Cultura | „Tschumpus“ Brixen

Die Würde des Nussbaums

Für den „Tschumpus“ in Brixen wurde ein Konzeptpapier zur Entwicklung des ehemaligen Bezirksgefängnisses von einer namhaften Arbeitsgruppe Vertretern der Stadt übergeben.
BM Peter Brunner, Arno Dejaco, Monika Leitner, Margot Mayrhofer, Georg Kaser, Eva Kuen, Peter Schorn
Foto: (c) Privat

Das Schreiben, welches an Bürgermeister Peter Brunner, Kulturstadträtin Monika Leitner und die leitende Gemeindebeamtin Alessandra Scorrano übergeben wurde, hat eine ausgesprochen heterogene Arbeitsgruppe verfasst. Diese setzt sich aus Georg Kaser (Theakos, Tschumpus-Kultursommer), Eva Kuen (Regie und Kreativteam Tschumpus, Vorstand PERFAS), Peter Schorn (Präsident PERFAS, Kreativteam Tschumpus), Arno Dejaco (ZeLT, SAAV, Frei&Zeit Kommunikationsdesign Brixen), Margot Mayrhofer (Vorstand Dekadenz), Lukas Lobis (Regie- und Kreativteam Tschumpus), Werner Zanotti (Brixen Tourismus Genossenschaft), Lisa Trockner (Südtiroler Künstlerbund SKB), Ali Paloma (Bildende Kunst) und Ingo Ramoser (Musiker, Tschumpus Kreativteam), sowie Stefanie Prieth (Kulturarbeiterin, Vorstandsmitglied Stadtgalerie Brixen) zusammen. Vorab lässt sich schon einmal beruhigen, da man in Bezug auf mögliche - umsichtige - bauliche Maßnamen festhält: „Die Würde des Nussbaums ist unantastbar!“ Man sieht, unter Berücksichtigung eines Bottom-Up Prinzips eine mögliche Entwicklung auf zwei Ebenen vor: Als Veranstaltungsort und Kultur-Inkubator (etwa für Artist-Residencies).

Kurzfristig wünscht man sich eine Regelung des Stromanschlusses, sowie längerfristige Zusagen  für den Kultursommer und die Nutzung der Räumlichkeiten, um größer Planungssicherheit und längerfristige Planung zu ermöglichen, welche für die Kultur essenziell sind.

Längerfristig wünscht man sich Artists-in-Residence-Programme (Bildende Kunst), ein „Stadtlabor“, Proberäume die außerhalb der Sommermonate, sowie bei Schlechtwetter und auch für Dekadenz-Eigenproduktionen nutzbar sind. Weiters sind Co-Working-Flächen, Shared Office und Büro-Angebote in den Räumlichkeiten angedacht, wie auch ein gemeinsamer Kostümfundus. Man schlägt zu diesem Zweck die respektive Rückgewinnung, Nutzbarmachung oder Angliederung des Heizraums (durch Verlegung), des Dachbodens, sowie der Garage zwischen Technikraum und Stadtbibliothek vor. Priorität habe nach wie vor der sommerliche Proben- und Spielbetrieb.

Der Ball liegt nun bei der Gemeinde, welcher zur möglichen Umsetzung als erster Schritt  die Bildung einer „Arbeitsgruppe mit hoher Legitimität und Repräsentativität“ zur „vergüteten Entwicklung eines Konzeptes“ empfohlen wird.

Es bleibt zu sehen, wie rasch der „Tschumpus“ aus seinem langjährigen Dornröschenschlaf weiter erwacht. Die ersten Schritte sind getan und eine multidisziplinäre Kunst- und Kulturstruktur im Herzen der Rienzstadt wäre ein willkommener Zugewinn für die Bürger der Stadt und darüber hinaus.

 

(Im Bild von links nach rechts: Bürgermeister Peter Brunner, Arno Dejaco, Monika Leitner, Margot Mayrhofer, Georg Kaser, Eva Kuen, Peter Schorn)