Cronaca | Meran

„Winklermure“ bewegt sich wieder

Die Gemeinde führt auf dem Tappeinerweg ein Monitoring durch, um die Ursache zu erfassen. Einen Zusammenhang mit den Bauarbeiten des Küchelbergtunnels gebe es nicht.
Passeggiata Tappeiner Promenade, Meran, Merano
Foto: Othmar Seehauser
In den vergangenen Monaten wurde am Tappeinerweg in Meran die lokale Reaktivierung der sogenannten „Winklermure“ festgestellt. Sowohl ein Restaurant als auch das Gebäude mit den öffentlichen Toiletten der Gemeinde zeigen Risse, die nun behoben werden müssen. Gemäß derzeitigem Wissensstand könne laut dem Gemeindegeologen Nikolaus Mittermair aber von keinem erhöhten geologischen Risiko gesprochen werden.
 
 
„Die Reaktivierung der Mure zeigt derzeit Schäden im Millimeter- bis Zentimeterbreich; ein Zusammenhang der festgestellten Bewegungen mit den Bauarbeiten des Küchelbergtunnels konnte bisher nicht festgestellt werden“, erklärt Mittermair. Um die Situation und das geologische Risiko weiterhin zu beobachten sowie bewerten zu können, wurde ein Monitoring gestartet.
 

Die Maßnahmen

 
In Bohrungen wurden Inklinometerrohre zur Feststellung möglicher Bewegungen des Hanges eingebaut. Die Messinstrumente können laut Mittermair in den nächsten Monaten erste Ergebnisse liefern. Außerdem sammelten die Techniker anhand der Ergebnisse der Kernbohrungen und einiger seismischer Profile erste Ergebnisse bezüglich geologischem Aufbau des Untergrundes, vom Lockermaterial bis anstehendem Fels.
Um aber wirklich aussagekräftige Aussagen über die Reaktivierung der Mure tätigen zu können, sei eine Beobachtung über einen Zeitraum von mindestens sechs bis zwölf Monaten notwendig. „Das untersuchte Gebiet beinhaltet den Hang zwischen Dorf Tirol im Hangenden (ab der relikten Abrißkante der ‚Winklermure‘) und der Verdistraße in Meran, wobei das Monitoring vorab im Spezifischen den Bereich des oben genannten Restaurants sowie der öffentlichen Toiletten am Tappeinerweg beinhaltet“, erklärt der Gemeindegeologe.
 
 
Im Zuge der geologischen Untersuchungen werde auch geprüft, ob die Ursachen der Bewegungen natürlichen und/oder anthropogenen Ursprungs sind. „Anhand der Interpretation der möglichen Ursachen, des Ausmaßes sowie der von der Reaktivierung der ‚Winklermure‘ betroffenen Bereiche können eventuell notwendige Stabilisierungs- oder anderweitige Maßnahmen definiert, bemessen, kostenmäßig abgeschätzt sowie für Entscheidungsfindungen gegenübergestellt werden“, so Mittermair.