Politica | Interview

“Wir sind es den Opfern schuldig”

Sexueller Missbrauch in der Kirche muss unabhängig aufgearbeitet werden, sagt Moraltheologe Martin M. Lintner – und fordert die Politik auf, Verantwortung zu übernehmen.
Martin M. Lintner
Foto: privat

Die Landesregierung soll sich aktiv des Themas sexueller Missbrauch von Minderjährigen und erwachsenen Schutzbedürftigen in kirchlichen und öffentlichen Einrichtungen in Südtirol annehmen. Das fordert ein Beschlussantrag, den der Landtag bereits Anfang März andiskutiert hat. Am heutigen Mittwoch geht die Debatte weiter – und die Abstimmung über die Bühne, nachdem eine Arbeitsgruppe aus Landtagsabgeordneten, Landesräten, Vertretern der Diözese Bozen-Brixen, Fachleuten und Rechtsexperten Handlungsfelder und -möglichkeiten ausgelotet haben.

Der Antrag von Erstunterzeichner Franz Ploner (Team K) fordert unter anderem eine unabhängige Ombudsstelle und eine unabhängige Kommission, die Aufarbeitung leisten soll – so wie es ein Gutachten in der Erzdiözese München und Freising getan hat, das Anfang Jänner der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Eine solche unabhängige und systematische Herangehensweise braucht es unbedingt auch in Südtirol, sagt Martin M. Lintner. Der Moraltheologe saß mit in der Arbeitsgruppe und appelliert an die Landtagsabgeordneten, auch Verantwortung zu übernehmen – denn: “Den Opfern soll geholfen werden und Gerechtigkeit widerfahren.”

salto.bz: Herr Lintner, in einem Gespräch Anfang März haben Sie gemeint, dass sich “Italien viel von Österreich abschauen kann”. Was genau funktioniert in Österreich besser als hierzulande?

Martin M. Lintner: In Österreich wurde der Missbrauchsskandal in der Kirche bereits 1995 mit den Anschuldigungen gegen den damaligen Erzbischof von Wien Thema. Anfangs tat man sie als infame Lügen ab, doch schon bald konnte nicht geleugnet werden, dass sie zutreffend sind. Als sich gezeigt hat, dass es sich nicht um einen bedauerlichen Einzelfall handelt, hat die Kirche zu Beginn der 2000er Jahre begonnen, in allen Diözesen Anlaufstellen für Betroffene und Stabstellen für Prävention einzurichten. 2010 hat die Bischofskonferenz eine Rahmenordnung mit Maßnahmen, Regelungen und Orientierungshilfen gegen Missbrauch und Gewalt verabschiedet. Zugleich wurde eine unabhängige Opferschutzkommission mit der Aufgabe eingerichtet, Betroffenen sexuellen Missbrauchs und sexualisierter Gewalt im kirchlichen Kontext Hilfestellungen zu geben, etwa durch Finanzierung von Therapien oder finanzielle Zuwendung. Was auch in der österreichischen Kirche bis heute noch fehlt, ist die Aufarbeitung durch eine umfassende Studie.

Gibt es Bestrebungen in diese Richtung?

Auf zivilgesellschaftlicher Ebene haben viele Kommunen, allen voran die Stadt Wien, und einige Länder für ihre Bereiche mit einem Aufarbeitungsprozess begonnen und Studien in Auftrag gegeben, die Fälle von sexuellem Missbrauch in öffentlichen Heimen systematisch zu erfassen und aufzuarbeiten. Tirol und Vorarlberg etwa mit einer Studie im Jahr 2015. Allein die Stadt Wien hat bislang weit mehr an finanziellen Zuwendungen an Betroffene ausbezahlt als die Kirche in ganz Österreich.

Ich weiß, wie schwerwiegend sexueller Missbrauch für die Betroffenen ist und wie schwer sich eine Institution tut, sich mit diesem dunklen Kapitel zu konfrontieren

Sie sagen, dass Südtirol in Italien eine Vorreiterrolle einnimmt. Hier hat die Diözese Bozen-Brixen 2010 eine Ombudsstelle für innerkirchlichen Missbrauch geschaffen...

Der damalige Bischof Karl Golser hat die Einrichtung dieser Ombudsstelle veranlasst unter dem Eindruck der Missbrauchsskandale in Österreich und Deutschland. Er war meines Wissens auch der erste, der in einem konkreten Fall konsequent durchgegriffen hat. Im restlichen Italien, besonders in der italienischen Kirche, wurde dieses Problem damals noch kaum wahrgenommen. Soweit ich es beurteilen kann, leisten die diözesane Ombudsstelle und der 2018 eingerichtete Dienst für den Schutz von Minderjährigen und schutzbedürftigen Personen eine sehr gute Arbeit in Bezug auf Sensibilisierung und Prävention – eine Arbeit, die in den meisten italienischen Diözesen erst im Aufbau ist.

...dennoch ist Südtirol nicht so weit wie Österreich.

Was auch in der Kirche Südtirols noch fehlt, ist die Durchführung einer unabhängigen und systematischen Erfassung zum einen des Ausmaßes und der Art von sexuellem Missbrauch und zum anderen der institutionellen kirchlichen Kontexte und Bedingungen, unter denen er stattgefunden hat und die ihn begünstigt haben. Erst vor wenigen Wochen hat ein hochrangiger Vertreter der italienischen Bischofskonferenz gemeint, die Kirche könne dies alleine leisten und es bräuchte keine unabhängigen Gutachter.

Sind Sie derselben Auffassung?

Ich halte diese Position für einen Irrtum. Durch so eine Studie für den Bereich der Kirche in Südtirol könnte unsere Diözese ein wichtiges Zeichen setzen.

In Südtirol wird seit einiger Zeit über eine unabhängige und systematische Studie in Südtirol diskutiert – die Diözese bzw. Bischof Ivo Muser hat sie zumindest anfänglich strikt abgelehnt.

Dass diese Studie in einem ersten Anlauf abgelehnt wurde, hat bei vielen Enttäuschung und Unverständnis ausgelöst. Vielen erscheint der Bischof deshalb zu zögerlich. Er hat sich die Entscheidung sicher nicht leicht gemacht, denn es gab und gibt innerhalb von diözesanen Gremien heftigen Widerstand. Mittlerweile hat sich die Diözesanleitung für eine Aufarbeitung ausgesprochen, die langfristig angelegt ist und in mehreren Schritten durchgeführt werden soll.

Die von sexuellem Missbrauch betroffenen Menschen haben ein Recht, nicht vergessen zu werden, dass das Leid, das ihnen zugefügt worden ist, gehört und ernst genommen wird

Der Theologe und ehemalige Religionslehrer Robert Hochgruber hat in Bezug auf die Notwendigkeit einer unabhängigen Studie auch für Südtirol in einem Interview Ende Jänner gemeint: “Ich habe den Eindruck, dass sich die Diözesanleitung noch nicht ihrer Verantwortung stellen will und vermute, dass es auch Angst vor der Wahrheit gibt.” Teilen Sie diese Einschätzung? Was ist die Wahrheit?

Angst und Verunsicherung sind spürbar. Die Angst, was an beschämenden und erschütternden Gräueltaten zum Vorschein kommen wird. Die Befürchtung, dass alte Wunden neu aufbrechen können. Die Verunsicherung, dass dieses dunkle Kapitel auch kirchliche Verantwortungsträger zur Konfrontation mit eigenem Fehlverhalten zwingt und sie nötigt, sich der eigenen Verantwortung zu stellen. Aber letztlich ist die Konfrontation mit der Wirklichkeit der einzig richtige Weg. Die österreichische Bischofskonferenz hat für den Aufarbeitungsprozess bewusst das biblische Leitwort gewählt: “Die Wahrheit wird euch frei machen.”

Warum ist ein unabhängiges Gutachten wie es in München und Freising umgesetzt wurde, und mit dem Beschlussantrag im Landtag gefordert wird, wichtig?

In erster Linie, um den betroffenen Menschen gerecht zu werden. Sie haben ein Recht, nicht vergessen zu werden, dass das Leid, das ihnen zugefügt worden ist, gehört und ernst genommen wird und nicht in irgendwelchen Schubladen verschwindet oder dass Akten vernichtet werden. Zudem, um das Ausmaß zu erfassen und die systemischen und institutionellen Zusammenhänge zu erkennen, die einen nahezu pandemischen Missbrauch begünstigt oder zumindest nicht verhindert haben. Daraus lassen sich dann effektive Maßnahmen erarbeiten – für die konkrete Präventionsarbeit und auch, um auf institutioneller Ebene notwendige Veränderungen zu veranlassen. Etwa im Umgang mit Autorität, Macht, Transparenz, Ausbildung usw. Oder auf theologischer Ebene die Überwindung eines überhöhten Priesterbildes und eines klerikalistischen Kirchenverständnisses, die Überarbeitung der Sexualmoral...

Garantiert eine unabhängige Untersuchung auch, dass neben den Opfern genauso die Täter in den Blick genommen werden?

Ja, denn diese Studien helfen zu verstehen, welche Persönlichkeitsmerkmale jemanden eher dafür anfällig machen, Täter zu werden. Das können pädophile Veranlagung, psychosexuelle Unreife, emotionale und affektive Defizite, verkümmerte Empathiefähigkeit, Machtausübung zur Selbstbestätigung u.v.m. sein. Diese Erkenntnisse helfen, bei der Ausbildung von Priestern, Ordensleuten und kirchlichen Mitarbeitern genau darauf zu achten. Ein wichtiger Aspekt ist natürlich auch der, dass beschuldigte Missbrauchstäter – so sie noch leben – mit den Vorwürfen konfrontiert und nach den geltenden kirchenrechtlichen wie auch zivil- und strafrechtlichen Bestimmungen belangt werden. Mittlerweile sind die kirchenrechtlichen Bestimmungen etwa in Bezug auf die Verjährung strenger als die zivilrechtlichen. Sexueller Missbrauch verjährt kirchenrechtlich erst 20 Jahre nach Volljährigkeit der betroffenen Person, in schweren Fällen wird die Verjährung gänzlich aufgehoben.

Ich bin zuversichtlich, dass der Landtag diese Verantwortung für Betroffene in Südtirol übernehmen und den Beschlussantrag annehmen wird

Kann die Katholische Kirche als moralische Instanz Bestand haben, wenn sie sich einer ehrlichen, offenen und ernst gemeinten Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch und Gewalt, die von ihren Vertretern ausgegangen ist und ausgeht, verwehrt?

Nein. Und sie hat diesbezüglich auch nicht wiedergutmachenden Kredit verloren. Dennoch plädiere ich dafür, auch das zu sehen und wahrzunehmen, was sie tut. In vielen zivilgesellschaftlichen Bereichen ist man noch nicht so weit.

Als Moraltheologe beschäftigen Sie sich mit Themen wie Schuld, Verantwortung, Vergebung. Kann in Fällen von sexuellem Missbrauch durch Kirchenvertreter Wiedergutmachung und vielleicht sogar Vergebung gelingen? Wie?

Ich bin Betroffenen begegnet, die sagen: Ich möchte, dass mir jemand von der Kirche zuhört und Glauben schenkt. Das hilft mir zur Bewältigung, vielleicht sogar, mit diesem dunklen Kapitel abzuschließen. Andere wünschen sich, dass “ihr Täter” sein Fehlverhalten eingesteht und wenigstens ein Wort des Bedauerns und der Entschuldigung über die Lippen bringt. Oder sie verlangen, dass “ihr Täter” nicht weiter unbehelligt im Bereich der Kinder- und Jugendpastoral arbeiten darf. Für wieder andere sind das erlittene Leid und die Folgen so schwer, dass sie für sich keine Möglichkeit von Vergebung sehen und auch keine Versöhnung wünschen. Wieder andere sagen, sie möchten sich dafür einsetzen, dass kein Kind das erleben muss, was ihnen angetan worden ist. Sie empfinden ihren Einsatz dafür, dass die Kirche ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche ist, als eine Art Heilungsprozess auch für sich selbst.

Inwieweit kann eine finanzielle Entschädigung den Betroffenen Gerechtigkeit bringen?

Finanzielle Entschädigung ist eine falsche Bezeichnung. Wer sich mit den möglichen gravierenden Folgewirkungen von sexuellem Missbrauch beschäftigt und sich den Geschichten der Betroffenen aussetzt, wird mit unendlich großem Leid konfrontiert: dass Menschen nachhaltig und oft ein Leben lang zutiefst in ihrer Vertrauens- und Beziehungsfähigkeit gestört werden; im kirchlichen Bereich auch in ihrer Fähigkeit, an Gott zu glauben und ihm zu vertrauen; dass sie innerlich und äußerlich entwurzelt wurden; dass sie ihr soziales Umfeld, ihr Dorf, manche sogar Südtirol verlassen mussten, um von den Tätern wegzukommen und das Erlittene irgendwie bewältigen zu können; bis hin zu einer erhöhten Suizidalität. Hierfür reicht Geld nicht als Entschädigung oder Wiedergutmachung. Das kann finanziell nicht aufgewogen werden. Diese Redeweise bewirkt oft auch, dass Betroffenen vorgeworfen wird, es ginge ihnen letztlich nur ums Geld. Natürlich kann es Trittbrettfahrer geben, die es in diesem Sinn ausnutzen, aber den Betroffenen tut man damit ein weiteres Mal Unrecht.

Was ist den Betroffenen dann wichtig?

Es geht in vielen Fällen darum, dass sie spät, aber doch therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen können, die ihnen bezahlt wird. Oder dass sie – wie zutreffender zu formulieren ist – in Anerkennung des ihnen zugefügten Leids eine finanzielle Zuwendung erhalten. Von Betroffenen, mit denen ich in Kontakt bin, kann ich bestätigen, dass es ihnen nicht ums Geld geht, sondern um diese Anerkennung: Dir wurde Leid zugefügt und als Institution übernehmen wir dafür Verantwortung. Eine finanzielle Zuwendung kann dafür eine symbolische Geste sein.

Die Konfrontation mit der Wirklichkeit ist der einzig richtige Weg

Sie saßen in der Arbeitsgruppe, die sich zum Thema ausgetauscht hat. Haben Sie den Eindruck, dass die Politik bzw. die Regierungsmehrheit auch Verantwortung übernehmen und mit dafür sorgen will, dass die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt in der Kirche enttabuisiert wird?

Ich möchte nicht aus der Arbeitsgruppe plaudern, zurecht erwarten ihre Mitglieder Vertraulichkeit. Ich möchte aber sagen, warum ich bereit war, an dieser Arbeitsgruppe teilzunehmen und welche Erwartung ich an die Landtagsabgeordneten habe: Gerade weil ich aus dem kirchlichen Bereich weiß, wie schwerwiegend sexueller Missbrauch für die Betroffenen ist und wie schwer sich eine Institution tut, sich mit diesem dunklen Kapitel zu konfrontieren, möchte ich die Politikerinnen und Politiker ermutigen, sich dieser Verantwortung zu stellen.

Geht es Ihnen dabei nur um die Kirche?

Ohne den kirchlichen Missbrauchsskandal zu relativieren, müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass sexueller Missbrauch ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Er geschieht auch in öffentlichen Institutionen wie Schulen, Heimen, Vereinen, beim Sport... Und vergessen wir nicht: Mehrheitlich findet er im familiären Kontext und im sozialen Nahbereich statt. Das ist noch weitgehend tabuisiert. Wir sind es als Gesellschaft allen Betroffenen schuldig, dieses Tabu zu brechen und gegen die Plage des sexuellen Missbrauchs und der sexualisierten Gewalt auf einer gesamtgesellschaftlichen Ebene anzukämpfen.

Wie kann das gelingen?

Durch die Einrichtung von Anlaufstellen für Betroffene in kirchlichen und öffentlichen Bereichen, in Familie, Nachbarschaft etc. Auch für Betroffene im kirchlichen Kontext, für die es aus verständlichen Gründen nicht in Frage kommt, die von der Kirche eingerichtete, wenn auch unabhängige Ombudsstelle aufzusuchen, oder für jene, die erst nach Jahrzehnten über das erlittene Leid sprechen können. Mich hat die Begegnung mit einer älteren Frau nachhaltig geprägt, die schwersten Missbrauch durch ihren Vater erlitten hat und die mich nahezu angefleht hat, Menschen wie sie nicht zu vergessen. Es bedarf einer unabhängigen systematischen und umfassenden Aufarbeitung der Situation in Südtirol nach den heutigen Forschungsstandards.

Ein Punkt, der immer wieder ins Feld geführt wird – auch von der Diözese bei der anfänglichen Ablehnung der Studie – ist die Kostenfrage.

Natürlich kostet das etwas, aber erstens sind wir es den Opfern schuldig und zweitens, wenn wir die Kostenfrage stellen wollen, sind die volkswirtschaftlichen Kosten, verursacht durch psychische Störungen oder psycho-somatische Erkrankungen aufgrund sexuellen Missbrauchs oder sexualisierter Gewalt, ungemein höher. Auf der Grundlage der Forschungsergebnisse können effektive Maßnahmen für Sensibilisierung und Prävention ausgearbeitet werden sowie angemessene Formen gefunden werden, wie den Opfern geholfen werden und ihnen Gerechtigkeit widerfahren kann. Ich bin zuversichtlich, dass der Landtag diese Verantwortung für Betroffene in Südtirol übernehmen und den Beschlussantrag annehmen wird.

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Salto User
Günther Alois … Mer, 05/11/2022 - 07:49

Warum hat Muser BEWUSST eine unabhängige Studie abgelehnt und versucht mit allen Mitteln dies zu verhindern? Weil die Kirche so viel "Dreck am Stecken" hat,dass es schon lange nicht mehr tragbar ist.Muser und Co:SCHÄMT EUCH vor den Opfern des sexuellen Missbrauchs.

Mer, 05/11/2022 - 07:49 Collegamento permanente
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Martin M. Lintner Gio, 05/12/2022 - 15:06

In risposta a di Johann Georg B…

Der Missbrauchsskandal in der Kirche ist in keiner Weise zu beschönigen, er ist und bleibt ein Schandmal. Daher will und kann ich die Kirche auch nicht in Schutz nehmen oder verteidigen. Dass "die ganze Kirche über Jahre die Augen verschlossen und die Kinder sexuell missbraucht hat", ist jedoch nicht zutreffend. Auch geht es nicht darum, dass "die Politik alles gerade biegen soll".

Die Diözese arbeitet weiterhin mit Ombudsstelle, mit dem Dienst für den Schutz von Minderjährigen und mit dem Fachbeirat an der Aufarbeitung und Prävention und hat diesbezüglich ein langfristig angelegtes Projekt beschlossen, das in mehreren Schritten durchgeführt werden soll.

Im Beschlussantrag geht es darum, dass die Politik zusätzlich eine unabhänige Anlaufstelle für Betroffene aus allen gesellschaftlichen Bereichen schafft, inklusive Familie und sozialer Nahbereich (wo statistisch gesehen Missbrauch am häufigsten geschieht), sowie eine von Kirche und öffentlicher Hand unabhängige Experten-Kommission einrichtet, deren Aufgabe die Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt und sexuellem Missbrauch in kirchlichen, öffentlichen und privaten Einrichtungen sein wird.

Der Beschlussantrag wurde erfreulicherweise mit breiter Mehrheit angenommen (29 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung, keine Nein-Stimme).
https://www.consiglio-bz.org/de/285.asp?aktuelles_action=4&aktuelles_ar…
https://www.consiglio-bz.org/de/285.asp?aktuelles_action=4&aktuelles_ar…

Gio, 05/12/2022 - 15:06 Collegamento permanente