Cultura | Video del Venerdi

Wie geht Rock im Jahr 2021?

Die Musik von "Desert May Bloom" ist ein Schrei nach Fernweh, Abenteuer und Neustart.
Desert May Bloom
Foto: Desert May Bloom

Gemeinsame Passionen können zusammenschweißen, so ergings den Bandmitgliedern von "Desert May Bloom". Sie teilen die Leidenschaft für das Reisen und die Musik. Wohnhaft sind sie alle in Wien, mit dabei sind die beiden Südtiroler Moritz Gamper und Simon Mayrl. Die Ruhe in der Ausnahmesituation haben sie dazu genutzt, an neuen musikalischen Stücken zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.   

salto.bz: Die Band „Desert May Bloom“ ist mit einer neuen Single ins Jahr 2021 gestartet. Der Bandname ist unverändert geblieben, an der Besetzung hat sich jedoch einiges geändert. Wer steckt jetzt hinter „Desert May Bloom“? 

Simon Mayrl: Ja, es gibt Neuigkeiten: Wir hatten einen Besetzungswechsel und haben uns neu erfunden. "Desert May Bloom" besteht nun aus: Moritz Gamper als Frontsänger, Solen Benabadji an der Lead-Gitarre, Florian Graf am Keyboard, Julian an den Drums und ich (Simon Mayrl) am Bass. Unser Zusammentreffen als Band spiegelt unsere Passion für Reisen wieder: Solen war bereits länger mit Moritz befreundet und ist dann von Marrokko nach Wien gezogen, um mit uns zu musizieren! Florian haben wir an der Uni kennen gelernt und zu Julian haben wir über einen gemeinsamen Bekannten gefunden. Weiters arbeiten wir nun mit Simon Öggl, von "Drathaus", intensiv zusammen. All diese Neuerungen haben uns gestärkt und extrem motiviert. Desert May Bloom ist wie neu geboren!

Desert May Bloom ist wie neu geboren!

Neben der Neuaufstellung der Band habt Ihr auch ein eigenes Label gegründet: "Desert Mushroom Records". Wie kam es dazu und warum? 

Die Idee, ein eigenes Label zu gründen, stand schon länger im Raum und jetzt haben wir es endlich durchgezogen. Das Label hilft uns den künstlerischen vom bürokratischen Teil der Bandarbeit zu trennen und auf einer professionelleren Ebene mit Personen zusammenzuarbeiten, die uns bei der Veröffentlichung neuer Lieder unterstützen. Es ist eine neue, spannende Aufgabe, die viel Lernaufwand erfordert, uns aber viel Freude bereitet. 

 

 

Ihr beschreibt euren Musikstil als Rock/Pop für Weltenbummler. Derzeit sind Reisen, vor allem Fernreisen, nahezu unvorstellbar. Wie geht es Euch in der Corona-Zeit?  

Alle Bandmitglieder sind in Wien ansässig, unsere Familien leben aber verstreut in Südtirol, Marokko, Schweden und Oberösterreich. Die Pandemie macht es für uns schwieriger unsere Familien zu besuchen. Außerdem wollten wir in Marokko Aufnahmen machen und Konzerte spielen. Das musste natürlich alles verschoben werden. Wir probieren auch positive Aspekte in der Krise wahrzunehmen: Es sind zwar alle Konzerte weggefallen, dafür konnten wir uns stärker auf die Studioarbeit konzentrieren. Aber wir sehnen uns sehr danach, wieder zu reisen und unsere Musik in die Welt hinauszutragen. 

Aber wir sehnen uns danach, unsere Musik wieder in die Welt hinauszutragen. 

Beeinflusst die Pandemie Eure Musik? 

Jaein, der Einfluss der Pandemie auf unsere Musik macht sich in erster Linie durch ausfallende Konzerte bemerkbar. Andererseits haben wir die Zeit genutzt, um zuhause an neuen Songs zu basteln, zu üben und uns dem bürokratischen Teil der Bandarbeit zu widmen. Die Ausnahmesituation arbeiten wir weder textlich, noch musikalisch auf. Wir beschäftigen uns lieber mit anderen, spannenden Themen. 

Der Liedtext ist als Parodie für das typische "Macho"-Gehabe zu verstehen.

Am 29.01.2021 ist Euer Song „Girl“ erschienen. Ihr schreibt, dass Ihr auf instrumentaler und textlicher Ebene typische Rock-Musik neu durchdacht habt. Könnt Ihr das näher ausführen? 

Wir wollten typische Rock-Themen neu denken und in das Jahr 2021 mit einem Rocksong starten. Das hat sich natürlich auf den Sound ausgewirkt: Die dominante, stark verzerrte Lead-Gitarre ist ein typisches rockiges Element, während der Bass und die Drums eher von der temporären, elektronischen Musik beeinflusst sind. Der Liedtext ist als Parodie für das typische "Macho"-Gehabe, das oft in Rocktexten vorkommt, zu verstehen. Im Text versteht sich das lyrische ICH als cooler Typ, der sich aber nur selbst so wahrnimmt und plötzlich in der realen Welt zu schüchtern ist, um das "Girl" anzusprechen. Zusätzlich wird das "Girl" im Musikvideo als Person der Begehrung dargestellt. Am Ende stellt sich jedoch heraus, dass das "Girl" nicht ein Objekt der Begierde ist, sondern vielmehr eine eigene, starke Persönlichkeit. 

 

Das Musikvideo "Girl" hat die Wiener Grafikerin Maria Ibba gestaltet.

 

„Girl“ ist der Startschuss für weitere Singles, die in diesem Jahr veröffentlicht werden. Auf was kann man sich freuen? 

Es bleibt spannend: Ende April und Ende Juni werden wir zwei weitere Songs veröffentlichen. Stilistisch gesehen sind die Songs etwas weniger rockig, dafür haben sie den passenden "Summer-Vibe". Eine weitere Single folgt im Herbst, aber mehr möchten wir noch nicht verraten.

Es bleibt spannend!

2021 steht erst in den Startlöchern, was erhofft Ihr euch von diesem Jahr? 

Wir können es kaum erwarten, endlich wieder auf der Bühne zu stehen, Konzerte zu spielen, neue Städte und Länder zu entdecken. Wir wollen mit unserer Musik Freude bereiten und können hoffentlich so manches Tanzbein zum Schwingen bringen.