Economia | Gemeinden

Fast 500 Euro Unterschied

Die Gemeindetarife sind seit 2010 um durchschnittlich 11,7 Prozent gestiegen. Die teuerste Gemeinde ist Waidbruck, die günstigste Unsere liebe Frau i. W. - St. Felix.
Kasse
Foto: Pixabay

Es ist eine beachtliche Menge an Daten, die die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) in den vergangenen Wochen analysiert und verglichen hat: die Gemeindetarife aller 116 Gemeinden Südtirols. Wie haben sich Irpef-Zuschlag (Einkommenssteuer der natürlichen Personen), Gebühren für Trinkwasser, Abwasser, Hausmüll und Kindergarten (1 Kind) zwischen 2010 und 2017 entwickelt? Dieser Frage gingen die Verbraucherschützer anhand einer Beispielfamilie (*) und den auf der Webseite der Beobachtungsstelle für Preise und Tarife des Landesinstitutes für Statistik ASTAT veröffentlichten Daten nach.

Die Auswertung der Daten veröffentlicht die VZS am Dienstag Vormittag und stellt fest: Die Gemeindetarife steigen im Rahmen der Inflation, wobei es aktuell Unterschiede von bis zu 159 Prozent gibt.

2010 lagen die Durchschnittskosten für die Gemeindetarife bei 459,33 Euro, 2017 bei 512,90 Euro. “Das entspricht einer durchschnittlichen Erhöhung der Tarife von 53,57 Euro, was einem Prozentwert von 11,7 Prozent entspricht”, erläutern die Verbraucherschützer in einer Aussendung. Da die Inflation zwischen Jänner 2011 und September 2017 um 11,3 Prozent gestiegen sei, liege die durchschnittliche Steigerung der Gemeindetarife im Rahmen der Inflation.

Zu den teuersten Gemeinden gehören Waidbruck (807,80 Euro), Salurn (785,31 Euro), Brixen (739,10 Euro), Pfatten (725,47 Euro) und Tramin an der Weinstraße (716,17 Euro).

Zu den günstigsten Gemeinden gehören Unsere Liebe Frau im Walde - St. Felix (312,20 Euro), Prad am Stilfserjoch (319,64 Euro), St. Martin in Passeier (344,49 Euro), Tisens (348,42 Euro) und Schenna (349,48 Euro).

Die höchste Verteuerung ist in folgenden Gemeinden zu finden: Schnals (100,31 Prozent), Waidbruck (64,52 Prozent), Stilfs (63,25 Prozent), Prags (59,95 Prozent) und Gais (58,68 Prozent).

Den größten Rückgang der Kosten im Vergleich zu 2010 gibt es in Tisens (-29,72 Prozent), Montan (-23,56 Prozent), Bozen (-21,11 Prozent), St. Martin in Passeier (-17,52 Prozent) und Villanders (-14,58 Prozent).

Der Kostenunterschied zwischen der teuersten Gemeinde Waidbruck (807,80 Euro) und der günstigsten Unsere liebe Frau im Walde – St- Felix (312,20 Euro) beträgt im Jahr 495,60 Euro. “Das entspricht einem Unterschied von 159 Prozent entspricht”, so die VZS.
Interessant sei, heißt es weiter, “dass die Tarife im Vergleich von 2017 zu 2015 im Durchschnitt weniger als die Inflation gestiegen sind. Nämlich um 0,67 Prozent gegenüber einer Inflation von 2,4 Prozent”.

Das Fazit der Verbraucherschützer: “Die Gemeinden sind insgesamt gesehen auf einem guten Weg”, meint der VZS-Geschäftsführer Walther Andreaus. “Mit zurückhaltender Tarifanpassung und effizienter Dienstleistung können Gemeinden zur Kaufkrafterhaltung der BürgerInnen beitragen.”