Cronaca | Cyberkriminalität

Die Sex-Erpressung

Die Bozner Postpolizei warnt vor Hackern, die Ahnunglose mit angeblichen Trojanern und mit kompromierenden Aufnahmen erpressen. Auf keinen Fall zahlen.
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Foto: upi
Die Masche ist immer dieselbe. 
Im Posteingang landet eine Mail. Die betreffende E-Mail informiert die Empfänger, dass auf Ihrem Gerät ein „Trojaner“ installiert wurde, der mit Fernaktivierung den Empfänger, ohne dass er es bemerkt, filmt, während er Filme mit pornografischem Inhalt anschaut. Gleichzeitig habe die unsichtbare Software alle Informationen über die Kontakte des Benutzer, sowohl in den sozialen Netzwerken als auch im E-Mail-Account gesammelt.
Damit ist das Bild perfekt und auch die Forderung der Erpresser. Wenn der oder die Betreffende nicht innerhalb von zwei Tagen 300 US-Dollar in Bitcoin an eine angebene Adresse überweise, würde man die Aufnahmen freigeben und an alle Kontakte schicken.
Das Ganze klingt wie in einem schlechten Film. Doch inzwischen ist diese Art der Erpressung auch in Südtirol längst Realität geworden. Die Post und – Kommunikationspolizei Abteilung Bozen teilte am Dienstag mit, dass in den letzten Tagen vermehrt Hinweise von Bürgern eingingen, die Opfer solcher angeblicher Hacker geworden sind. Im Fachjargon spricht man von „Sex Extortion“.
Die Bozner Postpolizei empfielt den Betroffenen, die angeforderte Summe auf keinen Fall zu bezahlen, da es sich um E-Mails handelt, die nach dem Zufallsprinzip verschickt werden. „Man versucht den Benutzer in die Irre zu führen“, heißt es aus der Quästur
Gleichzeitig errinnert Oberinspektor Ivo Plotegher an die wichtigsten Verhaltensregeln, um nicht Opfer solcher Cyberkriminalität zu werden.
 
  • Nicht übereilt die E-Mails öffnen (vorallem einen Anhang) oder auf einen Link klicken;
  • Den Computer nicht mit Administratorprofil verwenden, um so eine automatische Installation von Trojaner zu vermeiden oder zu erschweren; 
  • So oft wie möglich ein Daten-Backup durchführen und ein Antivirenprogramm immer auf dem neuesten Stand halten;
  • Als weitere Vorsichtsmaßnahme sollte man nicht versehentlich die Webcam anlassen, sie ausschalten und falls keine Abdeckung vorhanden ist, sie mit Klebband abzudecken. 
     
Für weitere Informationen können sich die Bürger an die Abteilung der Post- und Kommunikationspolizei unter der Telefonnummer 0471/531413 wenden.