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Nach der Wahl ist vor der Wahl

Ein ehemaliger Freiheitlicher, zwei Frauen und mehrere Duelle: Wen sich die Wähler und Parteimitglieder als SVP-Bürgermeisterkandidaten ausgesucht haben.
SVP-Urne
Foto: Salto.bz

In insgesamt 30 Gemeinden wurden bei der SVP-Basiswahl am Sonntag Kandidaten für die Gemeinderatswahlen am 3. Mai gesucht. In neun Gemeinden wurden auch die Bürgermeisterkandidaten ermittelt. In Naturns und Pfitsch konnten nur die Parteimitglieder an der Abstimmung teilnehmen. In Laas, Latsch, Mals, Margreid, Neumarkt, Pfalzen und Stilfs hingegen gab es eine offene Vorwahl, an der alle Wahlberechtigte teilnehmen konnten.

 

Die Ergebnisse im Überblick:

 

In Mals musste der Nachfolger von Ulrich Veith ermittelt werden, der Anfang des Jahres seinen Rückzug aus der Politik verkündet hatte. Ins Rennen gingen Vizebürgermeister Josef Thurner und Hannes Noggler, Sohn des Landtagsabgeordneten und ehemaligen Malser Bürgermeister Sepp Noggler. Beide sind Bauern, die konventionelle Landwirtschaft betreiben. Dennoch gilt Thurner als Verfechter des “Malser Weges” einer pestizidfreien Gemeinde – und konnte sich am Sonntag gegen Noggler mit 59 zu 41% durchsetzen. 1.596 Malser – gut ein Drittel der Wahlberechtigten – haben an der SVP-Vorwahl teilgenommen.

In Pfalzen lautete das Duell Vizebürgermeister Siegfried Gatterer gegen den Neuzugang Roland Tinkhauser. Der ehemalige Freiheitliche Landtagsabgeordnete ist inzwischen SVP-Mitglied. Der amtierende Bürgermeister Josef Gatterer darf nach 15 Jahren im Amt aufgrund der Mandatsbeschränkung am 3. Mai nicht mehr antreten. Die Wahl, an der 38% der Wahlberechtigten Pfalzner teilgenommen haben, ist überaus deutlich ausgefallen: Mit 551 Stimmen (65%) wurde Roland Tinkhauser zum SVP-Bürgermeisterkandidaten bestimmt. Gatterer kam auf 301 Stimmen.

 

In Laas und in Neumarkt, wo beide amtierenden Bürgermeister aufgrund der Mandatsbeschränkung nicht mehr kandidieren dürfen, haben sich zwei Frauen durchsetzen können. In Laas, wo es vier Kandidaten gab, haben sich die Bürger knapp für die Gemeindereferentin Verena Tröger als SVP-Bürgermeisterkandidatin entschieden. Auf sie entfielen 33% der Stimmen.
In Neumarkt wird hingegen Karin Jost für die SVP ins Rennen um das Bürgermeisteramt gehen. Sie setzte sich deutlich mit 736 zu 278 Stimmen gegen Günther Giovanett durch. Beide sind aktuell als Referenten im Gemeindeausschuss von Neumarkt tätig.

 

In der SVP-Hochburg Naturns wird es 3. Mai zwei Edelweiß-Bürgermeisterkandidaten geben. In der Vorwahl, an der 79% der Naturnser SVP-Mitglieder teilgenommen haben, traten Gemeindereferentin Astrid Pichler, Gemeinderat Zeno Christanell und Jonas Christanell, der aktuell nicht im Gemeinderat sitzt, an. Auf Pichler, die lange Zeit als Referentin von Landesrätin Stocker tätig war, entfielen 14% der Stimmen (84). Zeno Christanell erhielt 40% (237), Jonas Christanell 46% (271). Das Duell am 3. Mai wird also Jonas gegen Zeno Christanell lauten.

Auch in Latsch stellt die SVP zwei Bürgermeisterkandidaten auf. Es sind der Gemeinderferent Mauro Dalla Barba und der amtierende Bürgermeister Helmut Fischer. Bei den Vorwahlen angetreten waren auch die Referentin Sonja Platzer und der Gemeinderat Joachim Weiss. Auf Dalla Barba entfielen 35% der Stimmen, Fischer erhielt 28%. Gut ein Viertel der Latscher stimmten ab.

In Stilfs gibt es ebenso zwei SVP-Bürgermeisterkandidaten: Vizebürgermeister Franz Heinisch (56%) und Gemeinderat Roland Brenner (31%) konnten die meisten Stimmen auf sich vereinen. Angetreten war auch Maria Herzl, die 2018 für die Landtagswahlen kandidiert hatte. In Stilfs nahmen 37% der Bürger an der SVP-Vorwahl teil.

In Margreid tritt Bürgermeisterin Theresia Degasperi Gozzi nicht mehr an. Um ihre Nachfolge gingen drei Bewerber ins Rennen. Als Sieger ging Andreas Bonell aus der Vorwahl hervor. Er setze sich mit 59% klar gegen den Vizebürgermeister Roland Barcatta (26%) und Eduard Ranigler (15%) durch. 36% der Bürger beteiligten sich an der Vorwahl.

In der Wipptaler Gemeinde Pfitsch heißt der SVP-Bürgermeisterkandidat Stefan Gufler. Der aktuelle Bürgermeister setzte sich gegen Gemeinerat Peter Hochrainer mit 95 zu 66 Stimmen durch. 64% der Parteimitglieder gaben ihre Stimme ab.

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G. P. Mar, 02/18/2020 - 13:09

Gab es nicht auch in Percha eine offene SVP-Vorwahl? Ist diese vielleicht - nach dem Austritt von drei wichtigen SVP-Gemeindepolitikern und vermutlich angehenden Bürgermeisteranwärtern - so schlecht gelaufen, dass sie jetzt von der SVP totgeschwiegen wird?

Mar, 02/18/2020 - 13:09 Collegamento permanente