Cronaca | Österreich

Geimpft, Genesen oder Zutritt verweigert

Die niedrige Impfquote und steigenden Fallzahlen zwingen die österreichische Regierung zu drastischen Maßnahmen: Ab heute gilt für viele Bereiche die 2G-Regel.
Alexander Schallenberg
Foto: BKA/Wenzel

Ab heute gilt in Österreich 2G: nur Covid- geimpfte oder genesene Personen haben Zutritt zur Gastronomie, dem Kultur- und Freizeitbetrieb, körpernahe Dienstleistungen und Veranstaltungen ab 25 Personen. Somit wird ein “Lockdown light” für Nicht-Geimpfte und Nicht-Genesene verhängt. Diese Maßnahme, die auf dem Stufenplan der österreichischen Regierung fußt, folgt auf die rasant steigenden Fallzahlen und die steigende Bettenauslastung auf den Intensivstationen des Landes.

 

Aus 3G wird 2G

 

Wenn gestern noch ein negatives Testergebnis ausreichte, um Gastbetriebe, Kulturveranstaltungen oder körpernahe Dienstleistungen in Österreich in Anspruch zu nehmen, so ist ab heute, Montag, der 8. November, dafür eine Covid-Impfung oder ein Genesungszertifikat vorzuweisen. Wer nur eine Erstimpfung vorweisen kann, hat bis zum 6. Dezember Zeit, um sich der Zweitimpfung zu unterziehen. Bis dahin reicht der Nachweis der Erstimpfung sowie ein negatives PCR-Testergebnis.

Zudem gilt die bereits letzte Woche in Kraftgetretene 3G-Regel am Arbeitsplatz, wobei Antikörpertests nicht mehr als G-Nachweis akzeptiert werden. Überall dort, wo kein G-Nachweis vorgeschrieben ist – das heißt, im Handel, in Museen und Bibliotheken sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln – gilt eine FFP-2 Maskenpflicht. Auf die zuvor angekündigte 3G-Pflicht für die Ausreise aus den jeweiligen Bezirken wurde aufgrund der starken Ausbreitung des Infektionsgeschehens verzichtet. 

 

Impfboom am Wochenende

 

Mit dieser Maßnahme versucht die österreichische Regierung der rasant steigenden Auslastung der Intensivstationen entgegenzuwirken und gleichzeitig die im europäischen Vergleich niedrige Impfquote nach oben zu treiben. Nur 66% der österreichischen Bevölkerung können eine Erstimpfung vorweisen; zum Vergleich: In Italien liegt die Quote der Erstimpfungen bei 77%, in Südtirol bei 71%.

Die österreichische Bevölkerung reagierte mit langen Schlangen vor den Impfzentren auf die neuen Maßnahmen. Allein in der vergangenen Woche (stand Samstag) wurden rund 213 000 Impfungen durchgeführt; so viele wie seit Anfang August nicht mehr. Rund ein Drittel davon waren Erstimpfungen.

Dass italienweit ähnliche Maßnahmen eingeführt werden, ist aufgrund der relativ guten Impflage vorerst ausgeschlossen.