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Die Erfolgs-Prämien

Die IDM-Führung hat auf das erste Jahr zurückgeblickt. Dabei kam auch heraus, dass die Führungskräfte 2016 eine ordentliche Erfolgsprämie erhalten haben.
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Foto: IDM
Es war wohltuend.
Die IDM Südtirol hat am Freitagvormittag zur Pressekonferenz geladen. 16 Monaten nach der Zusammenführung der vier früheren Gesellschaften EOS, SMG, TIS und BLS unter einem Dach sollte ein Resümee gezogen werden. Arno Kompatscher für das Land, Michl Ebner für die Handelskammer, sowie IDM-Generaldirektor Hansjörg Prast, der scheidende IDM-Präsident Thomas Aichner und sein Nachfolger Hansi Pichler standen Rede und Antwort.
Dabei hat man bewusst nicht groß auftragen. Keiner der Redner ist in jene großtuerische Selbstbeweihräucherung verfallen, die bei solchen Anlässen durchaus üblich ist. Ganz im Gegenteil. Es war eher Understatement angesagt. Man hat nüchtern und klar, die schwierige Situation des ersten Jahres geschildert. Das Resümee dabei: Die IDM ist ein Erfolg.
 

Setzungsnotwendigkeiten

 
Landeshauptmann Arno Kompatscher schilderte noch einmal die Entstehungsgeschichte der IDM und die Überlegungen, die dahinter standen. Die Wirtschaft sollte einen einzigen Ansprechpartner haben. Zudem sollten durch den Zusammenschluss Synergien entstehen. „Wobei es nicht nur vordergründig um Einsparungen geht“, sagte Kompatscher, „sondern vor allem um ein besseres Output“. Kompatscher zeigte sich zuversichtlich für die IDM-Zukunft.
Handelskammerpräsident Michl Ebner erinnerte daran, dass im internationalen Vergleich 70 Prozent aller Fusionen scheitern und die neuen Gebilde am Ende nicht wettbewerbsfähig sind. „Die Zusammenführung von vier unterschiedlichen Realitäten ist in diesem Zusammenhang ein Erfolg“, so Ebner. Auch der Handelskammerpräsident verschwieg nicht, dass es einige Geburts-Schwierigkeiten gegeben habe. Und dass man nachbessern musste. Michl Ebner kreierte dazu ein wunderbares Unwort. Er sprach von „Setzungsnotwendigkeiten“.
 

Der neue CO-Direktor

 
Noch deutlicher wurde Thomas Aichner. „Die Aufgabe im ersten Jahr war es vor allem die Kompliziertheit zu verringern“, sagte der scheidende IDM-Präsident. Aichner sprach offen aus, dass es auch darum ging, innerhalb der IDM „Kirchtürme abzubauen“.
Er wird sein Amt als IDM-Präsident Ende April abgeben. Dann wird Aichner in die Führungsebene des Unternehmens wechseln. Wer ihn auf der Pressekonferenz gesehen und gehört hat, versteht auch warum. Thomas Aichner ist als Präsident am falschen Ort. Der Meraner Tourismusfachmann sprüht nur so vor Engagement und Aktionismus. Deshalb wird Aichner jetzt auch operativ in der IDM tätig werden. Er wird in Zukunft neben IDM-Direktor Hansjörg Prast eine Art Co-Direktor sein. Ohne diesen Titel zu führen, wird Thomas Aichner in Zukunft für die Tourismus-Agenden in der öffentlichen Gesellschaft hauptverantwortlich sein.
 
„Die Aufgabe im ersten Jahr war es vor allem die Kompliziertheit zu verringern“
Thomas Aichner
Hansjörg Prast hatte auf der Pressekonferenz die undankbarste Aufgabe. Der IDM-Direktor musste eine Art Leistungsbilanz (siehe untenstehenden Kasten) herunterrattern. Hansi Pichler, ab Mai neuer IDM-Präsident, war der Ausblick in die Zukunft reserviert. Besonders interessant dabei: Am 2. Oktober 2017 wird die IDM den „NOI Techpark“ beziehen und eröffnen. 23 Start-Ups seien bereits fix, dazu kommen noch 20 Forschungsunternehmen. „Wir jetzt schon fast ausgebucht“, erklärte der zuständige Bereichsleiter Herbert Hofer.
 

Saftige Prämien

 
Was auf der Konferenz nicht gesagt wurde, kam durch die Nachfrage von salto.bz heraus. Ohne Umschweife bestätigte IDM-Präsident Thomas Aichner eine detaillierte Frage des Salto-Redakteurs.
Der IDM-Verwaltungsrat hat einem Beschluss abgesegnet, wonach die Führungskräfte für das Jahr 2016 eine Prämie erhalten. Die Prämien liegen zwischen 5.000 und 20.000 Euro. In den Genuss kommen insgesamt 16 Personen. Dabei reicht die Palatette vom Generaldirektor (der Einzige, der die Höchstprämie erhalten hat) bis hinunter zu den Bereichsleitern.
„16 IDM Führungskräfte haben Prämien zwischen 5.000 und 20.000 Euro erhalten.“
Die Entschädigungen für die Führungskräfte liegen bei der IDM im Vergleich zu anderen Gesellschaften eher im unterem Bereich“, erklärte Noch-IDM-Präsident Thomas Aichner diese Entscheidung. Deshalb habe man die Führungskräfte für ihre Arbeit im ersten Jahr prämieren wollen.
Ob das so stimmt, wird sich demnächst zeigen. Mit der Bilanzgenehmigung muss die IDM erstmals auf ihrer eigenen Homepage auch die Gehälter und Prämien ihre Führungskräfte veröffentlichen.
Spätestens dann werden diese Prämien nochmals zum Thema werden.
 
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Alfonse Zanardi Ven, 04/21/2017 - 19:18

Die Erfolgsprämie ist absolut gerechtfertigt. So konnten mehrere dreistellige Abkürzungen zu einer neuen dreistelligen Abkürzung erfolgreich modifiziert werden. In der Folge konnten auch weitere Erfolge erzielt werden, wie zum Beispiel die Umsetzung eines neuen Logos sowie die erfolgreiche Realisierung entsprechender Schilder und Visitenkarten.
2017 sollte man etwas ruhiger angehen, es soll bitte ja kein Stress aufkommen.

Ven, 04/21/2017 - 19:18 Collegamento permanente