Cronaca | Rassismus

Schlag ins Gesicht

Ein gezündeter Sprengkörper und rassistische Parolen vor dem Asylwerber-Heim in Eppan: Ein Affront für Flüchtlinge und viele Südtiroler, verurteilt die Landesregierung.
mercanti.jpg
Foto: Bürgerliste Eppan

Scharfe Verurteilung des rassistischen Anschlags auf das Asylwerber-Heim in der ehemaligen Mercanti-Kaserne in Eppan von Seiten des Betreibers Volontarius, aber auch der Landesregierung. In der Nacht auf Sonntag hatten Unbekannte im Eingangsbereich der Unterkunft mit einem Sprengkörper eine heftige Explosion verursacht. Darüber hinaus hinterließen die Täter ein Schild mit einem Hakenkreuz und rassistischen Aussagen gegen Flüchtlinge. „Ein krimineller Akt, der ganz offensichtlich die Bemühungen der Provinz, der Gemeinde Eppan, der Vereinigung Volontarius und aller anderen Organisationen und Freiwilligen untergraben will, die eine konkrete und solidarische Antwort auf die Aufnahme von Menschen in unsere Gesellschaft geben wollen, die vor Krieg, Verfolgung und anderen Bedrohungen flüchten“, verurteilte der Betreiber des Epanner Heims den Anschlag aufs Schärfste. Zum Glück sei niemand der derzeit 39 untergebrachten Menschen zu körperlichem Schaden gekommen.

Als „Schlag ins Gesicht“ bezeichnen auch Landeshauptmann Arno Kompatscher und Soziallandesrätin Martha Stocker den Anschlag. Und zwar nicht nur für die Flüchtlinge, die bereits viel erlitten und ertragen hätten und sich nun um ein neues Leben bemühen, sondern auch für alle Menschen, die haupt- oder ehrenamtlich mit und für die Asylbewerber arbeiten.

Gerade in Eppan funktioniere die Flüchtlingsaufnahme mit viel Engagement von Seiten der Bevölkerung und der Asylwerber selbst besonders gut, hatte Volontarius erst in den vergangenen Tagen wissen lassen.  28 der Bewohner der Ex-Mercanti-Kaserne hätten eine befristeten Arbeitsvertrag, alle anderen besuchen Fortbildungskurse, erklärte nun auch Soziallandesrätin Stocker.  „Wir vertrauen auf die Arbeit der Sicherheitskräfte und hoffen, dass die Verantwortlichen möglichst schnell ausfindig gemacht werden“, sagt Landeshauptmann Kompatscher, „Solch ein Anschlag darf sich nicht wiederholen.“