Gita | Ausflug der Woche

Vom Stilfserjoch zur Furkelhütte Trafoi

Unsere heutige Wanderung ist so recht für einen heißen Sommertag geeignet. Es geht hoch hinauf, bis knapp an die Region des ewigen Eises im Ortlergebiet.

Wir wandern immer im Angesicht von Ortler, Königsspitze, Thurwieser, Hintergratkopf und den anderen Gipfeln, die jetzt, Mitte August, immer noch weiße Eiskappen tragen. Es geht ohne große Anstiege auf dem Wormisionssteig, einem uralten Höhenweg, vom Stilfserjoch zur Furkelhütte an der Bergstation des gleichnamigen Sesselliftes und hinab nach Trafoi an der Passstraße.


 

Zum Wegverlauf

Wir wandern vom Stilfserjoch mit kurzem steilen Anstieg zum nahen, gut sichtbaren Dreisprachenspitz mit dem gleichnamigen Schutzhaus. Die Schweizer Fahne und die einsprachigen gelben Markierungstafeln signalisieren uns, dass wir an der schweizer-italienischen Staatsgrenze sind. In den Karten ist der Weg als Wormisionssteig eingezeichnet, er ist Teil des uralten Überganges vom Vinschgau in die Lombardei, nach Bormio-Worms, wie es in alter Zeit hieß. Mit dem Bau der Stilfserjoch-Straße, die 1825 eröffnet wurde, verlor der alte Steig an Bedeutung. In den letzten Jahren wurde er zu einem schönen Panoramasteig ausgebaut, Schautafeln erzählen Interessantes zu Geschichte, Geologie, Flora und Fauna dieses Gebietes. Ein großer Teil der Erläuterungen betrifft die Geschichte des Ersten Weltkrieges, als sich in diesen Höhen Italiener und Österreicher in einem Stellungskrieg gegenüberstanden. Der Steig (Markierung 20) geht über den Kamm, an alten, verfallenen Militärbaracken entlang, wird schmaler, geht oberhalb des Goldsees vorbei, quert ein Kar, geht langsam an Höhe verlierend über eine Geländekante und gibt jetzt Blicke über das Vinschgau, zu den höchsten Gipfeln der Ötztaler mit Similaun und Weißkugel, frei. Vor uns erblicken wir auch die Furkelhütte und den Sessellift, der von Trafoi kommend, Gäste und Wanderer bequem in die Höhe bringt. Der Steig geht jetzt in Serpentinen, im letzten Stück durch ein Wäldchen von Lärchen, Fichten und Zirbelkiefern, bergab. Nach 2 h 30’ sind wir an der Furkelhütte (2.153 m) angelangt und sprechen auf der Terrasse, bei tollem Blick zur Gletscherlandschaft der Ortlergruppe, dem Essen zu. Von der Bergstation des Sesselliftes an der Furkelhütte geht ein Forstweg mit etlichen beachtlichen Steilstücken meist am Rand der begrünten Skipiste entlang nach Trafoi. Wer den 1 1/4 Stunden langen Abstieg vermeiden möchte, nimmt den Sessellift und schwebt bequem zu Tal. Im unteren Teil - Einstieg nicht versäumen! - geht linker Hand ein Steig in den Wald und endet an der Haltestelle beim Hotel Post an der Passstraße. Hier bringt uns der Bus auf das Joch zurück.

Länge: 12,5 km
Höhenmeter im Aufstieg: 110 hm, im Abstieg: 1.350 hm
Gehzeit: 4 Stunden

 

ANZEIGE / PUBBLICITÀ

 

Info:

Tourismusverein Ortlergebiet, Tel. 0473 611677

 

Einkehr:

Furkelhütte
an der Bergstation des Sesselliftes. Große Sonnenterrasse, Liegewiese mit Liegestühlen, Speisekarte mit guter Auswahl an heimischer Kost, Salaten, Tellergerichten und Mehlspeisen.
Furkelhütte, Trafoi, Tel. 0473 611577

Bella Vista Hotel
Die Skilegende Gustav Thöni führt mit seiner Familie das stilvolle Berg- und Familienhotel in Trafoi, wo auch Tagesgäste in den rustikalen Stuben oder auf der Panoramaterrasse, die dem Namen des Haues alle Ehre macht, zu Essen und Jausen willkommen sind.
Bella Vista Hotel, Stilfserjochstr. 17, Trafoi, Tel. 0473 611716, www.bella-vista.it

 

Anfahrt:

Auf der Stilfserjochstr. bis zur Passhöhe (2.760 m), gebührenfreier Parkplatz.

 

Autor: Oswald Stimpfl

 

 

www.folioverlag.it
www.stimpfl.info