Ambiente | umweltaktivismus

Alle lieben sauberes Wasser

Die Vereine von Klausen setzten ein Zeichen gegen Umweltverschmutzung.
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Gullie
Foto: (c) Privat
Der Eisack bei Klausen gilt nun schon seit mehreren Jahren als sauber. Die Flussufer sind dennoch immer wieder verschmutzt und die Kanaldeckel der Stadt werden von einigen Raucher*innen als „Aschenbecher“ verwendet. Die Vereine von Klausen setzten ein Zeichen.

Das flüssige Urelement Wasser ist das Fundament unseres Ökosystems und sorgt für Wachstum und Gleichgewicht in der Pflanzen- und Tierwelt. Menschen haben ihre Siedlungen immer schon bei Flüssen oder Seen angelegt. Es ist kein Zufall, dass die Stadt Klausen genau am Zusammenfluss zwischen Eisack und Tinnebach gegründet wurde.

Wasser ist Leben

Trotz ihrer Vorliebe für Siedlungen am Wasser, haben Menschen die Gewässer auch immer wieder verschmutzt. In Klausen war es im Mittelalter üblich, die toxischen Abflüsse der Gerber- und Färberzünfte in den Eisack zu leiten. Da der Fluss den Dreck wegspülte, empfanden die Menschen ihn nicht als problematisch, da sie ihn nicht mehr vor Augen hatten. Noch in den frühen 90er-Jahren glich der Eisack bei Klausen manchmal einer grünen Kloake. Es floss viel zu wenig Wasser, da vom Staat das meiste Wasser für die Stromgewinnung umgeleitet wurde. Ein lokales Industrieunternehmen war lange Zeit gezwungen, Teile der Schlachtabflüsse im Eisack zu entsorgen, da es keine ausreichend funktionierende Recyclinganlage gab.    
Heute macht die globale Vernetzung die katastrophalen Auswirkungen von Wasserverschmutzung sichtbar und verdeutlicht, dass unsere Erde ein zusammenhängendes Ökosystem ist. Unsere Umweltsünden sind nicht nur das Problem unserer Nachbargemeinden und Nachbarländer, sondern wirken sich langfristig wieder auf unsere örtliche Umwelt aus.

Zehn Vereine setzen ein Zeichen

Um ein Zeichen zu setzen, haben am 18. Mai zehn Klausner Vereine auf Initiative des AVS Klausen unter der Leitung von Marco Zema gemeinsam das Flussufer gereinigt: AVS, CAI, Schützen, Associazione Nazionale Carabinieri, Bildungsausschuss, Elki, Jugendtreff, Imkerbund, Südtiroler Tierfreunde und Umweltgruppe Eisacktal.
 

Gullybeschrifung des Bildungsausschuss Klausen

Im Anschluss beschriftete der Bildungsausschuss Klausen in Eigeneinitiative den Rand mehrerer Kanaldeckel mit Öko-Acrylfarbe. In der Stadt kann man Kanaldeckelbeschriftungen in sieben verschiedenen Sprachen entdecken. Der Spruch, „Alle lieben sauberes Wasser“, und das dazu passende Piktogramm sollen darauf hinweisen, dass Kanaldeckel leider immer noch von vielen mit einem Mülleimer verwechselt werden. Die Menschen in Klausen sollen durch diese Aktion dafür sensibilisiert werden, dass Zigarettenstummel nicht aus Naturmaterialien bestehen, sondern Mikroplastik und toxische Chemiestoffe enthalten. Viele Plastikteile und besonders Zigarettenstummel werden vom darunterliegenden Filter nicht aufgefangen und landen im Fluss. Millionen von Zigarettenstummeln werden in unsere Gewässer gespült und kontaminieren sie.

Der Bildungsausschuss Klausen möchte, dass das Projekt noch diesen Sommer landesweit geteilt wird und wird sich mit weiteren Bildungsausschüssen in Verbindung setzten.