Cronaca | Wetterlage

Nach dem Schnee ist vor dem Schnee

Für die kommenden Tage werden wieder ergiebige Niederschläge erwartet. Der Zivilschutzstatus ist auf Stufe Bravo hochgefahren. Indes kursiert eine Falschmeldung.
Schnefall November 2019
Foto: Landesfeuerwehrverband Südtirol

Der strahlend blaue Himmel über Südtirol darf nicht täuschen. Nach den heftigen Schneefällen, die am Mittwoch vor allem in der Osthälfte des Landes, aber auch im Eisacktal und im Schlerngebiet niedergegangen sind und für großflächige Stromausfälle und blockierte Straßen gesorgt haben, bleibt die Wetterlage angespannt. Daher gilt set Donnerstag Mittag und bis Samstag (16. November) um 12 Uhr landesweit den Zivilschutzstatus Bravo (Voralarm).

Umgehend sind noch während den Schneefällen die (Auf-)Räumarbeiten auf Hochtouren angelaufen. Einen Überblick über die Situation in den am meisten getroffenen Gebieten verschaffte sich eine eigens einberufene Bewertungskommission am Donnerstag Vormittag im Landeswarnzentrum in der Bozner Drususstraße. Nach dem Treffen teilt die Agentur für Bevölkerungsschutz folgendes mit:

“Für heute (Donnerstag) Nacht ab circa 3 Uhr und den morgigen Freitag sagt der Landeswetterdienst im Hydrographischen Landesamt ergiebige Niederschläge von bis zu 70 Millimetern pro Quadratmeter bzw. bis zu 70 Zentimetern Schnee voraus. Die Schneefallgrenze bewegt sich zwischen 500 und 1200 Metern Meereshöhe. Der Schwerpunkt liegt im Ulten- und Passeiertal und in den Dolomiten, ergiebige Schneefälle sind auch für Ridnaun und Brenner zu erwarten. Erwartet werden Lawinen und Gleitschneelawinen, Baumstürze, Steinschläge und Rutschungen, kleinräumige Überflutungen, Stromausfälle und Kommunikationsausfälle und Verkehrsbehinderungen.”

Während die Bahnlinie Franzensfeste-Bruneck seit Donnerstag Vormittag wieder offen ist, bleibt die Strecke Bruneck-Innichen-Lienz weiterhin gesperrt. Es gibt einen Mindestdienst mit Ersatzbussen. Auch zahlreiche Staats- und Landesstraßen sind wegen Sperren unbefahrbar. Die Übersicht über die aktuelle Verkehrssituation gibt es auf der Webseite der Verkehrsmeldezentrale. Über Ausfälle, Umleitungen und Verspätungen im öffentlichen Personennahverkehr informiert die Webseite von Südtirolmobil.

Von Alperia bzw. deren Stromversorgergesellschaft Edyna kommt am Donnerstag Mittag folgende Meldung:

“Derzeit sind noch 4.400 Kunden des Edyna-Netzes ohne Strom. Dank der laufenden Arbeiten, an denen etwa 300 Personen von Edyna und Terna beteiligt sind, sollten die von der Störung Betroffenen heute (14. November) wieder mit Strom versorgt werden.”

Der Bezirksdirektor des Gesundheitsbezirks Bruneck, Walter Amhof, teilt mit:

“Trotz Warnung des Zivilschutzes, dass es am Freitag, 15. November zu weiteren größeren Niederschlagmengen im Pustertal kommen kann, die Verkehrsbeeinträchtigungen bewirken könnten, wird die Notaufnahme sowie der normale Krankenhausbetrieb garantiert. Allerdings bleiben die Blutentahmestellen in Sand in Taufers, Pedraces und Piccolein geschlossen. Auch kann es im ambulanten Bereich zu Beeinträchtigungen kommen. Die vorgesehene Verwaltungsstrafe bei unterlassener oder verspäteter Absage  einer Vormerkung wird in diesem Fall nicht angewandt.”

Über Facebook warnt hingegen der Landesfeuerwehrverband Südtirol vor einer Falschmeldung, die seit den Morgenstunden über Whatsapp kursiert:

Die offizielle Nachricht folgt schließlich am Donnerstag Nachmittag: In Bruneck bleiben am Freitag (15. November) Schulen und Kindergärten geschlossen. Ob das auch andernorts im Pustertal der Fall sein wird, darüber berät Brunecks Bürgermeister Roland Griessmair noch mit seinen Amtskollegen der umliegenden Gemeinden. Außerdem ruft die Freiwillige Feuerwehr von Bruneck die Bürger zum Stromsparen auf: