Cultura | Video del venerdì

„Here we come again“

Shanti Powa sind zurück! Mit neuem Song, neuem Musikvideo, teils neuer Formation und mit großen Plänen für die Zukunft.
Shanti Powa
Foto: Shanti Powa

Wir haben uns mit Bertrand J. Risé, Gründer und Frontman der Band, Thomas Maniacco (Trompete und Backing Vocals) und Lukas Pichler (Bass) über ihren neuen Song „Here we come again“ unterhalten. Die Band komplettieren Sir Gulliver J. Klauser, Stanislao Costabile aka Dj Spike, Allesandro Tarabelli aka Kame Ale, Andreas Galante, Gabriel Marchettini, Jonas Tutzer, Fabian Pichler und Florian Gamper.

Am Sonntag gibt es auf salto.bz das komplette Interview mit Shanti Powa zu lesen in unserem wöchentlichen salto-Gespräch.

 

Shanti Powa - Here We Come Again [Official Video 2019]

 

salto.bz: Hallo Berti, Thomas und Lukas, was könnt ihr uns zur neuen Single „Here we come again“ erzählen?

Bertrand J. Risé: Also von einer kleinen Drum-Machine ist ein Beat entstanden, dort ist dann ein Bass dazugetan worden, dann folgten Stimme und Gitarre und dann ist der ganze Rest dazugekommen. So ist aus einem ganz simple produzierten Lied eben dieses Lied entstanden. Da steckt ein monatelanger Prozess dahinter, aber man muss sagen, dass wir dieses Mal im Vergleich zu den letzten Jahren ziemlich schnell waren. Wir haben im Oktober, November damit angefangen und sind jetzt schon ready. Während wir beim letzten Album sehr viel Geld investiert haben, haben wir bei diesem Lied auch sehr viel selbst gemacht. Wir haben versucht Geld zu sparen, ohne deshalb auf Qualität zu verzichten. Wir haben also auf unsere eigenen Talente gesetzt, welche wir zusammengeschmissen haben. Zum Beispiel auch die Grafik, die unser Sir Gulliver (Didgeridoo) gemacht hat. Und auch das Management machen wir auch immer noch selber.

 

Wie entsteht eigentlich ein Shanti-Song?

Berti: Es ist immer unterschiedlich.

Lukas Pichler: Er entsteht meistens so halb miteinander. Idealerweise gibt es von Berti einen Text mit Akkorden oder so. Wenn es das gibt, ist es super. Aber auch sonst ist immer irgendjemand, der eine Idee hat und auf diese passt dann wieder etwas anderes und dann macht man das irgendwie miteinander so weiter.

Berti: Also es geschieht eben immer recht spontan, also nie im Kopf. Wir planen nie etwas. Als ich letzthin mal mit unserer Agentur telefoniert habe, da wurde ich gefragt, ob wir jetzt etwas mit Umwelt hätten oder etwas gegen Rassismus oder den derzeitigen Rechtsdruck. Dann habe ich gesagt, dass ich das nicht einplane. Das machen wir nicht. Das kommt einfach, es ist alles Instinkt. Ich mache jetzt kein Lied, nur weil gerade die Greta Thunberg und die Fridays for Future in sind. Deshalb mache ich jetzt nicht gleich einen „Fridays for Future-Tune“.

Thomas Maniacco: Es gibt aber viele Bands, die auf solche Sachen aufspringen und so arbeiten.

Berti: Klar. Bei uns kommt es aber aus dem Bauch raus und das ist es.

Thomas: Die Rollen innerhalb der Band haben sich in den letzten Jahren unbewusst aufgeteilt. Jeder lässt seine Stärken kreativ einfließen. Früher haben wir eben immer viel gejammt bei den Proben. Mittlerweile gehen wir es produzentenmäßiger an, sodass wir schon ein bisschen mehr vorproduzieren und uns davor am Computer schon ein paar Gedanken machen. Was von mir aus gesehen nicht unbedingt schlechter ist.

Berti: Es ist anders.

Thomas: Es ist beides gut. Aber ich habe das dieses Mal auch so ganz cool gefunden.

Berti: Ich finde es auch cool, wenn wir im Proberaum jammen und daraus neue Ideen entstehen. Aber wir werden es immer offen halten, das heißt, wir werden jetzt keinen fixen Weg einschreiten.

Thomas: Weil man dann auch immer wieder sieht, dass beim Jammen immer wieder gute Ideen entstehen, ein cooler Übergang vielleicht, der beim Spielen irgendwie leichter entsteht. Deswegen ist, wie Berti sagt, beides cool. Was mich sehr beeindruckt, ist, dass wir es dieses Mal geschafft haben, selber alles aufzunehmen, selber zu mischen, nur das Mastering nicht. Wir sind zu einem tollen Produkt gekommen, das sicherlich auch Vergleiche mit professionellen Produktionen nicht zu scheuen braucht.

 

Und wie ist das dazugehörende Musikvideo entstanden?

Berti: Das Musikvideo steht ein bisschen im Kontrast zum Thema vom Lied, wo der Text sehr ernst ist und eben auch ein krasses Weltgeschehen beschreibt, wo es um Leben oder Tod geht. Das Video ist hingegen sehr leger und zeigt verschiedene Situationen von uns und von mir, ganz locker eigentlich. Mit der Ente (das Auto Citroën 2CV, Anm.d.Red.) am Anfang mit gewissen Musikern der Band, während ich das Lied singe. Das hat eigentlich sehr wenig mit dem Text selber zu tun, eigentlich fast nichts. Und bei jeder Strophe ändert sich die Situation. Es gibt eine Uhr, die immer weiterdreht, the time kepps rolling on. In der zweiten Strophe sind mehrere nigerianische Flüchtlingskollegen von uns dabei. Also erste Szene nur Band, zweite mit unseren Flüchtlingskollegen und dritte mit der Musikkapelle Zwölfmalgreien, die plötzlich einmarschiert. Also sind auch viele Kontraste mit dem Thema verbunden, verschiedene Realitäten in unserer Südtiroler Gesellschaft: von uns normalen Südtiroler jungen Erwachsenen über Flüchtlinge, die eben erst angekommen sind bis hin zu einer Musikkapelle, die es nächstes Jahr bereits seit 100 Jahren gibt. Alles steht hinter dieser Message bis zum Schluss. Man sieht eine Musikkapelle marschieren, während ich den Text singe, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Das Video wurde von uns dirigiert und von Claudio Zagarini gefilmt, der in Mailand lebt und arbeitet, und der in letzter Zeit in Italien und auf der Welt ein paar von den größten Musikvideos gefilmt hat mit Millionen von Views.

Thomas: Er hat auch schon viele Sachen in Amerika gemacht, mit Snoop Dogg. Ein potenter Typ! Manchmal ist es auch cool, dass man sich bei diesem Lied zum Beispiel ein darkes Umfeld vorstellt, dass dann aber dieser Kontrast da ist, wo noch mehrere Facetten einfließen. Ich glaube, dass es extrem cool geworden ist und gut ankommen kann, schauen wir mal...