Cultura | Haydn Orchester

Ein Zeitsprung

Unter der Leitung der deutschen Dirigenten Clemens Schuldt spielt das Haydn Orchester Musik von Mozart und Beethoven sowie – als italienische Erstaufführung – ein Werk der Gegenwartskomponistin Kaija Saariaho.
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Foto: ©Haydn Orchester

Am 21. November spielt das Haydn Orchester unter der Leitung von Clemens Schuldt im Konzerthaus Bozen – und verknüpft dabei wieder einmal das „klassische“ Repertoire mit zeitgenössischer Musik. Auf dem Programm stehen dann auch zwei Standards aus dem 18. und 19. Jahrhundert: Die 1779 in Salzburg vollendete Symphonie Nr. 33 in B-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart und das am 28. November 1811 in Leipzig uraufgeführte Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 in Es-Dur von Ludwig van Beethoven, das auch nach 216 Jahren zu den Highlights des Genres gehört. Solist ist Evgeni Bozhanov (Klavier). Dazwischen interpretiert das Orchester – als italienische Erstaufführung – das Orchesterstück „Nymphea Reflection“ der finnischen Komponistin Kaija Saariaho. Das Konzert beginnt in Bozen um 20 Uhr und wird am 22. November im Auditorium in Trient (Beginn: 20.30 Uhr) wiederholt.

Kaija Saariaho wurde 1952 in Helsinki geboren. Dort begann sie ihr Kompositionsstudium, das sie in Freiburg im Breisgau fortsetzte und am Forschungsinstitut für Akustik und Musik Ircam in Paris abschloss, wo sie seit 1982 lebt. Sie widmete sich zunächst der Kammermusik, setzte sich jedoch später auch als Komponistin großdimensionierter Werke durch, zu denen die Opern „L’amour de loin“ – die 2000 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde – und „Adriana Mater“ (2005) sowie das Oratorium „La Passion de Simone“ (2006) gehören. „Nymphea Reflection“ ist ein dem Pianisten und Dirigenten Christoph Eschenbach gewidmetes Auftragswerk des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals und wurde am 16. August 2001 von der Sinfonietta Cracovia unter John Axelrod uraufgeführt. Zuerst wollte die Komponistin nur ihr Streichquartett „„Nymphea Reflection“ für Orchester transkribieren, entwickelte dabei allerdings ein neues Formkonzept und ersetzte elektronische Klänge durch die Orchestrierung. So fügte sie in den letzten Teil als besondere Klangfarbe ein Gedicht des russischen Dichters Arseny Tarkovskij ein, das von den Orchestermitgliedern geflüstert wird.

Evgeni Bozhanov wurde 1984 im bulgarischen Roussé geboren. Ab 2001 studierte er an der Folkwang-Hochschule in Essen und ab 2006 an der Robert Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Evgeni Bozhanov gewann den Chopin-Wettbewerb in Varna (1999), den Jeunesses Musicales-Wettbewerb in Bukarest (2000), den Carl Bechstein-Wettbewerb in Essen (2006) sowie den Concorso Alessandro Casagrande in Terni (2008) und wurde beim Svjatoslav Richter-Wettbewerb in Moskau (2008), bei der Van Cliburn Piano Competition in Fort Worth (Texas, 2009), beim Concours Reine Elisabeth in Brüssel (2010) sowie beim Chopin-Wettbewerb in Warschau (2010) ausgezeichnet. Seine Frédéric Chopin gewidmete Debüt-CD erhielt einen Preis der deutschen Schallplattenkritik. Daneben nahm er auch Werke von Schubert, Liszt und sowie von Schumann und Takemitsu auf.

Clemens Schuldt wurde 1982 in Bremen geboren. Er studierte Violine an der Robert Schumann-Hochschule in Düsseldorf und spielte im Kölner Gürzenich-Orchester unter Markus Stenz sowie in der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi, bevor er ein Dirigierstudium bei in Wien aufnahm, das er bei Nicolás Pasquet in Weimar abschloss. 2010 gewann er die Donatella Flick Conducting Competition in London. Als Assistent von Sir Colin Davis, Valery Gergiev, Daniel Harding und Sir Simon Rattle arbeitete er ein Jahr beim London Symphony Orchestra. Derzeit ist er der Chefdirigent des Münchner Kammerorchesters.

 

Konzert
21. November, 20 Uhr
Konzerthaus
Dantestr. 15
, Bozen

Tickets: Stadttheater, Verdiplatz 40, 39100 Bozen Tel 0471 053800  /  www.haydn.it