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Immer zur Stelle

Unwetter, Überschwemmungen, Muren: Ohne Feuerwehrleute würde dieser Tage nichts gehen. Erich Winkler ist Kommandant der FF Mühlbach und sagt: “Wir sind stets bereit.”

Unwetter mit heftigen Regenschauern und teils verheerenden Gewittern prägen derzeit das Wetter im Land. Seit mehreren Tagen kommt es immer wieder zu Überschwemmungen und Murenabgängen – Bäche und Flüsse treten über die Ufer, reißen Brücken und Bäume mit. Straßen und Radwege sind vermurt und müssen zeitweise gesperrt werden, mit Wasser vollgelaufene Keller und Garagen ausgepumpt. Die Helden der Stunde sind – nicht zum ersten Mal – die Männer und Frauen der Feuerwehren. Ohne ihren zum überwiegenden Teil freiwilligen Einsatz würden derzeit wohl nichts gehen. Sie sind die ersten vor Ort, die sich an die Aufräumarbeiten machen– und das 24 Stunden am Tag. Insgesamt versehen 306 Freiwillige Feuerwehren, eine Berufsfeuerwehr und drei Betriebsfeuerwehren in allen 116 Gemeinden flächendeckend ihren Dienst: Innerhalb fünf bis zehn Minuten nachdem die Feuerwehr alarmiert wird, erfolgt der Einsatz vor Ort.

Knapp 18.000 Mitglieder zählen die Freiwilligen Feuerwehren in Südtirol. Sie alle üben ihren Dienst ehrenamtlich aus, das heißt in ihrer Freizeit, im Urlaub oder in Freistellung vom Arbeitsplatz.

In ganz Südtirol müssen die Feuerwehrleute dieser Tage zu jeder Uhrzeit ausrücken, in gewissen Gebieten – speziell in der Nordhälfte des Landes – stehen sie im Dauereinsatz. So auch in Mühlbach. In der Nacht auf Dienstag ging dort eine Mure ab, die die Pustertaler Staatstraße verschüttete. Die ganze Nacht wurde gearbeitet, um die Straße zu räumen und wieder für den Verkehr freigeben zu können. Und ein Ende der Arbeiten ist noch nicht in Sicht, zumal der Landeswetterdienst auch für den heutigen Mittwoch wieder Regenschauer und Gewitter ankündigt. Aus diesem Grund bleibt auch der Zivilschutzstatuts “Alfa” (“Aufmerksamkeit”) bis Freitag Mittag aufrecht. Was aber bedeutet die angespannte Wetterlage für die Feuerwehren? Erich Winkler, Kommandant der FF Mühlbach sagt: “Wir sind stets bereit.”

salto.bz: Herr Winkler, wie rüsten sich die Feuerwehren angesichts der aktuellen Wetterlage?
Erich Winkler: Die Feuerwehren sind eigentlich immer, also rund um die Uhr, in Bereitschaft – unabhängig vom Wetter. Wir sind immer zur Stelle wenn es uns braucht.

Das heißt, die aktuellen Einsätze sind keine besondere Herausforderung für die Feuerwehrleute?
Nicht wirklich. Also wir übernachten jetzt nicht extra in der Feuerwehrhalle, weil es Unwetterwarnungen gibt. Denn man ist gerüstet und hat auch schon im Vorfeld Vorbereitungen getroffen.


Erich Winkler, Kommandant der FF Mühlbach

Zum Beispiel?
Wir haben etwa stets die Telefonnummern der Firmen parat, die sich dann um die Aufräumarbeiten kümmern. Denn wenn es Murenabgänge wie jüngst gibt, dann wird der Einsatz selbst zwar von der Feuerwehr in die Wege geleitet. Die tatsächlichen Arbeiten führen dann aber eigene Firmen mit schwerem Gerät durch.

Die Feuerwehr muss aber auch selbst anpacken?
Wenn Keller oder Garagen mit Wasser volllaufen, dann rückt die Feuerwehr mit Sauger und Pumpen an. In den vergangenen Jahren wurden speziell mehr Gerätschaften angekauft, weil die Wetterextreme häufiger werden.