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Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Der Naturnser Waalweg

Endlich richtig Frühling! Das ist die beste Zeit, um auf den Waalwegen unterwegs zu sein.

Auf dem Naturnser Waalweg kombinieren wir Angenehmes wie die Einkehr bei der Jausenstation Schwalbennest mit Kuriosem und Interessantem am Weg, so wird aus einem Spaziergang ein erlebnisreicher Rundweg. So wie bei vielen anderen Waalen fließt auch das Wasser des Naturnser Schnalswaals im unteren Vinschgau mittlerweile unterirdisch in Rohren, die Wegtrasse trägt aber immer noch den Namen Naturnser Waalweg. Sie durchzieht in Dorfnähe von Naturns ein besonders schönes Stück Landschaft am Sonnenberg.

Zum Wegverlauf:

Wir gehen im Ortszentrum von Naturns los, durch die St.-Prokulus-Straße, am Kirchlein vorbei, folgen nun den Schildern „Runster Mühle“ (Nr. 39) in östlicher Richtung, am Rautnerhof vorbei, bis die Asphaltstraße in einen gekiesten Feldweg mündet, der uns zum Ausflugslokal Wiedenplatzerkeller bringt. Nach dem Gasthaus geht der Weg kurz stramm bergauf bis zum Waalweg. Im gemauerten Kanal fließt das Wasser gemächlich dahin, unser Weg geht gegen die Fließrichtung westwärts. Recht bald verschwindet das Wasser in unterirdischen Rohren, die zum Wanderweg umfunktionierte ehemalige Waaltrasse führt fast eben am steilen Hang des Sonnenberges entlang. Die Waalerhütte am Weg ist längst verwaist, einst bot sie dem Kanalwächter Unterkunft und Schutz. Bald sind wir am Ende des Steigs, beim Wallburgboden, angelangt und genießen die Aussicht zum gegenüberliegenden Schloss Juval und das Etschtal, Tisch und Bank sind gerade recht für eine kurze Rast, bevor wir den Rückweg antreten. An einer Abzweigung nehmen wir den Steig rechts ab zur Jausenstation „Schwalbennest“. Am schönen Maurbamerhof vorbei geht der  Weg geht jetzt bergab, auf Naturns zu, an Schloss Hochnaturns vorbei, in die Vogeltennenpromenade und oberhalb des Schwimmbades zum Parkplatz zurück. 

Etwas zum Waal. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der 10 km lange Kanal unter schwierigsten Bedingungen vom Schnalstal her gebaut, auf dem Schnalser Abschnitt verlief ein großer Teil in Holzkanälen, die im Fels verankert oder aufgehängt waren. Bei Bau des E-Werkes, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, wurde ein unterirdischer Wasserstollen für das Wasser des Schnalserbaches gebaut, daraus konnte das Wasser für den Waal abgeleitet werden, so verkürzte sich der Waal um 4 km. 1965 wurde dann der größte Teil des verbliebenen Waales in Rohre verlegt. Noch immer werden 118 ha Felder und Obstanlagen damit bewässert. 

Interessantes am Weg

Die Wallburg
Silexfunde unterhalb des Wallburgbodens beim Ortsteil Kompatsch, nahe der Talstation der Unterstell-Seilbahn, stammen aus der Jungsteinzeit und bezeugen die frühe Besiedelung, der strategisch gut gelegene Platz bei den natürlichen Felsterrassen Terrassen, im Volksmund „Wallburg“ genannt, lassen eine frühe Siedlungsnutzung vermuten 

Einkehrtipps
Schwalbennest: Kleines Holzhäuschen am Weg; winzige Stube und Tische im Freien unter Sonnenschirmen, einfache Gerichte, Weine, Säfte. Tolle Aussicht. Pichlweg 5, Naturns, Tel. 349 2461099, Juli und Aug. Do. Ruhetag.
Wiedenplatzerkeller: Ausflugslokal, auch mit PKW erreichbar. Gastgarten, Stuben, feine Südtiroler Küche, Grillteller, Fleischspieße, Nudelgerichte und Salate, Kuchen. St.-Prokulus-Str. 59, Naturns, Tel. 0473 673280, Di. Ruhetag.

Infos in Kürze
Start: Parkplatz in Naturns beim Friedhof, Ecke Hauptstraße-St.-Prokulus-Straße, 535 m
Gehzeit insgesamt für Hin- und Rückweg: 2 h 30 min 
300 Höhenmeter, großteils beim Zustieg zum Höhenweg
Länge: 8,1 km