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Von Seiten der Gemeinde: Wolffreie Zone

Ist es das beste Video des Jahres? Sehr wahrscheinlich. Auch weil es den Nordtirolern gelingt, ein heiß diskutiertes Thema mit viel Ironie anzugehen.
Screenshot aus „Wolffreie Zone”
Foto: Duzz Down Sun
Von Seiten der Gemeinde: „Wolffreie Zone”. Video: Von Seiten der Gemeinde/Duzz Down San

 

Es ist ein kleiner Spielfilm, gedreht mit der arbeitsaufwändigen Technik des Stop-Motion und viele werden mit einem Lächeln an die Episoden von „Shaun das Schaf” aus vergangenen Tagen zurückdenken. Aber „Wolffreie Zone”, die Vorab-Single zum neuen Von Seiten der Gemeinde-Album „Almen aus Plastik”, geht ein ernstes Thema an: der Wolf, sein vermehrtes Auftreten und die Diskussion darüber, ob das „Problem” wirklich nur mit der Flinte ultimativ lösbar ist.

Die Nordtiroler schaffen es mit ihrem Video, die reale Diskussion um die Daseinsberechtigung des Wolfes in unseren alpinen Wäldern, zusätzlich noch als zweifache Metapher auf den Teller zu legen: Sie ziehen Parallelen zur Flüchtlingskrise von 2015 und ganz prinzipiell zu gesellschaftlichen Diskussion von Themen, die scheinbar nur mehr als entweder/oder diskutiert werden.

Von Seiten der Gemeinde im Text zum Video: „Es geht um das Schüren von Ängsten, Einwanderung, Grenzen, Panikmache, Verschwörungstheorien und in erster Linie um die Verrohung der Sprache, die sachliche Diskussionen zunehmend verunmöglicht.”

Die Ausweitung der Interpretationsmöglichkeiten macht das Video noch besser, noch unterhaltsamer, noch relevanter.

Mit viel Witz, Ironie und nicht zuletzt erzählerischem Können haben die Fat Green Monkey Studios „Wolfsfreie Zone” mit 6000 Einzelbildern und mit dreißig voll beweglichen Puppen zu einem sehr coolen Clip umgesetzt, HipHop-Tribute und ein böses Augenzwinkern am Ende inklusive.

Sehr gut!

Screenshot aus „Wolffreie Zone”
„Wolffreie Zone”: Von Seiten der Gemeinde liefern mit ihrem neuen Song einen vielschichtigen Kommentar zur Eindimensionalität gesellschaftlicher Diskussionen. Screenshot aus „Wolffreie Zone”.