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Medizinische Versorgung in Covid-Zeiten

Franz Ploner fragt nach den medizinischen Leistungen, die in den letzten Monaten erbracht, aufgeschoben oder nicht durchgeführt wurden. Nun liegt LR Widmanns Antwort vor.
Franz Ploner
Foto: Südtiroler Landtag/Werth

Seit einigen Wochen hat die vierte Covid-Welle Südtirol wieder fest im Griff und somit auch das Ärzte- und Pflegepersonal in den Krankenhäusern. Wie aber wirkt sich die Pandemie auf jene Bereiche aus, in denen die medizinische Versorgung zurückgeschraubt werden muss, um Kapazitäten für die Behandlung von Covid-Patienten freizuräumen? Der Landtagsabgeordnete des Team Ks, Franz Ploner hat eine entsprechende Anfrage eingereicht; nun hat Gesundheitslandesrat Thomas Widmann einige Zahlen dazu veröffentlicht.

 

In den Jahren 2018 und 2019 wurden im Schnitt 5.900.522 ambulante Leistungen in den vier Gesundheitsbezirken Bozen, Meran, Brixen und Bruneck erbracht, im Pandemiejahr 2020 waren es nur 4.258.959. Das entspricht einem Rückgang von rund 27 Prozent, wobei die Gesundheitsbezirke Meran und Bozen den stärksten Rückgang verzeichnen.

Auch bei den Krankenhauseinweisungen wird 2020 ein klarer Rückgang zu den Jahren zuvor beobachtet. Von März 2020 bis Februar 2021 wurden insgesamt 18.917 weniger Personen eingewiesen als in den beiden Jahren vor dem Ausbruch der Pandemie. Das heißt, etwa 23 Prozent all jener Menschen, die statistisch gesehen eine stationäre Behandlung erhalten hätten, wurden im Jahr nach dem Ausbruch der Pandemie nicht eingewiesen.

 

Verkürzte und verlängerte Wartezeiten

 

Neben den Zahlen zu den ambulanten und stationären Behandlungen erkundigt sich Franz Ploner auch nach den Wartezeiten für Erstvisiten: “Welche Erstvisiten haben infolge der Covid-19-Pandemie zu einer weiteren Verschärfung der Wartezeiten geführt? Ersuchen um Aufschlüsselung nach Fachdisziplinen und Leistungen und Angabe der Wartezeiten”, so die Frage des Abgeordneten. Die Antwort des Gesundheitslandesrats bleibt ausweichend: Zusammenfassend könne gesagt werden, so Widmann, “dass - mit Ausnahme der am stärksten vom Gesundheitsnotstand betroffenen Monate - für die überwachten Erstvisiten ungefähr 57 Prozent der Fachbereiche eine Verbesserung der Wartezeiten im Vergleich zu Januar 2020 verzeichnen können.” Bei den instrumental-diagnostischen Leistungen hätten sich in 44 Prozent der Fälle merkbare Verbesserungen eingestellt; in einigen Bereichen hingegen leichte bis mittlere Verschlechterungen.

Jene Leistungen der Prioritätsklasse "p-programmierbar", die über einen Zeitraum von 120 Tagen geplant werden, seien seit Beginn der Pandemie alle innerhalb der maximalen Wartezeiten erbracht worden, so Widmann. Zudem präzisiert er, dass alle “nicht-aufschiebbaren” Leistungen auch weiterhin aufrecht erhalten worden waren. Im Bezug auf die aufschiebbaren Leistungen mit einer Frist von 30 Tagen (Prioritätsklasse D) wurden keine Angaben gemacht. Ebensowenig werden die Fachdisziplinen und Leistungen, in denen es effektiv zu verlängerten Wartezeiten kam, aufgeschlüsselt.

Wie Widmann erklärt, wurden für die letzten Monate des Jahres jedoch einige Dienste potenziert, um die Wartezeiten zu verkürzen: Für HNO-Erstvisiten, kardiologische Erstvisiten, physiatrische Erstvisiten, endokrinologische Erstvisiten, neurologische Erstvisiten, gastroenterologische Erstvisiten und orthopädische Erstvisiten wurde das Angebot aufgestockt.

 

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Elias Gamper Ven, 11/12/2021 - 22:11

Eine Harvard-Studie zeigt Tendenz: Hohe Impfquote = Viele Infektionen
"Auf Länderebene scheint es keinen erkennbaren Zusammenhang zwischen dem Prozentsatz der vollständig geimpften Bevölkerung und neuen COVID-19-Fällen in den letzten 7 Tagen (Abb. 1) zu geben. Vielmehr deutet die Trendlinie auf einen geringfügig[en] … Zusammenhang hin, dass Länder mit einem höheren Prozentsatz der vollständig geimpften Bevölkerung höhere COVID-19-Fälle pro 1 Million Einwohner haben. Bemerkenswert ist, dass Israel mit einem Anteil von über 60 % der Bevölkerung, die vollständig geimpft ist, die höchste Rate an COVID-19-Fällen pro 1 Million Bevölkerung in den letzten 7 Tagen aufweist." https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s10654-021-00808-7.pdf
"Das alleinige Vertrauen auf die Impfung als primäre Strategie zur Eindämmung von COVID-19 und seiner nachteiligen Folgen muss überdacht werden, insbesondere in Anbetracht der Delta-Variante (B.1.617.2) und der Wahrscheinlichkeit künftiger Varianten."

Ven, 11/12/2021 - 22:11 Collegamento permanente
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Peter Gasser Ven, 11/12/2021 - 23:26

In risposta a di Elias Gamper

Aber Ihnen ist schon aufgefallen, dass das Datenmaterial von Frühsommer bis Sommer stammt, und damit nichts (mehr) mit der aktuellen Situation zu tun hat???
Veraltet und überholt.
Warum verschweigen Sie das?
.
Und dass es nunmehr nicht um die Inzidenz geht, sondern um die Hospitalisierung?
Und dass 80% der Hospitalisierten nicht bzw. nicht ausreichend geimpft sind, und weit über 90% der Intensivpatienten nicht geimpft sind?
Sie bringen eine veraltete Studie mit Datensatz aus dem Frühjahr/Frühsommer und wollen damit die völlig andere Situation im beginnenden Winter erklären, und ignorieren/verschweigen die tatsächliche Faktenlage??
... DAS kommentiert sich von selbst.
Verantwortungslos.

Ven, 11/12/2021 - 23:26 Collegamento permanente