Cultura | Video del venerdì

„Das gab's noch nie auf der Welt“

Die Band Kassettendeck macht deutschsprachigen Pop-Rock. Sänger Martin Marcher über den neuen Song, produktive Streitereien mit seiner Schwester und ihren Bandnamen.
Kassettendeck
Foto: Kassettendeck

 

Vor 6 Jahren haben sich die Pusterer - damals noch zu viert - gegründet. 2014 erschien dann ihr erstes Album „Egal wirst du nie“ und die Single „Komm raus“.

Jetzt sind sie zurück mit der frischen EP „Du träumst so laut“ und einem Musikvideo zum Song „Das gab's noch nie auf der Welt“. Neben Martin Marcher (Gitarre und Stimme) komplettieren seine Schwester Stefanie Marcher (Gitarre, Klavier und Stimme) und Emanuel "Petz" Plaickner (Schlagzeug und Stimme) das Bandgefüge.

 

Kassettendeck - Das gabs noch nie auf der Welt

 

salto.bz: Über 4 Jahre sind vergangen seit euer letzten Veröffentlichung. Jetzt seid ihr mit neuer EP und einem neuen Musikvideo zurück. Warum hat es so lange gedauert?

Martin Marcher: Nach der Veröffentlichung von unserem ersten Album spielten wir einige Konzerte und begannen auch relativ schnell wieder damit neue Songs zu schreiben. Leider gelang es uns zu der Zeit jedoch nicht regelmäßig zu proben. Es passierte bei uns privat auch einfach sehr viel. So wurde Stefanie zum Beispiel zum dritten mal Mutter. Ich persönlich hatte wegen meiner Arbeit nur sehr selten Zeit und Petz ist eh einer, der mit all seinen Projekten immer sehr viel um die Ohren hat. So hat er sich auch zu Hause ein kleines Aufnahmestudio eingerichtet. Dazu verließ damals leider auch Fabian die Band und so entstand einfach eine Zeit in der wir das ganze Unterfangen Kassettendeck etwas auf Eis legten und uns nur noch sehr selten trafen. Heute bin ich sehr froh dass wir diese Zeit überwunden haben und jetzt wieder regelmäßiger proben wollen.

 

Welche Message wollt ihr mit dem neuen Song "Das gab's noch nie auf der Welt"  mitteilen?

„Das gab’s noch nie auf der Welt“ sollte vor allem ein positiver Song werden. Ich versuche mich mit der eindeutigen Aussage eines Songs immer ein bisschen zurück zu halten, da ich finde, dass sehr häufig die schönste „Bedeutung“ eines Songs im Hirn des Hörers entsteht. Die Idee zum Video stammt von Stefanie. Für sie vermittelt der Song einfach das Gefühl sein „inneres Kind“ häufiger ausleben zu lassen - eine Idee, mit der ich sehr gut leben kann und die im Video, glaube ich, auch sehr nett umgesetzt wurde.

 

„Das gab’s noch nie auf der Welt“ sollte vor allem ein positiver Song werden. Ich versuche mich mit der eindeutigen Aussage eines Songs immer ein bisschen zurück zu halten, da ich finde, dass sehr häufig die schönste „Bedeutung“ eines Songs im Hirn des Hörers entsteht.

 

Wie sind die Aufnahmen gelaufen?

Für die Aufnahmen wendeten wir uns wieder an Robert Neumair und wie bereits bei unserem Debut waren wir auch diesmal mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Neben der fachlichen Kompetenz, die Robert sowieso mitbringt, kommen wir alle einfach auch sehr gut mit seiner Art zurecht. Für das Abmischen der Songs wendeten wir uns diesmal an Rainer Armin. Wie sehr wir von der Arbeit von Armin begeistert waren, zeigt sich wohl am besten darin, dass wir bereits den allerersten Mix ohne jeden Änderungsvorschlag übernahmen. Danach kümmerte sich noch Werner Costabie darum das Ganze ordentlich anzumelden und zu veröffentlichen. Alles in allem ist dieses Dreigespann ein Team, das wir absolut empfehlen können.

 

2012 habt ihr euch gegründet: wie habt ihr euch zusammengefunden und beschlossen eine Band zu gründen?

Ich lernte Petz durch meine Schwester kennen. Sie war damals mit Armin Walcher zusammen, der ein sehr guter Freund von Petz ist und mit ihm zusammen auch schon in mehreren Bands spielte und dies bis heute tut. Eben mit Armin und Petz und zusätzlich Florian Brugger spielte ich auch einige Jahre in der Band The Boots. Nach dem Ende der Boots merkte ich für mich sehr schnell, dass ich unbedingt wieder etwas musikalisch auf die Beine stellen will. Glücklicherweise war meine Schwester relativ schnell dabei und Petz konnte ich auch sehr schnell überzeugen. Dass Petz auch bei Kassettendeck mitmachte, freute mich ganz besonders, da ich von seiner Leidenschaft zur Musik immer wieder sehr beeindruckt wurde. Obwohl unsere Plattensammlung unterschiedlicher kaum sein könnte, vereint uns diese absolute Liebe zur Musik. Petz sagte in einem Interview einmal: „Keine Musik? Also das geht nicht!“ Das trifft es auch für mich sehr gut und ich glaube diese Verbindung auch im Proberaum immer wieder zu spüren.

 

Wie ist es eigentlich als Geschwisterpaar zusammen in einer Band zu spielen?

Ich traue mich für beide zu antworten, wenn ich sage, dass es im Großen und Ganzen ganz wunderbar funktioniert. Wir beide streiten zwar in schöner Regelmäßigkeit als gäbe es kein Morgen mehr, aber gerade darin liegt auch ein Vorteil. Da wir uns beide so gut kennen und auch wissen was wir am anderen so schätzen, ist es deutlich einfacher sich auch mal gehörig die Meinung zu sagen. Außerdem ergänzen wir uns wirklich sehr gut, da in vielem die Stärken des einen die Schwächen des anderen sind und umgekehrt.

 

Wir beide streiten zwar in schöner Regelmäßigkeit als gäbe es kein Morgen mehr, aber gerade darin liegt auch ein Vorteil. Da wir uns beide so gut kennen und auch wissen was wir am anderen so schätzen, ist es deutlich einfacher sich auch mal gehörig die Meinung zu sagen.

 

Kurz noch zu eurem Namen "Kassettendeck": was hat es mit der Wahl eures Bandnamens auf sich?

Kassettendeck wurde als Vorschlag in die Runde geworfen, da ein alter klappriger Kassettenrecorder sehr wichtig dafür war, dass ich und meine Schwester uns als Songschreiber überhaupt ausprobieren konnten. Als wir anfingen die ersten Akkorde auf der Gitarre zu lernen, begannen wir relativ schnell damit eigene „Songfragmente“ zu komponieren. Dieser Kassettenrekorder half uns dabei diese Ideen fest zu halten und später wieder aufgreifen zu können. Irgendwo unter all dem Rauschen konnte man doch immer wieder zumindest erahnen, was da vor einiger Zeit draufgespielt wurde. Der Name sagte Petz und unserer damaligen Bassistin Martina zu und seither nennen wir uns Kassettendeck.

 

Irgendwo unter all dem Rauschen konnte man doch immer wieder zumindest erahnen, was da vor einiger Zeit draufgespielt wurde.

 

Wie würdet ihr eure Band mit 3 Worten beschreiben?

Leidenschaftlich, vielfältig, unkonventionell. Dies weniger unsere Musik betreffend, als viel mehr unsere Herangehensweise daran.   

 

Wie geht’s mit Kassettendeck weiter?

Also als nächstes Ziel haben wir uns vorgenommen wieder regelmäßig zu proben. Wenn das Programm sitzt, möchten wir auch wieder einige Konzerte spielen und einfach schauen was die Zukunft für uns noch bringt.