Politica | Gemeindepolitik

Schilda in Waidbruck

Mit einem handfesten Streit endete die Gemeinderatssitzung in Waidbruck: Feuerwehrkommandant Stefan Merler will nun gegen Bürgermeister Rabanser rekurrieren.

"Leider wurde bei der gestrigen Gemeinderatssitzung beschlossen dass die FF Klausen nun den Dienst der FF Waidbruck auf Gemeindegebiet für unbestimmte Zeit abdecken wird. Das heißt wird dürfen weiterhin Übungen machen, und unsere Geräte benutzen, aber von nun an zu keinen Einsatz mehr hinfahren. Wenn es morgen in Waidbruck und Umgebung brennen sollte, können unsere Wehrmänner nur aus dem Gerätehaus schauen und warten bis die Nachbarswehr kommt. Traurig! Hoffen wir dass sich die Lage für alle zum Postiven entwickeln wird." So steht es auf der Facebook-Seite der Waidbrucker Feuerwehrfansdie Wehrmänner bedanken sich für die 1.000fachen solidarischen "Gefällt mir". Aufgelöst wurde die Feuerwehr von Waidbruck nicht, dafür aber in eine Art Standby verschoben. "Die Vertagung ist zumindest ein Teilerfolg," meint Kommandant Stefan Merler. Er hat bereits einen Rekurs gegen die Entscheidung des Gemeinderats beschlossen, denn "wenn wir nicht aufgelöst wurden, dann dürfen wir wohl auch aktiv sein." Es sei unlogisch und vor allem völlig unproduktiv, wenn eine der am besten funktionierenden Wehren des unteren Eisacktales zur Untätigkeit verdammt werde. 

Zumindest bis zur Überprüfung der Rechnungslegung 2013 wollen Bürgermeister Oswald Rabanser und der Gemeinderat die Auflösung der Feuerwehr in der Schwebe halten. Um diese Rechnungsbelege ist es dem Bürgermeister gegangen. Er bestand auf dem Beibringen der noch ausständigen Originale und diese wurden auf der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 21. Jänner tatsächlich hinterlegt.Rabanser unterstrich, dass es nicht die Feurwehr sei, die sich hier falsch verhalten habe, sondern einzig und allein deren Führungsspitze. "Da hat es sogar Schlichtungsversuche vonseiten Landesrat Schuler gegeben, und dabei wurde auch dieser in die Irre geführt, denn schlussendlich tauchten die Originalrechnungen ja auf, um die es die ganze Zeit ging", sagte Waidbrucks Erster Bürger auf RAI Südtirol. 

Die gut ausgestattete Feuerwehr ist der Stolz der Waidbrucker. Deswegen protestierten vor und nach der Gemeinderatssitzung hunderte Waidbrucker vor der Gerätehalle, pfiffen und buhten den Bürgermeister aus. Denn Oswald Rabanser hat sich als kein so großer Unterstützer der Wehr gezeigt wie es sein Vorgänger Norbert Merler war. Unmut und Konflikte wie etwa jene um die Aufstockung des Fuhrparks waren vorprogrammiert und verschärften das Klima im Dorf. Nun wird man sehen, wie es weitergeht, ob der Rekurs des Feuerwehrkommandanten Stefan Merler überhaupt nötig ist, denn da dieser als Feuerwehrmann und Gemeinderat sich weigerte, die gestrige Sitzung zu verlassen, könnte diese und damit die getroffenen Entscheidungen auch annulliert werden.