Wandern I
Über das in Südtirol gesundheitlich wenig ratsame Wandern entlang von Apfelwiesen, erzählte mir unlängst ein schadenfroher Birnen-Bauer, der einen entsprechenden Artikel samt Interview in der Zeitschrift GEO gelesen hatte. Ich hörte dem Bauer nicht nur aufmerksam zu, sondern nahm seinen Hinweis zum Anlass, im Anschluss in historischen Dokumenten zu stöbern, die – neben einem mysteriösen Schaltknüppel – ihren festen Platz auf meinem Schreibtisch haben.
Die brisanten Archivmaterialien würden endlich das Verschwinden einer in Südtirol (nie wirklich sesshaften) Minderheit belegen, welche namentlich als Fahrende, Jenische (und abwertend als Dörcher oder Korrner) Teil einer verdrängten Südtiroler Geschichte sind.

„Dies würde ja einem Völkermord gleichkommen“, meinte ein Nachbar, nachdem ich ihm die hausgemachten verschwörerischen Vermutungen zum Glyphosat-Genozid erzählte. „Dein Befund," fügte er hinzu, „würde Südtirols heiles Weltbild auf den Kopf stellen. Äpfel wie Birnen. Zack.“

Wandern II
Deutschsprachige GEO-Leser*innen wissen nur zu gut, dass es voll einfach ist, einen touristisch unattraktiven Wander-Tipp (für Südtirol) mit einem x-beliebigen auszutauschen.
Wie wäre es beim nächsten Wanderurlaub also mit dem Besuch des schiefen Pisa-Turmes am Latemar (siehe Bild oben)? Und schon hätte GEO für seine Leser*innen ein neues Reise-Motto für Alto Adige: Südtirol ist fast schon Toscana. 

Ja Ja Ja
(Adriano Celentano)

Der steinige Turm in Pisa hat (wie jener am Latemar) in seiner Form eine verdammte Ähnlichkeit mit dem mysteriösen Schaltknüppel auf meinem Schreibtisch, der laut US-Experten und Technologen aus Nordkorea, imstande ist: Frieden weltweit auszulösen. 
Doch leider ist das Teil defekt. Ich kann es nicht bedienen. Lediglich Mitglieder der mittlerweile im Vinschgau ausgestorbenen "wandernden" Minderheit, so sagt man mir, hätten den Schaltknüppel reparieren können.
Schad drum.