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Die Kematen-Variante

Drei der vier geplanten Ausgaben der #secretsoundsessions liegen hinter ihnen, eine kommt noch. Das Interview mit den Organisatoren zum Zwischenstand und zur Ausgabe 4.
Interview mit den Organisatoren der #secretsoundsessions
Foto: rhd
Interview mit den Organisatoren der #secretsoundsessions
Interview mit den Organisatoren der #secretsoundsessions im Brugghof in Kematen (v.l.n.r.): Thomas Unterkofler, David Oberhollenzer und Dani „Archetype” Hofer. Foto: rhd

 

Wir treffen uns im „Brugghof” in Kematen, am vergangenen Mittwoch, also wenige Tage vor der vierten und letzten Ausgabe der #secretsoundsessions. Die drei Organisatoren dieser Konzertreihe – Thomas UnterkoflerDavid Oberhollenzer und Dani „Archetype” Hofer – sind sichtlich entspannt, zufrieden und gelassen, sieht man von Dani „Archetype” Hofer ab, der noch mit ein klein wenig Hektik einen letzten Act fixieren musste. Was ihm dann – natürlich – auch gelingt. Es sind wieder fünf Bands bzw. KünstlerIinnen unterschiedlicher Stilrichtungen, die am morgigen Samstag, in Kematen und in Sand in Taufers live zu sehen sein werden, auf einer mobilen Bühne, die mittels Kleinlaster von Location zu Location gebracht wird. Wer wann wo zu sehen sein wird, das wird erst kurz vorher bekannt gegeben, was der Spannung zuträglich und beim Publikum bislang sehr gut angekommen ist.

Die Bands: Der Meraner Rock’n’Roller William T. wird mit seinem Trio anreisen, die Coverband 2Man Group spielt (fast) ein Heimspiel und kommt mit Christian Losso als dritten Mann, der Brunecker Fingerstyle-Gitarrist Marc Perin präsentiert sich gemeinsam mit Claudia Pahl an der Stimme – Pahl hat 2020 beim TV-Contest „The Voice” teilgenommen – und die Brunecker Two Sons spielen ihr Repertoire aus Country und Punk. Neu ist das „Epic Volksmusic Battle”, bei dem sich Die Kemitna und I & do Oane gegenüberstehen werden und sich – wie bei einem Rap-Battle – mit ihren Stücken gegenseitig an die Wand drängen werden.

Was die Locations betrifft, gibt es dieses Mal einen Kematen-Schwerpunkt mit Stopps bei der Feuerwehr-Halle, so wie – ganz neu – bei der „Goasroscht” und beim „Brugghof”. Sand in Taufers ist mit der „Icebar” und dem „Cafè Domino” vertreten.

 

Das Konzept der #secretsoundsessions ist aufgegangen: Das Publikum nahm das Angebot mit offenen Armen an.
Das Konzept der #secretsoundsessions ist aufgegangen: Das Publikum nahm das Angebot mit offenen Armen an. Foto: Tom VolggasonPhotography

 

Damit haben die Drei knapp 25 unterschiedliche Acts nach Sand in Taufers (und Kematen) geholt, das Dorf mit guter Musik versorgt und gezeigt, was in schwierigen Zeiten alles möglich ist. Die Gemeindeverwaltung von Sand in Taufers, die Sponsoren und auch die Lokalbetreiber, die an der Konzertreihe teilgenommen haben, haben den Wert dieser Aktion erkannt, unterstützt und damit belohnt, indem sie „die Türen” geöffnet haben.

Es gab keine Zwischenfälle irgendwelcher Art und es gab keine wirklichen Probleme zu lösen. Bis auf einige kurze Regenfälle, war sogar das Wetter auf ihrer Seite. Alle drei haben als Veranstalter einiges an Erfahrung gesammelt – Oberhollenzer und Unterkofler mit der „Winklparade”, Hofer mit seinem „Archetype-Festival” und zahlreichen Einzel-Konzerten – und waren deshalb eigentlich gut auf alles vorbereitet. Zu ihrer eigenen Überraschung gab es während der #secretsoundsessions lediglich beim Bandwechsel kurze Stressmomente.

Oberhollenzer: „Die Vorbereitung zur ersten Ausgabe war ziemlich aufwändig und am Tag selbst mussten wir uns erst zurechtfinden, aber mittlerweile haben wir eine gewisse Routine und auch das Vorbereiten des LKWs geht relativ schnell. Am Veranstaltungstag selbst ist alles viel entspannter.” Hofer: „Es ist eigentlich nur mehr die Viertelstunde beim Bandwechsel etwas stressig, wo man hofft, dass es keine technischen Probleme gibt.”

Die Sponsoren waren wie erwähnt großzügig, und auch das Publikum zeigte sich großzügig und unterstützte die Veranstaltung, indem es das Angebot der wandernden Spenden-Box nutzte. Im September wird dann der Gesamtbetrag bekannt gegeben und offiziell übergeben werden, eine Etappe fehlt ja noch.

 

Mischten sich ins Publikum: David Oberhollenzer und Daniel Hofer.
Mischten sich ins Publikum: David Oberhollenzer und Daniel Hofer. Foto: Tom VolggasonPhotography

 

Und nächstes Jahr? Oberhollenzer: „Das bleibt sicher offen. Es ist bislang alles super gelaufen und die Veranstaltung ist gut angekommen. Wir haben das heuer unter dem Blickpunkt eines kulturellen Restarts geplant. Da müsste man schauen, ob das nächstes Jahr noch so passen würde.” Dani Hofer ergänzt: „Bis dahin hat es nur sehr wenige bis keine Veranstaltungen gegeben, es war so gut wie nichts los.” Unterkofler: „Wir wollten einfach etwas machen, was unter den geltenden Corona-Bestimmungen möglich war, und daraus hat sich das Konzept der mobilen Bühne, den wechselnden Austragungsorten und den kleinen Konzerten im Freien entwickelt. Es war anfangs eine Art Pilotprojekt und hat zu unserer eigenen großen Überraschung sehr gut funktioniert.”

Die abschließende Frage nach den persönlichen Favoriten bringt die Drei etwas in Schwierigkeiten, sie ringen sich dann dennoch durch sich zu bekennen. Thomas Unterkofler: „Mir haben zwei Sachen sehr gut gefallen: Zum einen Nina Duschek, die wirklich gut ist und dich mitreißt. Und Timbreroots haben mir wirklich gut gefallen. Das sind junge Leute, die es wirklich drauf haben.”

David Oberhollenzer: „Alle waren super, aber grundsätzlich haben mir Bizarro Welt am besten gefallen. Diese Band auf der Bühne hier zu sehen war super!”

Daniel Hofer scherzt zuerst: „Ich schau grad die Liste der Bands durch und kann niemanden herauspicken, da hat jemand wirklich gut gebucht!” Die Entscheidung fällt dann trotzdem: „Am meisten Spaß hatte ich bei Bizarro Welt und bei F.O.T.O. (Four Of the Officers), die haben gewaltig gut gespielt. Aber ich muss den anderen zustimmen, es waren alle gut, es ist wirklich schwierig da jemanden hervorzuheben.”

 

Konnten abräumen: Bizarro Welt beim „Brugghof” in Kematen.
Konnten abräumen und auch die Herzen der #secretsoundsessions-Organisation für sich gewinnen: Bizarro Welt beim „Brugghof” in Kematen. Foto: Tom VolggasonPhotography

 

Und noch etwas: Daniel Hofer hat sein „Archetype Festival” für Mai 2022 bereits fest im Blick und Thomas Unterkofler und David Oberhollenzer schließen NICHT aus, dass es 2022 eine neue „Winklparade” geben wird. Oberhollenzer: „Wir werden ja immer wieder darauf angesprochen und regelmäßig daran erinnert, obwohl die letzte Winklparade schon vier Jahre zurückliegt. Wir denken darüber nach, aber wenn wir es machen, dann werden wir etwas kleiner starten.”

Die Startzeit der vierten #secretsoundsessions ist morgen, Samstag, wieder um 13 Uhr, und zwar bei der Feuerwehr-Halle in Kematen. Alle Infos zu den Artists und den einzelnen Locations werden wieder kurzfristig über die Event-Seite bekanntgegeben um die Spannung aufrecht zu halten: https://www.facebook.com/events/364882218462898/

Und – wir planen es auch dieses Mal wieder – wenn alles klappt und das Wetter einigermaßen mitspielt, werden wir euch am Montag die Fotos vom Event zeigen können.

 

Der Flyer zur viertes Ausgabe der #secretsoundsessions
Der Flyer zur vierten Ausgabe der #secretsoundsessions, morgen, Samstag, 21. August 2021, in Kematen und Sand in Taufers. Grafik: Archetype Design