Economia | Brennerautobahn

Scharfe Kontrollen

Lkw-Stinker oder Lastwagen mit fehlerhaften Bremsen können zukünftig leichter aus dem Verkehr gezogen werden. Möglich macht das die neue Kontrollstelle in Sterzing.
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Foto: Pixabay/Peter H
Die technischen Daten sind beeindruckend, die Kosten auch: Rund 3,5 Millionen Euro investiert die Brennerautobahngesellschaft in den Bau des 40 Meter langen, 19 Meter breiten und elf Meter hohen Gebäudes, das derzeit auf dem Sadobre-Gelände bei Sterzing errichtet wird. Auffällige Lkw werden künftig automatisch zur Überprüfung in die Kontrollstation weitergeleitet. Ermöglicht wird dies durch ein dynamisches System für die Überprüfung von Gewicht und Kennzeichen, mit welchem eine Vorauswahl der potentiell auffälligen Fahrzeuge getroffen werden kann.
 
 
 
 
Das dreistöckige Gebäude wird mit Rampen, Bodenvertiefungen für genauere Inspektionen, einer Kontrollbrücke, Achslastwaagen sowie einem Kontrollsystem für Schadstoffausstoß, Bremsleistung und Fahrwerk ausgestattet. Jeder Schritt wird von einem Computersystem unterstützt. Dadurch kann die Kontrolltätigkeit, Protokollierung und die Verwaltung erleichtert sowie ein Abgleich bereits vorhandener Daten der Einsatzkräfte ermöglicht werden. Mit der Kontrollstation soll zum einen die Verkehrssicherheit auf der A22 Brennerautobahn erhöht werden, indem Gewicht, Leistung und Umweltverträglichkeit der Fahrzeuge kontrolliert wird und bei etwaigen Verstößen die Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen werden. Weiters soll die Bekämpfung der Kriminalität, welche die Brennerroute für ihre Tätigkeit nutzt, vereinfacht und Delikte, die im Zusammenhang mit Transporten entlang der A22 stattfinden, unterbunden werden. Die neue Kontrollstation, die mit Büros und Dienstleistungsräumen ausgestattet wird, kann einen 24-Stunden-Betrieb gewährleisten. Alle Fahrzeuge, die aus oder nach Italien einreisen, müssen diese passieren. Voraussichtlich im Sommer 2023 werden die Baumaßnahmen abgeschlossen sein.
 

Unikum

 

Die entsprechende Rahmenvereinbarung zwischen der Brennerautobahngesellschaft, den Staatsanwaltschaften von Bozen und Trient  sowie  der Agentur für Akzisen, Zoll und Monopole wurde Anfang August vorgestellt. Damit wird zukünftig auch die behördenübergreifende Tätigkeit an der Lkw-Kontrollstelle geregelt. Unterzeichnet wurde die Rahmenvereinbarung vom Leitenden Oberstaatsanwalt von Trient Sandro Raimondi, dem Geschäftsführer der Brennerautobahngesellschaft Diego Cattoni und dem Direktor der landesübergreifenden Zolldirektion für Bozen und Trient der Agentur für Akzisen, Zoll und Monopole Stefano Girardello.
 
 
 
 
Ebenfalls anwesend war Carlo Costa, der technische Direktor der A22, welcher die Bedeutung der Station an der wichtigsten Nord-Süd-Route hervorhob. Mit der umfangreichen technischen Ausstattung sei die Kontrollstelle ein Unikum. Wie die Verantwortlichen betonten, soll die Anlage in Sterzing die mobile Fahrzeugprüfstelle, die seit 2006 an der A22 in Betrieb ist, und die Kontrollstelle an der Raststätte Paganella Ost, die Anfang 2016 in Betrieb genommen wurde, ergänzen. Die Kraftfahrzeugämter von Trient und Bozen sind mit Unterstützung der Verkehrspolizei dadurch in der Lage, die Einhaltung nationaler und europäischer Normen die technischen Merkmale der Kraftfahrzeuge betreffend zu überprüfen.