Salto.bz: Der Sanitätsbetrieb hat auf seiner Homepage ein Spendenkonto veröffentlicht, wo Bürgerinnen und Bürger Geldspenden überweisen können. Herr Zerzer, sind wir im Kongo?

 

Florian Zerzer: Ich möchte betonen, dass wir niemals einen Spendenaufruf gemacht haben. Tatsache ist, dass wir von Menschen kontaktiert wurden, die gesagt haben, sie möchten unbedingt helfen. Zum Beispiel auch Institutionen wie die Brennerautobahn AG, die uns mitgeteilt hat, dass man in allen sechs Provinzen durch denen die A22 führt, jeweils 150.000 Euro spenden will. Auch deshalb sahen wir uns gezwungen hier ein Konto einzurichten, damit die Verwaltung diese Gelder auch annehmen und transparent darstellen kann.

 

 

Ich wurde in den vergangenen Tagen auch auf der Straße immer wieder von Menschen angesprochen, wo können wir spenden. Deshalb diese Mitteilung.

 

Das stimmt auch. Ich habe auch allen, die mich angesprochen haben, dieselbe Antwort gegeben. Wir sind als Südtiroler Sanitätsbetrieb Gott sei Dank sehr gut organisiert, die Landesregierung hat uns Top ausgestatten und wir sind deshalb auch in dieser Notsituation nicht auf zusätzliche Gelder angewiesen. Wir können direkt einkaufen und das auch in größeren Summen. Wenn Menschen aber trotzdem helfen wollen und da geht mein Appell vor allem an Institutionen und Vereinigungen: Wie alle haben auch wir zurzeit Beschaffungsprobleme. Wenn jemand einen Kanal hat, Material oder Geräte zu erwerben, dann nehmen wir das gerne an. Aber nochmals: Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat keinen Spendeaufruf gemacht.

 

 

Wenn jetzt Geld gespendet wird, dann wir es auf dieses Konto eingezahlt. Wir werden danach mit dem Landesrat gemeinsam beschließen wie dieses Geld verwendet werden kann. Wir werden auch transparent mitteilen, wo welche Summen hingeflossen sind. 

 

Ich habe keinerlei Erwartung. Wenn uns jemand helfen will, dann sage ich: Wir brauchen dringend Personal. Das suchen wir händeringend. Wenn jemand also Ärzte oder Pfleger kennt, die sich noch nicht bei uns gemeldet haben, bitte melden. Ebenso wären wir über jeden offenen Kanal für Materialien und Geräte froh. Geld aber brauchen wir definitiv nicht.