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Foto: renate mumelter
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Weil i oft Eschterreich ausifor

Opas Kaiserjägeruniform habe ich an den Kostümfundus weitergegeben. Keiner passt mehr hinein. Die ekligen Ahnenpässe liegen im Archiv.

Selten werden Gratisangebote abgelehnt, auch wenn sie nichts bringen. Letzten Dienstag wurde so ein Gratisangebot in Aussicht gestellt, und damit wären wir schon wieder beim Thema Shoppen. Im Angebot ist der A-Pass für Südtiroler*innen. Sowohl Strache als auch Kneissl wiesen in ihren TV-Auftritten extra darauf hin, Strache sogar doppelt. Diese Zündler. Ungefähr zeitgleich saß die FPÖ in Bozen und versprach dem deutschen und ladinischen Südtirol den A-Pass schnell (schon 2018), fahrtkostengünstig (bequem in Innsbruck) und natürlich gratis.

Sollte ich den Pass nehmen, dann nur unter zwei Bedingungen.

Magari bekommt man den Gratis-A-Pass dann bei einem Schalter im DEZ. Ein deutschsprachiger Südtiroler erklärte am Dienstag bei einer Rai-Straßenumfrage mit bestechender Logik, warum er den Gratis-Pass beantragen werde: „Weil i oft Eschterreich ausifohr, und da bin i nor an Eschterreicher“. Nur eine gewisse Trägheit könnte Südtiroler*innen vom Beantragen des A-Passes abhalten. Oder Desinteresse. Oder die politische Überzeugung.

Sollte ich den Pass nehmen, dann nur unter zwei Bedingungen: Ich will nicht zu denen gezählt werden, die begeistert sind von der absurden Aktion, und ich will das Wahlrecht, um die rechten Zündler abzuwählen. Alsodann, auf ins DEZ.

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kurt duschek Sab, 12/23/2017 - 19:24

Einen Pass benötigt man als Dokument, um in nahe und ferne Länder zu reisen. Diese Länder benötigen diesen Ausweis, dieses Papier zur Identifizierung einer Person.
Ich weiß natürlich wer ich bin. Ich kenne meinen Namen, Geburtsdatum, Vater, Mutter, bin in Südtirol geboren, habe die deutschen Schulen besucht, meine Muttersprache ist deutsch, ich bin im Besitz aller demokratischen Rechte, beachte die Gesetze, respektiere meine Mitbürger und fühle mich wohl in diesem Land.
Kurz gesagt, ich benötige kein Dokument um zu wissen, wer und was ich bin, woher und von wem ich abstamme und wo meine Wurzeln sind. Offensichtlich gibt es aber in Südtirol einige Mitbürger, die Probleme mit ihrer Identität haben und nicht wissen, wer sie sind und woher sie stammen.
Die Ausstellung eines simplen Ahnenpasses, eventuell mit einem schönen und farbigen, selbstentworfenen Familienwappen, wäre einfach, ist praktisch und vor allem sinnvoller als das Ansuchen um einen zweiten Reisepass. Bekanntlich genügt ein Reisepass für eine Reise rund um die Welt ! Einen zusätzlichen Vorteil gibt es dabei: bei Verlust oder Diebstahl desselben erhält man ein Duplikat, einen sogenannten Doppelpass

Sab, 12/23/2017 - 19:24 Collegamento permanente
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Harald Knoflach Dom, 12/24/2017 - 08:43

In risposta a di kurt duschek

man könnte jetzt pingelig sein und sagen, dass ein pass für eine reise um die welt nicht reicht. nachdem ich 2003 israel besucht hatte, durfte ich mit meinem israelischen stempel im pass nicht mehr in den iran reisen. auch andere länder sind dann tabu. man braucht also einen neuen pass. hätte man zwei, gings einfacher.

Dom, 12/24/2017 - 08:43 Collegamento permanente
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gorgias Lun, 12/25/2017 - 15:10

>ich will das Wahlrecht, um die rechten Zündler abzuwählen.<
Also finden Sie es legitim, dass man sich als Südtiroler aktiv an der österreichischen Politik beteiligt. Wieso wettern Sie dann so dagegen dass es andere auch die österreichische Staatsbürgerschaft möchten? Weil jene nicht Ihre politischen Überzeugungen teilen? Das wäre dann prinzipienlos.

Lun, 12/25/2017 - 15:10 Collegamento permanente
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Robert Tam... Lun, 12/25/2017 - 15:53

Renate Mumelters unüberlegte Kommentärchen sind zum Glück immer recht kurz gehalten, dann vergeudet man bei deren Lektüre nicht allzuviel Zeit.
Ich will gar nicht eingehen auf Mumelters Stammtischparolen bzw Möchtegernwitze über Staatsbürgerschaftsanträge im DEZ oder irgendjemanden, der in irgendeiner Sendung irgendeinen Satz gesagt hat, den Frau Mumelter dann gleich zum Titel macht.

Vielmehr möchte ich auf eine der klassischen rhetorischen Keulen eingehen, die bei der Diskussion zur doppelten Staatsbürgerschaft verwendet werden: die Nazikeule.
Es ist ein wirklich mieser Taschenspielertrick, den Mumelter hier versucht, wenn sie von "Ahnenpässen" schwafelt. Sie hätte ja auch von "historischen Familienbögen" o.ä. schreiben können - eine ganz normale Prozedur, wenn es um Erwerbungen/Feststellungen von Staatsbürgerschaften geht (z.B. die Südamerikaner mit italienischen Vorfahren).
Mumelter müsste eigentlich ganz genau wissen, dass sie ihre eigene italienische Staatsbürgerschaft auch durch Abstammung erhalten hat.

Hoffentlich schreibt Frau Mumelter bald wieder über Kinofilme, das war irgendwie amüsanter.

Lun, 12/25/2017 - 15:53 Collegamento permanente