Società | Weltladen Lana

Jubiläumsfeier 10 Jahre Weltladen Lana

Herr Markus Dapunt ist Vorsitzender der Genossenschaft Dritte Welt Solidarität spricht im Interview über die Anfänge und die Entwicklung des Weltladens in Lana.
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Foto: Legacoopbund

Herr Markus Dapunt ist Vorsitzender der Genossenschaft Dritte Welt Solidarität, dem der Weltladen Lana ebenfalls angehört. Zur Feier des 10 jährigen Jubiläums des Weltladen Lana am 13.04.19 berichtet er über den Werdegang und die Zukunftsprognosen des fairen Handels im Burggrafenamt.

Herr Dapunt, am Samstag 13. April hat der Weltladen Lana seinen runden mit einem großen Fest gefeiert. Es gab Speis und Trank aus fairem Handel, alles umrahmt von gemütlicher Musik. Doch kommen wir zurück zu den Anfängen des Weltladens. Wie ist die Idee einen Weltladen in Lana zu eröffnen überhaupt entstanden und würden Sie alles wieder gleich machen?

Einige Lananerinnen und Lananer wie Gerlinde Haller, Loredana Giraldin u.a. hatten schon länger die Absicht dazu. Ivo Carli, seit Anbeginn im Meraner Weltladen aktiv und aus Lana gebürtig, hatte auch immer wieder die Idee eines Weltladens in Lana lanciert. Schließlich ist es uns gelungen, genügend Freiwillige und Interessierte zu finden, um sich auf die (erfolgreiche) Suche nach einem Standort zu machen. Um das Ganze zu erleichtern, wurde der Laden in Lana von Anfang an von derselben Genossenschaft geführt, die den Weltladen Meran 1991 gegründet hat. Im Große und Ganzen würden wir alles wieder so machen.

Gibt es größere Hindernisse die Sie in die letzten 10 Jahre zu überwinden hatten?

Die Kosten waren von Anfang an eine Hürde, v.a. die zu bezahlende Miete. Es ist uns zum Glück gelungen, mit der Vermieterin, der Apothekerfamilie von Wallpach, eine Einigung zu erzielen.
Vor allem zu Beginn galt es auch, die z.T. vorhandene Skepsis gegenüber dem Weltladen zu überwinden und den fairen Handel in Lana bekannter zu machen.

Welches positive Resümee können Sie aus den letzten 10 Jahren ziehen?

Die Akzeptanz und Bekanntheit sind mittlerweile in Lana sehr groß. Immer mehr haben den Weltladen als Fachgeschäft des fairen Handels für sich entdeckt. Es war nie ein Problem, genügend Freiwillige für den Laden zu finden. Die Läden in Meran und Lana sind immer stärker zusammengewachsen und arbeiten sehr gut zusammen. Die Unterstützung durch die Gemeinde war von Anfang an groß und ist auch weiterhin eine willkommene Hilfe.

Hat Ihnen die Arbeit für den Weltladen immer Spaß gemacht?

Ja immer.

Gibt es für den fairen Handel Boden zum Wachsen und Gedeihen? Ist laut Ihrer Meinung nach das Bewusstsein der Konsumenten für fairen Handel in den letzten Jahren gestiegen?

Den gibt es sicherlich. Das Bewusstsein ist eindeutig gestiegen, aber fair gehandelte Produkte fristen zu oft noch ein Nischendasein. Der Umstand, dass immer öfter auch Großkonzerne einzelne Produkte nach den Kriterien des fairen Handels anbieten, weist auf die steigende Nachfrage hin. Leider sind die Einzelprodukte großer Konzerne oft auch dazu da, die „Kleinen“ zu verdrängen, Überzeugung steckt wenig dahinter.
Die Weltläden sind nach wie vor diejenigen, welche über fairen Handel informieren und aufklären. Nutznießerinnen davon sind neben den Produzentinnen und Produzenten (zum Glück) aber häufig Supermärkte (leider), in denen diese Produkte dann gekauft werden. Für Weltläden wird es auf Dauer schwieriger zu überleben. Andererseits überlebt der faire Handel ohne die Sensibilisierungsarbeit der Weltläden und ähnliche Organisationen nicht.

Wie schaut die Zukunft des Weltladens Lana aus? Wird es in Zukunft so weiter gehen, haben Sie irgendwelche Projekte für die Zukunft vorgesehen?

Wir hoffen, dass es noch lange so weitergehen wird. Heuer stehen noch zwei, drei Veranstaltungen an, um den Geburtstag zu feiern. Der runde Geburtstag soll genutzt werden, um den Weltladen und den fairen Handel insgesamt wieder mehr ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger von Lana (und darüber hinaus) zu rücken. Dabei wollen wir auch verstärkt mit anderen Organisationen vor Ort zusammenarbeiten und gemeinsame Aktionen voranbringen.