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Schuler im Chat, Zössmayr bei Team K

Salto.bz war bei der Online-Vorstellung der sieben Vorwahl-Kandidaten mit dabei. Dabei wurde auch offen diskutiert, ob Manfred Vallazza nochmals antreten kann.
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Foto: SBB
Vor rund zwei Wochen hat der Südtiroler Bauernbund die Kandidaten-Liste für die Vorwahlen im Hinblick auf die Landtagswahlen 2023 präsentiert. Im Rahmen des gestrigen (13. Dezember) Webinars, welches von Ulrich Höllrigl, Vize-Direktor des Bauernbundes, moderiert wurde, hatten die sieben Repräsentaten die Möglichkeit, sich den rund 200 Zuschauern vorzustellen.
Während Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer und die Landtagsabgeordneten Sepp Noggler, Manfred Vallazza sowie Franz Locher bereits auf einige Erfahrung auf der Ebene der Landespolitik vorweisen können, stellen sich mit dem Kurtiniger Bürgermeister Manfred Mayr, dem Bozner Vize-Bürgermeister Luis Walcher und dem Ratschinger Gemeinderat Thomas Zössmayr auch einige Newcomer den Vorwahlen. Letzterer ist übrigens der einzige Kandidat, der nicht der SVP angehört. Wie Zössmayr erklärte, werde er für das Team K ins Rennen gehen. Die Kandidaten spiegelten die gesamte Bandbreite der landwirtschaftlichen Tätigkeit wieder: von Obst- und Weinbau über Milch- und Viehwirtschaft bis hin zum Gemüseanbau. Auch die verschiedenen Bezirke sind ausgewogen vertreten.
 
 
 
 
Wie Höllrigl eingangs erklärte, können die Bauernbundmitglieder darüber entscheiden, welche Kandidaten von den verschiedenen Bauernbund-Organisationen bei den kommenden Landtagswahlen unterstützt werden. Die Stimmzettel wurden bereits verschickt, auch eine Online-Stimmabgabe oder in den örtlichen Büros ist möglich. Die Auszählung findet Ende Jänner statt, der Bauernbund unterstützt jene vier Kandidaten, welche die meisten Stimmen erhalten und von ihrer Partei unterstützt werden.
Jeder Kandidat hatte sieben Minuten zur Verfügung, in welchen er sich vorstellen sowie seine politischen Ziele formulieren konnte. Während im Obst- und Weinbau das Thema Pflanzenschutzmittel eine gewichtige Rolle einnahm, forderten die Vertreter der Milchwirtschaft und Gemüsebauer Zössmayr höhere Preise für ihre Produkte. Bereichsübergreifend war man sich einig, dass Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen, dass auch die nächste Generation sich für die Hofübernahme entscheidet. Existenzsicherung war hier der entscheidende Begriff. Auch das Thema Bodenverbrauch und die Leerstandsnutzung bzw. der Respekt vor Eigentum – dies scheint den Bauern wesentlich mehr am Herzen zu liegen als manchem Grünen – war eines der zentralen Themen, wie auch der sorgsame Wasserverbrauch, der Ausverkauf der Heimat, das große Potential der Direktvermarktung und die Möglichkeiten von Agri-Photovoltaik.
Die bereits im Landtag vertretenen Kandidaten waren sich einig, dass die Bauern zusammenhalten müssten, um Anliegen durchzusetzen, nach dem Motto: „Sonst werden andere über unsere Arbeitsweise und den Grund und Boden entscheiden“. Als Beispiel wurde hier das Bettenstopp-Gesetz genannt und die Ausnahmen für Urlaub am Bauernhof.
 
 
 
Im Anschluss an die Vorstellung hatten die Zuschauer die Möglichkeit, Fragen an die Kandidaten zu richten, in denen es beispielsweise um Baumaßnahmen, das Thema Bär und Wolf und die Borkenkäfer-Problematik ging sowie um die geplante Bahnlinie Bozen – Meran, welche von Luis Walcher sehr kritisch gesehen wird, da 50 Hektar für den Bau der neuen Trasse geopfert müssen und weitere 30 bis 40 Hektar für die Errichtung der neuen Bahnstationen.
Auch der Skandal rund um die Wohnbauförderung im Gadertal und Manfred Vallazza wurde angesprochen bzw. dessen Wählbarkeit. Diesbezüglich gebe es jedoch keine juristischen Hürden, erklärten sowohl Höllrigl als auch der Betroffene selbst, der festhielt, dass er bis dato noch keinen Strafbescheid oder eine Anzeige erhalten habe.
Auch die Frage, weshalb Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler nicht an den Vorwahlen teilnimmt, wurde angeschnitten.
Auch die Frage, weshalb Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler nicht an den Vorwahlen teilnimmt, wurde angeschnitten. Wie der Bauernbund-Vize-Direktor erklärte, sei Schuler diesbezüglich zwar gefragt bzw. gebeten worden, habe aber abgelehnt. Landesrat Schuler, der sich als stiller Zuhörer an der Vorstellung beteiligte, präzisierte umgehend im Chat: „Ich wurde von niemandem gebeten“.
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Salto User
Manfred Gasser Mer, 12/14/2022 - 12:17

"Auch der Skandal rund um die Wohnbauförderung im Gadertal und Manfred Vallazza wurde angesprochen bzw. dessen Wählbarkeit. Diesbezüglich gebe es jedoch keine juristischen Hürden, erklärten sowohl Höllrigl als auch der Betroffene selbst, der festhielt, dass er bis dato noch keinen Strafbescheid oder eine Anzeige erhalten habe."
Na dann ist ja alles gut, Ethik, Moral und so'n Scheiß interessiert ja eh niemanden.

Mer, 12/14/2022 - 12:17 Collegamento permanente