Man kann es durchaus als Ironie der Geschichte sehen.

Vor zwei Jahren waren die Südtiroler Freiheitlichen - mit ganz wenigen Ausnahmen - vehement gegen den Ausbau des Bozner Flughafen eingetreten. Südtirols Blaue machten beim Flughafen-Referendum für ein Nein mobil.

An diesem Freitag wird die blaue Parteispitze genau dort Spalier stehen. Nach Informationen von salto.bz hat der freiheitliche Generalsekretär Florian von Ach alle Landtagskandidaten für den kommenden Freitag um 9.30 Uhr auf den Bozner Flughafen geladen.

Dort soll an diesem Tag eine prominente FPÖ-Abordnung empfangen werden, die für die Südtiroler Blauen den Intensivwahlkampf eröffnen wird: Der österreichische Verkehrsminister Norbert Hofer und der FPÖ-EU-Abgeordnete Harald Vilimsky.

Hofer 2016 bei der Wahl zum Bundespräsidenten knapp gescheitert, ist seit Dezember 2017 im Kabinett Kurz Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie.

Weit umstrittener ist der zweite Gast. Harald Vilimsky, Generalsekretär der FPÖ, langjähriger FPÖ-Nationalrat und seit 2014 im EU-Parlament, ist weit über Österreich hinaus eine Reizfigur.

 

Vilimsky ist Schatzmeister der Europapartei „Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit“ und stellvertretender Vorsitzender der Fraktion „Europa der Nationen und der Freiheit im europäischen Parlament“, einer Sammelbewegung der EU-Skeptiker.

Der FPÖ-Politiker erlangte erst im Juli zweifelhafte internationale Bekanntheit, weil er EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker öffentlich Alkoholismus vorwarf und zusammen mit der AfD seinen Rücktritt forderte. Anlass für die Attacke war der Auftritt Junckers war beim NATO-Gipfel am 12. Juli 2018 gewesen, wo er schwach auf den Beinen war und gestützt werden musste. Wie sich herausstellte war das die Folge von „schmerzhaften Ischias-Problemen“, die Spätfolgen eines schweren Verkehrsunfalls sind, den Juncker im Jahr 1989 hatte.

Vilimsky Aussagen führten zu einer diplomatischen Verstimmung und einer noch anhaltenden Kontroverse zwischen dem österreichischen Bundespräsident Alexander Van der Bellen und der FPÖ. Van der Bellen hatte im vergangenen Jahr sein Veto gegen einen Minister Harald Vilimsky eingelegt.

Der FPÖ-Schaulauf am Freitag soll dabei nur eine Aufwärmrunde sein. Denn der ganze große Star soll erst kommen.

Für Mitte Oktober wollen die Südtiroler Blauen Heinz Christian Strache nach Bozen bringen. Ähnlich wie Sebastian Kurz für die SVP, soll der Vizekanzler für die Freiheitlichen die Wähler mobilisieren.