Museum im Freien
Das Kloster Säben trohnt stolz über dem malerischen Städtchen Klausen, welches mit seinem historischen Bauensemble durchaus Ähnlichkeiten zu einem Freilichtmuseum aufweist. Hier findet sich mittelalterliches Flair und sogar ein nur 3 Meter breites Wohnhaus mit Seltenheitswert.

Ein besonderes mittelalterliches Abbild der Stadt lieferte der Künstler Albrecht Dürer mit seinem Kupferstich „Das große Glück“. Jahrhunderte später avancierte die kleine Stadt 1874 zum Künstlerstädtchen. Alexander Koester zählt mit seinen Enten-Bildern zu den bekanntesten Künstlern der Klausner Künstlerkolonie dieser Jahre.
Eine Auswahl an Koesters wertvollen Bildern sind im Stadtmuseum Klausen zu sehen, wie auch jener Schatz, der Klausen Mitte der 1980er Jahre in die internationalen Medien brachte: der Loreto-Schatz.

Tatort Klausen
Im Jahr 1986 entwenden dreiste Diebe einen beachtlichen Teil des im Albrecht-Dürerhaus untergebrachten „Loreto-Schatzes“, welcher aus unzähligen, feingearbeiteten Gegenständen, Bildern und Tuchwaren besteht. Die Räuber kappten in einer Mai-Nacht die öffentliche Beleuchtung der Stadt, um unbeobachtet und ungestört an das Diebesgut zu kommen. Die Spuren zu den Auftraggebern für diesen Raubfeldzug in Klausen führten in das internationale Drogenmilieu.
In den letzten Jahren tauchten immer wieder Bilder und Gegenstände des Schatzes auf und wurden nach Klausen zurückgebracht, so etwa prächtig gearbeitete Kelchgarnituren, Messkännchen und Hostienbehälter, von denen einige aus dem persönlichen Besitz König Karls II. von Spanien stammen. Gefunden wurde das Diebesgut in der Schweiz.

Beim Loreto-Schatz handelt es sich um ein wertvolles Geschenk der spanischen Königin Maria Anna an ihren Beichtvater Pater Gabriel Pontifeser. Aus Dankbarkeit hatte die spanische Königin auch die Kapuzinerkirche und das Kapuzinerkloster errichten lassen.

Sonderausstellungen
Immer wieder werden im Stadtmuseum Sonderausstellungen gezeigt. Sie führen in die Gegenwart und sollen den zeitnahen Kunstanspruch Klausens in der gegenwärtigen Kulturlandschaft Südtirols unterstreichen.
Waren bis vor kurzem noch die Werke der Künstlerin Petra Polli ausgestellt, sind bis 16. September Arbeiten von acht Künstlerinnen (Luisa Albert, Annalu', Elena Carozzi, Roberta Coni, Jeanne-Isabelle Cornière, Morena Marini, Isabella Molard und Stefania Russo) zu sehen. Es ist eine Zusammenarbeit mit der Galleria Forni in Bologna.

www.museumklausenchiusa.it

(Salto in Zusammenarbeit mit der Fachabteilung Museen der Autonomen Provinz Bozen)