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Die unterschiedlichen Farben des Wassers

... und was diese Farben mit unserer Ernährung zu tun haben.
Wasser ist lebensnotwenig!
Foto: (c) unsplash

Tag täglich verbrauchen wir Wasser. Wasser ist lebensnotwenig. Wir verbrauchen Wasser direkt beim Trinken, Kochen und Waschen. Wir verbrauchen Wasser aber auch indirekt indem wir Güter konsumieren, bei deren Herstellung Wasser verbraucht wurde. Heute teilt man Wasser in virtuelles und „reales“ Wasser. Letzteres wiederum wird farblich in grünes, blaues und graues Wasser unterschieden.

 

Grün, blau oder grau?

 

Grünes Wasser ist das Wasser, was als Niederschlag zu Boden fällt, im Boden gespeichert wird und den Pflanzen zum Wachsen zur Verfügung steht.

Als blaues Wasser wird die Menge an Wasser bezeichnet, die zur künstlichen Bewässerung von Pflanzen benutzt wird. Dieses Wasser ist entweder Oberflächengewässer aus Bächen, Flüssen oder Seen oder es ist Grundwasser. Die Verwendung dieser Wasservorräte bedeutet immer einen Eingriff in das natürliche Ökosystem.

Sowohl grünes als auch blaues Wasser sind notwendig, damit unsere pflanzlichen Lebensmittel gedeihen können. Allerdings ist die Verwendung des grünen Wassers weit umweltfreundlicher, als die Nutzung des blauen Wassers.

Entnehmen große Industrien und Landwirtschaften zu viel Wasser, leiden in den meisten Fällen Kleinbauern darunter, weil für sie das wenige Wasser nicht mehr ausreicht, um ihre kleine Landwirtschaft zu betreiben. Auch die Natur kann darunter leiden: Wird beispielsweise einem Fluss im oberen Lauf Wasser entnommen, kann für die Natur (Pflanzen und Tiere) im unteren Lauf zu wenig Wasser zur Verfügung stehen, was zu Dürre und Artensterben führen kann.

Als letztes farblich benanntes Wasser gibt es noch das graue Wasser. Hierbei handelt es sich um eine fiktive Menge an Wasser, die notwendig wäre, um das bei der Produktion durch Dünge- oder Spritzmittel verunreinigte Wasser so zu verdünnen, dass es wieder einem vorgegebenen Qualitätsstandard entspricht.

 

Virtueller Wasserverbrauch

 

Das virtuelle Wasser bezeichnet die Menge an Wasser, die insgesamt bei der Herstellung eines Produktes verwendet wird. Für die Herstellung von einem Liter Milch werden laut Statista beispielsweise 628 Liter Wasser benötigt: für die Futterherstellung, für die Kühe selbst und für die Verarbeitung in der Molkerei. Das virtuelle Wasser kann auch als Wasserfußabdruck (WFA) bezeichnet werden. In Anlehnung an den ökologischen Fußabdruck zeigt der WFA die Spuren, die wir bei der Herstellung und dem Verbrauch bestimmter Güter auf das Wasser bezogen hinterlassen.

Im Sinne einer umweltfreundlichen Lebens- und Ernährungsweise ist es deshalb ratsam, seinen Konsum so zu gestalten, dass nicht nur der ökologische, sondern auch der Wasserfußabdruck eines jeden Einzelnen so klein ist, dass die Erde noch in der Lage ist, ihn wieder „wegzuwischen“.

 

Hier einige Tipps, wie Sie Ihren persönlichen WFA klein halten können:

  • Kaufen Sie regionale und saisonale Waren.
  • Essen Sie weniger Fleisch. Fleisch hat einen wesentlich höheren WFA als pflanzliche Lebensmittel.
  • Werfen Sie Ihre Kleidung nicht weg, wenn es ein kleines Loch hat oder eine Naht aufgegangen ist. Flicken Sie Ihre Kleidung! Die Herstellung von Kleidung verbraucht eine Menge Wasser.
  • Nutzen Sie Produkte so lange wie möglich, denn der Kauf eines jeden neuen Produktes kostet bei der Herstellung Wasser.
  • Verwenden Sie Recycling-Papier. Der Wasserverbrauch für die Herstellung eines neuen DIN-A4 Blattes beträgt 10 Liter Wasser, die Herstellung einer Seite Recyclingpapier hingegen lediglich 100ml!
  • Achten Sie auch beim Einkaufen auf die Verpackung Ihrer Lebensmittel. Heute gibt es bereits einige Lebensmittel, auf deren Verpackung auf die Art der Herstellung und damit auch auf die Menge des eingesparten Wassers hingewiesen wird.