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Mava? Seggo!

Vier junge Südtiroler*innen kämpfen gegen den Klimawandel: Sie klären auf, schaffen Bewusstsein und zeigen konkrete Lösungsvorschläge auf.
mava seggo
Foto: Janin Höllrigl

Was wäre, wenn? Was wäre, wenn es keinen Müll mehr geben würde? Was wäre, wenn Lebensmittel ohne Chemie angebaut werden könnten? Diesen und vielen weiteren Fragen nehmen sich vier Südtiroler*innen auf der Facebook-Seite „Mava seggo“ und der gleichnamigen Instagram-Seite an. Das Konzept läuft folgendermaßen ab: Zu jedem Thema werden drei Beiträge veröffentlicht. Der erste Beitrag ist einführend in das Thema und beginnt mit dem Gedankenspiel „Was wäre wenn…?“ Der zweite Beitrag zeigt einen konkreten Lösungsvorschlag auf. Im dritten und letzten Posting werden allgemeine Informationen zum Thema veröffentlicht.

 

Wer steckt hinter „Mava seggo“?

 

Hinter der Initiative stecken vier junge Student*innen aus den drei verschiedenen Sprachgruppen Südtirols: Gabriel Boragine, Elvis Burchia, Janin Höllrigl und Alexander Schönafinger. Drei der vier absolvieren den Masterstudiengang „Ökologie und Biodiversität“ an der Universität Innsbruck und setzen sich akademisch sowie privat intensiv mit dem Klimawandel auseinander. Am Beginn des ersten Lockdowns im März haben die vier Südtiroler*innen beschlossen, dass es an der Zeit sei, dringendst gegen den Klimawandel aktiv zu werden und somit war „Mava seggo“ gegründet. Der Zeitpunkt war passend: Denn die Corona-Krise hat den Klimawandel von der Bildfläche verdrängt. Trotzdem werden uns die Auswirkungen des Klimawandels früher oder später zunehmend härter treffen – davon sind die Macher von „Mava seggo“ überzeugt.

 

Die Auswirkungen des Klimawandels

 

Den Initiatoren lag es am Herzen, nicht nur negative Folgen und Fakten zu präsentieren, sondern den Menschen konkrete, umsetzbare Lösungsansätze vorzustellen. Die Themenbereiche sind vielfältig: Lebensmittelverschwendung, Tourismus, Tele-Arbeit, Energieverbrauch. Erwähnenswert ist, dass bei jedem Beitrag ein Bezug zu Südtirol hergestellt wird. Das soll die Bürger Südtirols stärker ansprechen und unterstreichen, dass auch in Südtirol, trotz klimatechnisch vorteilhafter Lage, die Folgen des Klimawandels verstärkt spürbar werden. „Vorerst werden wir in Südtirol mit häufigeren extremen Wetterverhältnissen wie Stürmen, Umstellungen in der Landwirtschaft durch Wassermangel oder neue Schädlingsausbreitungen konfrontiert sein. Global betrachtet, wird der Meeresspiegel steigen und viele Flächen der Erde werden nicht mehr bewohnbar sein. Der damit einhergehende Nahrungsmittelmangel wird wiederum viele Menschen in die Flucht treiben“, erklärt Janin Höllrigl.

 

Jede*r kann handeln

 

Die Köpfe hinter „Mava seggo“ zielen nicht darauf ab, dass die Menschen ihr Leben vom einen auf den anderen Tag grundlegend ändern, aber sie wünschen sich, dass bewusst Schritte in die richtige Richtung gemacht werden. So könne beispielsweise jede*r den Verzehr von tierischen Produkten reduzieren, verstärkt auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, unverpackt einkaufen, Energie sparen, regionale Produkte kaufen und darauf achten, keine Lebensmittel wegzuwerfen. Fakt ist, dass ungefähr ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll landen.

Janin Höllrigl erklärt die Absicht von „Mava seggo“: „Unsere Seite soll einerseits den/die Einzelne*n ermutigen zu handeln, gleichzeitig die breite Masse ansprechen und ein Umdenken bewirken. Denn je höher das Interesse der Menschen an der Bekämpfung des Klimawandels ist, desto eher wird auch die Politik mit Maßnahmen reagieren.“