Cultura | Salto Afternoon

Die Welt, ein Schauplatz

Peter Karlhuber hat die "Bücherwelten" im Bozner Waltherhaus erstmals in völlig neu inszenierte Räume gesetzt. Ein Einblick in die Ausstellung und die Eröffnungswoche.
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Foto: Salto.bz

Die neuen Ausstellungsmöbel der Bücherwelten formen sich ellipsenförmig in das obere Foyer des Walther­hauses, verwandeln es in eine gemütliche „Piazza". Mit einer attraktiven Einbettung der Bauelemente ist es dem Gestalter Peter Karlhuber gelungen dem Ausstellungsraum einen angenehmen, buchaffinen Anstrich zu verpassen. Die Besucherinnen und Besucher können auf bibliophile Entdeckungstour gehen und vielleicht auch mal ein neues Buch entdecken, welches sie in den fein säuberlich geordneten Regalen der bisherigen Gestaltung gar nicht gesucht hätten. 
Die Ausstellung bietet Lesestoff für jede Altersgruppe - in diesem Jahr zum Schwerpunktthema: Vielerorts! Die Bücher dazu lenken den Blick hinaus in die weite Welt, in Länder, die viel­leicht fern erscheinen mögen, aber deren Entwick­lung die Menschen hierzulande unmittelbar betrifft.


Über 90.000 Bücher erscheinen jedes Jahr im deutschen Sprachraum. Mit einer Auswahl möchte die Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann einen Gesamteindruck ihres Angebotes aus den Bereichen Bellet­ristik, Kulturgeschichte, Natur und Umwelt, Gesellschaft, Literatur und Sprache bieten. Die Südtiroler Verlage präsentieren ebenfalls ihre Neuerscheinungen, auch die Verlage aus Nordtirol spenden ausgewählte Bücher.
Lesenswerte Bilderbücher für Kinder von 0 bis 3 Jahren in deutscher und italienischer Sprache sind Teil der Initiative Bookstart - Babys lieben Bücher. Es gibt genügend Platz für den Kinderwagen und für bewe­gungsfreudige Kinder.


Im Eröffnungsvortrag, am 21. Jänner um 18 Uhr, wird Friederike Barakat den Fragen nachgehen, warum Verlage in Südkorea so scharf auf deutsche Kinderbücher sind und warum so wenige deutsche Bücher auf Englisch erscheinen. Einen Abend über das „Das Buch der Schicksale" von Lorenzo Spirito folgt am 22. Jänner. Am 25. Jänner wird hingegen von 14 bis 17.30 Uhr der Literaturtag begangen. Sechs junge und erfolgreiche Autor*innen lesen und diskutieren mit Moderator Christoph Pichler.


Anselm Oelze folgt in seinem Debütroman „Wallace“ den abenteuerlichen Reisen eines Naturforschers. Einen Roadtrip durch Südafrika unternehmen die Hauptfiguren in Gunther Geltingers Roman „Benzin“. Eine Frau, die ihre Wohnung nicht verlässt, und einen Mann, der sein Leben einer Utopie widmet, verknüpft Tanja Maljartschuk in ihrem Buch „Blauwal der Erinnerung“. An die Orte einer Kindheit in Tirol führt Elisabeth R. Hagers Debütroman „Fünf Tage im Mai. In Niko Stoifbergs Roman „Dort“, wird ein entrücktes Berghotel zum Ort der Sühne. Das fiktive Groß-Einland erhebt Raphaela Edelbauer in ihrem Roman „Das flüssige Land“ zum Schauplatz der Literatur und landete damit auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis. Mit kurzen Lesungen und anschließenden Gesprächen wird der Literaturtag 2020 zu einer Expedition an wahrlich erlesene Schauplätze zeitgenössischer Literatur.