Economia | Reform

Tourismus auf neuer Basis

IDM als Zugpferd und die Tourismusvereine als lokale Player: Am Freitag wurde die Neuordnung der Tourismusorganisationen genehmigt.
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Unter den wachen Augen von Senator Hans Berger hat der Landtag am Freitag die Neuordnung der Tourismusorganisationen genehmigt. Berger hatte der 2013 als damaliger Tourismuslandesrat gegen den Widerstand der Wirtschaftsverbände die Ortstaxe in eingeführt. Rund 35 Millionen Euro trugen die Einnahmen aus der Ortstaxe 2016 zur Finanzierung der Tourismuswerbung bei, die Zuschüsse von Land und Gemeinden betrugen 5,3 Millionen, rund 19 Millionen Euro die freiwilligen Beiträge und gut 14 Millionen Euro an Landesmittel, die zugunsten des Tourismus an IDM Südtirol fließen. Um die Finanzierung der Tourismusorganisationen ging es auch in dem Reformvorhaben, das 2014 von Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat Arno Kompatscher angestoßen wurde. “Es wurde angeregt, die Struktur der Tourismusorganisationen zu durchleuchten und anzupassen, damit die finanziellen Mittel zielgenau eingesetzt werden können”, erinnert der Landeshauptmann.

Dank der nun genehmigten Reform gibt es ab 1. Jänner 2018 nur noch zwei Ebenen, nämlich Tourismusvereine und IDM Südtirol. Die zehn Tourismusverbände werden aufgelöst. An deren Stelle treten drei Destinationsmanagementeinheiten (DME) mit jeweils einer Außenstelle. Die DME sind bereits seit einigen Monaten operativ und nehmen eine Vermittlerrolle zwischen Tourismusvereinen – derzeit 76 sowie das Verkehrsamt Bozen und die Kurverwaltung Meran – und IDM ein.
Die Aufgaben sind klar verteilt: IDM koordiniert den Bereich der Produktentwicklung und verantwortet ausnahmslos alle Aspekte des Marketings. Die Tourismusvereine sind für die lokale und regionale Produktentwicklung verantwortlich, die auch den Bereich der Veranstaltungen umfasst. Darüber hinaus kümmern sie sich um die Betreuung der Gäste und der Leistungsträger.

“Das Gesetz bildet den Rahmen für die künftige Zusammenarbeit und die Aufgabenteilung zwischen den Organisationen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen: Wir wollen die Positionierung Südtirols als eine der begehrenswertesten Destinationen Europas erhalten und ausbauen”, so Kompatscher. Außerdem komme die Reform auch dem Ruf der Branche nach mehr Effizienz nach. In einer ersten Reaktion zeigte sich HGV-Direktor Thomas Gruber zufrieden: “Der HGV ist auch deshalb überzeugt vom neuen Konzept, weil dieses die bereits jetzt erfolgreichen touristischen Produkte weiter stärkt und das Tourismusmarketing insgesamt besser koordiniert werden kann.”