Società | Katastrophenstimmung

Achtung: Brandlöscher-Vergifter aktiv!

Brandstifter und Brunnenvergifter hat es immer schon gegeben. Und sie wurden von der Bevölkerung nie gemocht. Nun kommt eine andere gefährliche Figur dazu.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

Brandstifter gibt es seit der Entdeckung des Feuers, Brunnenvergifter seit dem Bau von Städten. Sie handeln häufig nicht allein und durchwegs im Dunkeln. Man mochte sie nie und bestrafte sie gelegentlich bitter.

Im Zuge der Evolution treten nun öfters neue verdächtige Figuren auf: die Brandlöscher-Vergifter. Sie laufen besonders bei Flächenbränden zur Hochform auf. Denn sie haben während einer Brandkatastrophe nichts anderes im Sinn, als das Oberkommando der Feuerwehren auf jede erdenkliche Art zu verunglimpfen und am Arbeiten zu behindern. Eigenartigerweise werden sie dabei von einigen untätigen Gaffern noch befeuert. Andere wenden sich verächtlich ab und schütteln die Köpfe. Was diese Typen anrichten, wird wohl erst nach Erlöschen der Brände ersichtlich. 

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Frei Erfunden Gio, 04/23/2020 - 15:59

Jeder Vergleich hinkt. (Anmerkung: wer nicht allzu viel Freizeit und Muse aufbringt könnte sich die Durchsicht der folgenden Überlegungen einfach sparen, man verpasst nichts).

1. Südtirols 'Feuerwehr' wird (hoffentlich) nicht mit falscher Schutzausrichtung auf die Brandherde losgelassen (wobei ich es schlimmer fände, falls der Feuerwehrhauptmann seinen Männern verschweigen würde, dass er sie mit brandgefährdeten Schutzanzügen dem Brandherd aussetzt).

2. Man sollte unterscheiden zwischen professionellen Feuermännern und der freiwilligen Feuerwehr und einfachen Passanten, jeder wird seine Meinung zur Intervention haben, am wenigsten berechtigt / bemächtigt / qualifiziert sind wohl die Passanten. Manche Passanten werden viele viele viele gescheite Kommentare von sich geben. Und wenn andere Passanten dazu etwas anmerken , dann sollten diese nicht frech werden weil meistens ein Passant viel, viel mehr weiss. Allerdings ist und bleibt er Passant. Und trotzdem will er z.B. motivierten freiwilligen oder Berufsfeuerwehren seine Meinung reindrücken, mit vielen, vielen Kommentaren.

3. In der akuten Brandphase soll jeder herbeieilen zum Brandherd und mitanpacken, jedoch sollte die Einsatzleitung aufgrund möglichst genauer Branderhebung weitere Interventionen mit Bedacht planen, d.h. auch unter Berücksichtigung der Infrastruktur des brennenden Kondominiums oder des Stadtviertels, oder der Stadt. Fragen wie: soll ich das Kondominium evakuieren , oder die ganze Stadt u.s.w. sollten dann aufgrund der erhobenen Brandanalyse von der Einsatzleitung entschieden werden. Die Brandanalyse gestaltet sich problematisch, sollte aber akkurat und systematisch angegangen werden.

Denn wenn ein Kondominium brennt, sollt ich wissen welche Wohnungen brennen, und auch mich mit der Statik des Gebäudes auseinandersetzen, ich kann es aber auch solange mit Wasser und Schaum beschütten bis es komplett unter Wasser steht, der Brand ist gelöscht, das Kondominium ist zerstört, die Stadt ist evakuiert, inzwischen sind Unruhen in der Stadt aufgekommen, viele Kondominien wurden geplündert u.s.w.
Am Ende brennt das Kondominium nicht mehr, ist jedoch auch nicht mehr bewohnbar, vielleicht auch die Stadt nicht mehr, und die Einwohner der Stadt werden lange brauchen , wieder zur Normalität zurückzufinden.

5. die Einsatzleitung könnte aber auch versuchen lokale Brandherde gezielt in den Griff zu bekommen und mal schauen ob wirklich die ganze Stadt evakuiert werden sollte, und wie lange, hierzu fehlt mir die Erfahrung zum Feuerwehrmetier.

Gio, 04/23/2020 - 15:59 Collegamento permanente