Economia | Flughafen Bozen

Es wird weiter geflogen

Auch nach dem Nein zum Flughafen-Ausbau faltet die ABD nicht die Flügel: Charter-, Sport- und Geschäftsflüge wird es in Bozen bis auf weiteres geben.

Mindestens ein Jahr lang wird der Betrieb am Bozner Flughafen aufrecht bleiben, ganz gleich, wie der Volksentscheid vom 12. Juni politisch und verwaltungsrechtlich umgesetzt wird. Das mehrheitliche Nein zur öffentlichen Finanzierung des Flughafens bedeutet nicht das Ende für Charter-, Sport- und Geschäftsflüge, versichert die Betriebergesellschaft ABD in einer Aussendung – auch mit Blick auf die Südtiroler, die bereits ein Ticket für „die gut gebuchten Charterflüge“ zu den Urlaubsdestinationen in der Tasche haben.

„Als Konzessionsinhaber sind wir verpflichtet, den Betrieb so lange weiterzuführen, bis ein neuer Betreiber gefunden ist“, sagt denn auch ABD-Chef Othmar Michaeler zur Tageszeitung Dolomiten. Bis auf weiteres bleibe damit auch das Personal im Dienst. Derzeit beschäftigt die ABD 28 Personen. Änder wird sich aber doch etwas: „Wir werden nach dieser Entscheidung nicht mehr aktiv um neue Kunden für den Flughafen werben“, erklärt der ABD-Präsident

Der fünfköpfige Verwaltungsrat der Betreibergesellschaft tritt am kommenden Freitag zusammen, um über weitere Schritte zu beraten. Denn nun steht der Verkauf der ABD an. Ihr Kapital: zum einen die Konzession, zum anderen die Flughafen-Anlagen. Wenn der Verkauf nicht gelingt, dann geht die Konzession an die staatliche Luftfahrtbehörde ENAC zurück, und die ABD wird liquidiert.

Ein Rücktritt von Präsident Michaeler steht vorerst nicht im Raum. Wenige Stunden nach Bekanntwerden des Ergebnisses der Volksbefragung hatte Landeshauptmann Arno Kompatscher zu verstehen gegeben, es sei jetzt nicht der richtige Moment, um Köpfe rollen zu lassen. Er hoffe, dass der amtierende Verwaltungsrat die Landesverwaltung bei der Abwicklung der nun anstehenden Ausschreibung unterstütze, so der Landeshauptmann.