr gemeinsam am Clip gearbeitet oder hat jede ihren eigenen Teil unabhängig voneinander beigetragen?

Sara Pörnbacher: Sobald es die Lockerungsmaßnahmen zuließen, haben wir uns getroffen und die Videosequenzen vor der GreenWall gemacht. Steffi hatte tolle Ideen wie die Videosequenzen in die gezeichneten Parts mit einfließen könnten und stand mir geduldig mit Rat in Sachen Videoschnitt zur Seite.

salto.music: Hat sich Hubert Dorigatti am Entstehungsprozess des Clips beteiligt oder hat er euch freie Hand gelassen? Wenn ja, inwiefern?

Sara Pörnbacher: Ich habe Hubert zuerst nur den gezeichneten Einleitungsteil gezeigt, damit er mir den Stil frei geben kann. Ich mag es nicht halbfertige Sachen zu zeigen, daher hat er den restlichen illustrierten Teil erst nach kompletter Fertigstellung gesehen. Die Videosequenzen haben Steffi und ich dann gemeinsam ergänzt, sie ist der Profi in Sachen Schnitt und Timing. Hubert hat dann noch vorgeschlagen den Text mit einfließen zu lassen, was sich sehr gut ergänzte.