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Heating Cellar: 5-Track-Punk-EP

Die Bozner Punkrock-Band Heating Cellar veröffentlicht heute ihre Debüt-EP gleichen Namens. Fünf Songs und ein kreatives Kollektiv.
Sind mittlerweile zu viert, weil sie den Bassisten nachgerüstet haben: Heating Cellar aus Bozen, hier noch als Trio.
Foto: Heating Cellar
Sind mittlerweile zu viert, weil sie den Bassisten nachgerüstet haben: Heating Cellar aus Bozen, hier noch als Trio.
Sind mittlerweile zu viert, weil sie den Bassisten nachgerüstet haben: Heating Cellar aus Bozen, hier noch als Trio. Foto: Heating Cellar

 

Punkrock war nie tot. Auch nicht hier bei uns. Punkrock-Bands gab es immer schon und es gibt sie immer wieder. Und es gibt sie in vielen unterschiedlichen Schattierungen: als dreckige und leicht metal-lastige Variante (Chaos Junkies, Völs/Meran), als anarchische, nicht minder dreckige Variante (Forgotten Dicks, Bozen), es gibt die, die zum Rock'nRoll/Rockabilly neigen (Foiernacht, Wiesen), es gibt die zum ironischen Punk-Kabarett mutierte Variante (Bizarro Welt, Plaus), es gibt die Pop-Punker (Cemetery Drive aus Auer und Summer Stained aus Meran) und es gibt die nach wie vor aktiven Vertreter des Fun-Punk bzw. Deutsch-Punk, die sich in den frühen Neunzigern im Fahrwasser der Toten Hosen gegründet hatten (WC, Völs). Soweit ein unvollständiger Blick auf die gegenwärtigen Punk-Landkarte.

Mittendrin, Heating Cellar, aus Bozen. Sie gehören mit Summer Stained oder Part Time Lunatics aus Salurn, zu den neuen, jungen Bands. Ende 2019 hatten sie sich zusammengefunden, nicht ahnend, dass sie auf eine zweijährige konzertlose Zeit zusteuern würden, die allen Musikern und Musikerinnen einiges abverlangen würde. Heating Cellar haben aber die Zeit sehr gut genutzt. Ihr Name zirkuliert und sie sind soweit auch bestens vernetzt, was sich an den drei, vier Gigs ablesen lässt, die sie in den letzten Wochen gespielt haben. Im August steht zudem ihr Auftritt beim Burning Park Festival in Welsberg an.

Nach der Produktion und Veröffentlichung der ersten beiden Singles „Scream” (September 2020) und „Fix The Tie” (Dezember 2020), steuerte die Band mit Bedacht auf jenen Release zu, der heute, Freitag, 10. Juni 2022, endlich vorliegt: Die 5-Track-EP „Heating Cellar”.

 

Punkrock, aber mit einer gewissen stilistischen Breite: Die erste EP von Heating Cellar ist vorerst als digitaler Download erschienen.
Punkrock, aber mit einer gewissen stilistischen Breite: Die erste EP von Heating Cellar ist vorerst als digitaler Download erschienen. Grafik: Heating Cellar

 

Für die Produktion ihrer EP haben sie sich ins Sound Revolt Studio des Dead Like Juliet-Gitarristen Martin Mair zurückgezogen, der der Band auch einen angriffslustigen Gesamtsound verpasst hat, der nicht allzu modern und aufgehübscht klingt. Überhaupt setzen sich Heating Cellar mit ihren fünf Songs zwischen die Stühle. Zwar bieten sie klassischen Punkrock („Antifa Kids”), also jenem vor dem so genannten California-Punk, aber sie wissen auch mit jenen Melodien und Chören umzugehen („Thank You”), an die uns die Pop-Punk-Welle so gewöhnt hat.

Heating Cellar nehmen Punkrock als Ausgangspunkt und lassen ihrer Kreativität freien Lauf, zitieren Hardrock („Paradise”) und bewegen sich mit „The Bastard” in die Gewässer gut arrangierter, mit deutlicher Punk-Kante gespielter Rockmusik.

Wir haben mit Heating Cellar eine Band vor uns, deren Potential spürbar außerhalb des Punk liegt.

Wenn die eingangs genannten Bands auch auf den von ihnen eingeschlagenen Pfaden bleiben – und das ist gut so, Punk (und Musik ganz generell) muss sich nicht ständig auf Teufel komm raus verändern – so haben wir mit Heating Cellar eine Band vor uns, deren Potential spürbar außerhalb des Punk liegt. Wir werden sehen, was sie in den nächsten Jahren abliefern und würden uns jedenfalls über die eine oder andere Überraschung nicht wundern.

Bis dahin, sei die vorliegende EP empfohlen und die beiden, aus unserer Sicht, besten Songs, Paradise und The Bastard.

Abschließend noch zwei Nachbemerkungen zur Band:

Heating Cellar waren einige Zeit zu dritt, haben die Stelle des vakanten Bassisten aber mittlerweile fixiert. Und, bis Juli läuft die Startnext-Kampagne, mit der man die Band konkret unterstützen kann, das heißt man kann sich die EP als CD vorbestellen oder die Band erneut ins Studio „schicken“. Sobald ein ausreichender Betrag via Crowdfunding erreicht wird, will die Band erneut ins Studio gehen, um neues Material einzuspielen. 

 

Links:

Heating Cellar auf Spotify: https://open.spotify.com/artist/7zy4PLCK91upnmzhd1w79N
„Startnetxt”-Crowdfundingprojekt: https://www.startnext.com/heatingcellar
Heating Cellar auf Instagram: https://www.instagram.com/heating_cellar/
Heating Cellar auf Facebook: https://www.facebook.com/heatingcellar

 

Wer die Band gut findet, kann sie mittels Startnext-Kampagne konkret unterstützen: Heating Cellar planen die Veröffentlichung ihrer EP als CD und stellen einen erneuten Studioaufenthalt in Aussicht.
Wer die Band gut findet, kann sie mittels Startnext-Kampagne konkret unterstützen: Heating Cellar planen die Veröffentlichung ihrer EP als CD und stellen einen erneuten Studioaufenthalt in Aussicht. Foto: Heating Cellar