Cronaca | Demokratie

„Angriff auf die CGIL“

An der am Sonntag von CGIL, CISL und UIL organisierten Kundgebung in Rom, unter dem Motto “Nie wieder Faschismus“, haben ca. hunderttausend Personen teilgenommen.
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Mai più fascismi
Foto: Fabio Petrini Cgil-Agb

Der Angriff auf die nationale CGIL, war ein Angriff auf die gesamte Gewerkschaftsbewegung, auf die Arbeitswelt im Allgemeinen und auf die Demokratie im Besonderen. Um die Heftigkeit des Aufschreis, nach diesen ungeheuerlichen Vorkommnissen in Rom, erklären zu können, muss man ein Jahrhundert zurückgehen.

Auf die zwei roten Jahre (1919-1920) folgten in Italien die so genannten zwei Schwarzen Jahre (1921-19229, die durch den gewaltsamen Angriff der Faschisten auf die Arbeiterbewegung und die schwachen Institutionen des liberalen Staates gekennzeichnet waren.

Zahlreiche Brandstiftungen und Plünderungen durch die schwarzen Truppen gegen die Arbeiterkammern, die Volkshäuser und Genossenschaften waren die Folge. Der Faschismus wurde zwar besiegt, aber leider nicht endgültig verbannt.

Was zur Folge hatte, dass der Sitz der CGIL in Rom – die Heimat der Arbeiterinnen und Arbeiter – Bollwerk der Demokratie auch nach dem zweiten Weltkrieg Opfer faschistischer Angriffe wurde. Die erste Bombe explodierte in der Nacht vom 26. zum 27. Oktober 1955. Am 8. Januar 1964 folgte die zweite Bombe, die auch erhebliche Schäden am Sitz der nationalen CGIL verursacht hat.

Die Geschehnisse vom 09.10.2021, die von einer ursprünglich, friedlichen und regulär angekündigten Demonstration, verschiedenster Organisationen ausgingen, können ohne weiteres mit den vorher genannten Ereignissen verglichen werden.

Dass die Situation den Organisatoren der Kundgebung aus der Hand geglitten ist, sie von verschiedenen faschistischen Gruppierungen genutzt wurde um die demokratischen Institutionen anzugreifen und die ohnehin schon aufgeheizte Stimmung weiter zu schüren, ist nicht von der Hand zu weisen. Allein die Tatsache, dass der Sitz der CGIL für einen derart gewaltsamen Angriff ausgewählt wurde und führende Exponenten von Forza Nuova persönlich bei den Verwüstungen dabei waren, ist ein Beweis dafür.

Die demokratischen Freiheiten, dürfen nie und nimmer in Frage gestellt werden, Gewalt, in jeglicher Form ist aber auf das härteste zu verurteilen.

Die Antwort der CGIL ließ nicht lange auf sich warten, für Sonntag den 10.10.2021 wurde vor dem verwüsteten Sitz der Gewerkschaft eine Generalversammlung einberufen um den faschistischen Angriff auf das schärfste zu verurteilen. An allen Arbeiterkammern wurden noch in der Nacht auf Sonntag Mahnwachen organisiert und am Sonntag selbst Kundgebungen abgehalten.

Wehret den Anfängen!