Società | Busbahnhof

Unterschriften für Negrelli-Halle

Mit einer Unterschriftenaktion versucht das Kuratorium für technische Kulturgüter weiterhin den Abriss der Negrelli-Halle am Bozner Bahnhof zu verhindern.
Negrelli
Foto: Kuratorium für technische Kulturgüter

"Es kann nicht sein, dass dieses einmalige Bauwerk von historischer Bedeutung, der längste säulenfreie Hallenbau dieser Art im Alpenraum, einem gesichtslosen banalen Busbahnhof weichen muss“: Mit solchen Aussagen kämpft das Kuratorium für technische Kulturgüter weiterhin gegen den Abriss der Negrelli-Lagerhalle am Bozner Bahnhof. Die von Alois Negrelli 1859 errichtete Lagerhalle am Bozner Bahnhof soll bekanntlich dem provisorischen Busbahnhof Platz zu machen, der aufgrund des Benko-Projekts errichtet werden muss. In den vergangenen Monaten hat das Kuratorium im Rahmen eines Projektes mit Studierenden der Uni Innsbruck sowie im Austausch mit Stadtplanern, Architekten oder dem Verkehrsplaner Willi Hüsler einen  Alternativvorschlag ausgearbeitet, der einen Erhalt der Halle und deren Nutzung für den Busbahnhof ermöglichen. Im Rahmen des  in Ausarbeitung befindlichen Gestaltungsplanes soll außerdem aufgezeigt werden, dass durch eine Promenade eine direkte Verbindung von Bahnhof und Rittnerseilbahn möglich wäre und somit eine attraktive Verknüpfung mit der Altstadt hergestellt wird.

Mit einer Unterschriftenaktion auf dem Netzwerk Avaaz werden nun seit dieser Woche weitere Mitstreiter gegen den Abriss des versteckten Kulturdenkmals gesucht, das die Eisenbahnverwaltung im Lauf der Jahre mit Gerümpel gefüllt hat. Zu bekannten Unterstützern unterschiedlichster Couleur wie Winzer Alois Lageder, die Obfrau des Heimatpflegeverbandes Claudia Plaikner, Schützen-Kommandant Elmar Thaler oder Alt-Dekan Johannes Noisternigg, der Präsidentin des Künsterlbundes Helga von Aufschnaiter oder Denkmalpflegerin Waltraud Kofler Engl haben sich in den vergangenen Tagen bereits mehr als 360 weitere Unterschriften gesellt. Nun wird sich zeigen, ob auch der Landeshauptmann von Südtirol, an den die Unterschriftenaktion gerichtet ist, in letzter Sekunde „die Chance für Bozen“ erkennt – und vor dem für September geplanten Baubeginn doch noch die Notbremse zieht.