Schickenburg und Meraner Talkessel
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Der Marlinger Weinkulturweg

Spazierweg durch die Weinberge von Marling mit schönem Blick auf Meran.

Länge: 5 km

Gehzeit: 1 h 30 min

Höhenmeter: 158

Anfahrt und Parkplatz: Von der Gampenstraße (SS238) nach Marling ausfahren und über die Hauptstraße 0,5 km ins Dorfzentrum. Gebührenpflichtige Parkplätze im Ort. Auch mit Linienbus von Meran erreichbar


Meran ist von einem Kranz schöner Dörfer umgeben: Marling, unser Ziel, liegt im Westen des Amphitheaters, die sonnigen, warmen Hänge der buckeligen Moränenausläufer am Fuße des Vigiljochberges sind dicht mit Reb- und Obstanlagen bepflanzt. Durch diese wunderbare Landschaft ziehen sich einfache Dorf-, Feld- und Wiesenwege, teile auf Asphalt, teils als Feldweg, die zum Marlinger Weinkulturweg kombiniert wurden. Unterwegs begeistern die grandiosen Ausblicke auf das Meraner Becken und das Etschtal, Schautafeln am Wegrand erklären allerlei vom Weinbau, Geschichte, Arbeitsgeräte, Sorten, Klima und sogar vom Schnapsbrennen.

Wir beginnen unseren Rundweg am Dorfplatz vom Marling, beim Tourismusbüro. Sofern es geöffnet ist, holen wir uns dort ein kleines Faltblatt mit der Kurzbeschreibung. Der mit eigenen Schildern gekennzeichnete Weg ist aber problemlos zu finden. Das erste Schild steht vor der Kirche, dort weisen Tisch und Bank in einem riesigen Holzgefäß (eine Pazeide, einst ein Mess- und Schöpfgerät für Wein) bereits auf die Arbeit des Winzers hin. Über die Franz-Innerhofer-Straße gehen wir nordwärts bis zum Oberwirt, dort wenden wir uns nach links. Am alten Pfarrwidum und der Brennerei Unterthurner vorbei geht es beim Cafè Restaurant Gerta in die Mitterterzer Straße und zu den Weingütern Popphof und Pardellerhof (beides beste Eigenbaukellereien). Wir sind nun mitten in den Weinbergen, beim Siniger-Hof nehmen wir den links abzweigenden Bruggerweg, es geht nun bergab auf einem Wiesensteig zur Lebenberger Straße. Am stattlichen, freskengeschmückten Goidnerhof, einst im Besitz des Karthäuserklosters Allerengelberg vom Schnalstal, vorbei geht es oberhalb der Kellerei Meran Burggräfler nordwärts wieder leicht bergauf. Weinbeißer können auf der Panoramaterrasse der Kellerei bei wunderbarem Blick Meraner Weine verkosten. An der nächsten Kreuzung halten wir uns links, Marling ist schon im Blick, über die Kellerei- und die Hauptstraße, vorbei an der Grundschule, langen wir wieder am Dorfplatz ein.


Meraner Wein

Meran, einer der gefragtesten Kurorte Europas zur k. u. k. Zeit mit Stargast Kaiserin Sissi ist immer noch ein Magnet für Gäste aus der ganzen Welt. Die einstige Kurstadt ist nicht nur ein Schwergewicht des Südtiroler Tourismus, sondern spricht auch beim Wein ein ernstes Wörtchen mit. Vernatsch und Lagrein, aber auch Merlot und Weißburgunder finden hier dank des milden Klimas und der optimalen Bodenbeschaffenheit ideale Voraussetzungen. Das gewiefte Auge bemerkt, dass die Rebfläche einmal größer war: In den 1970er-Jahren verdrängte der Obstbau die Weinreben, Äpfel gaben mehr Ertrag. Dieser Trend kehrt sich wieder um. Der Weinbau ist im Vormarsch, auch dank der exzellenten Qualitätsarbeit engagierter Winzer und der genossenschaftlich geführten Kellerei Meran, die mit 245 ha den Löwenanteil der Weinbergfläche im Meraner Raum bearbeitet. Tipps: Verkosten Sie den Meraner Wein mit Rundblick in der Panorama-Önothek der Kellerei Meran.

Was ist ein Klon?

Eine Rebe ist von Natur aus mutationsfreudig und verändert sich. Um positive Eigenschaften einer Rebsorte wie etwa mehr Farbe, lockere Beeren, die resistenter gegen Fäulnis sind, ein früher Reifezeitpunkt, gutes Wachstum usw. zu erhalten, wird eine bestimmte Pflanze über Stecklinge vermehrt, denn in ihren Samen sind diese positiven Eigenschaften möglicherweise nicht verankert und werden nicht weitervererbt. Diese Stecklinge werden „Klone“ genannt. Der Rebenzüchter vermehrt sie, gibt ihnen einen Namen und verkauft sie in seiner Rebschule.

Beiträge vom Weinfachmann Walter Schullian


Einkehr

Restaurant Cafe Gerta

Im Ortszentrum, Terrasse. Günstige Mittagsmenüs, Tiroler und italienische Vorspeisen, am Nachmittag Snacks und Eis. Marling, Mitterterzerstraße 2, Tel. 0473 447280. www.gasthaus-gerta.com. Ganzjährig geöffnet, So. Ruhetag

Traubenwirt

Hotel mit Restaurant und Pizzeria, am Kirchplatz, mit spektakulärer Panoramaterrasse. Franz-Innerhofer-Straße 2, Marling, Tel. 0473 447216, www.traubenwirt.com, Di. Ruhetag